Hershs CIA-Quelle: »Olaf Scholz vollständig über NordStream-Anschlag informiert«

1 Jahr NordStream: »Es ging nicht um Frieden, sondern Deutschland zu schwächen«

Heute vor einem Jahr erfuhr die Welt, dass die NordStream-Pipelines in die Luft gesprengt wurden. Seitdem ermitteln die dt. Bundesbehörden angeblich ohne Ergebnis. Einen Antrag Russlands und Chinas für eine internationale Untersuchung lehnte der UNO-Sicherheitsrat im März ab. Der Investigativjournalist Seymour Hersh enthüllte gestern, wie die Biden-Regierung die CIA hinters Licht geführt hat: »Es ging darum, Deutschland zu schwächen,« so Hersh.

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Am 8. Februar enthüllte Pulitzer-Preisträger Hersh, wie Biden-Sicherheitsberater Jake Sullivan im Dezember 2021, zwei Monate vor Kriegsbeginn, die CIA anwies, einen Plan zu entwerfen, um die NordStream-Pipelines in die Luft zu sprengen. Gestern enthüllte Hersh, wie die Bidenregierung die CIA düpierte, um den Anschlag gegen einen Verbündeten, Deutschland, auszuführen.

Während die Mainstreammedien Hershs Geschichte leugnen oder totschweigen, schwurbelten sie gestern wieder von einem Segelschiff, mit dem anonyme Ukrainer den Anschlag begangen haben sollen. Wohlgemerkt:  Es handelt sich dabei um den größten Akt der Industriesabotage seit dem 2. WK, bei dem in 70 m Tiefe an zwei Orten 70 km auseinander drei von vier Rohren aus 10 cm dickem Stahlbeton mit einer Explosion von 2,3 auf der Richterskala in die Luft gesprengt wurden. »Dieser Mist zieht nicht. Niemand kauft ihnen das ab«, sagte Hersh schon im März zu der lächerlichen Segelboot-Legende. Regierungskonforme Medien wie T-Online berichteten außerdem unter Berufung auf das Geheimdienst-Portal Bellingcat über allerlei Alternativtheorien, anstatt Hershs viel plausibleren Version nachzugehen. Hersh warf Olaf Scholz, dem BND und BKA vor, an der Vertuschung beteiligt zu sein.

Die Geheimhaltung war allerdings bei der Ausführung des Anschlags außergewöhnlich, so Hersh. So wurden Schreibmaschinen verwendet, nichts per Computer kommuniziert, und danach die wenigen Papiere dazu vernichtet. »Es gibt keine physischen Beweise mehr«, so Hersh. »Nichts, was von einem Sonderermittler oder Geschichtsforscher verwendet werden könnte. Es war das perfekte Verbrechen«, so Hersh, der sich auf ungenannte beteiligte Agenten beruft.

»Es war das perfekte Verbrechen«

»Es gab jedoch einen Fehler«, so Hershs Quelle: »Ein Missverständnis zwischen dem Weißen Haus und den Geheimdiensten, was das Ziel anging.« Dabei habe die Bidenregierung die CIA hinters Licht geführt, so Hersh, die sich im Dezember 2021 guten Glaubens in die Planung gestürzt habe, da ihr gesagt wurde, der Plan diene dazu, Putin zu drohen und so den Frieden zu sichern. Es kam jedoch alles anders.

»Die Biden-Regierung hat die Pipelines gesprengt, aber der Anschlag hatte letztendlich nichts mit Frieden oder der Verhinderung des Krieges in der Ukraine zu tun«, schrieb Hersh. »Es war vielmehr das Resultat der Angst des Weißen Hauses, dass Deutschland wankelmütig werden und das russische Gas wieder aufdrehen könnte – und dass Deutschland und dann die ganze NATO aus wirtschaftlichen Erwägungen sich zu Russland mit seinen umfangreichen und billigen Rohstoffen hinwenden würden. Und daraus folgte die größte Befürchtung: dass die USA ihre langjährige Vormachtstellung in Westeuropa verlieren würden.«

Hershs Geheimdienstquelle erklärte, dass Russland Gas und Öl über mehr als ein Dutzend Pipelines in alle Welt lieferte. Aber nur Nord Stream 1 und 2 führten direkt von Russland durch die Ostsee nach Deutschland.

»NordStream geriet deshalb ins Visier, weil es die einzige Pipeline war, die wir erreichen konnten, ohne Spuren zu hinterlassen«, so Hershs CIA-Quelle. »Wir hatten die Planung innerhalb weniger Wochen Anfang Januar abgeschlossen, und dem Weißen Haus Bescheid gesagt. Wir gingen davon aus, dass der Präsident die Drohung gegen NordStream als Abschreckung nutzen würde, um den Krieg zu verhindern.«

Die Unterstaatssekretärin im Außenministerium Victoria Nuland war offensichtlich in die Verschwörung involviert, schreibt Hersh, da sie am 27. Januar 2022 »Putin eindringlich warnte, dass, wenn er die Ukraine überfallen sollte, wie er es offensichtlich vorhatte, 'Nord Stream 2 auf die eine oder andere Weise nicht vorankommen wird'. Nuland betonte dabei, dass 'Wir weiterhin sehr intensive und offene Gespräche mit unseren deutschen Verbündeten führen'.«

Als der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am 7. Februar 2022 Washington besuchte, warnte Joe Biden: »Wenn Russland angreift ... wird es kein NordStream 2 mehr geben. Wir werden es beenden.« Auf die Frage einer Reporterin, wie er das bei einer deutsch-russischen Pipeline versprechen könne, sagte Biden: »Ich versichere Ihnen, wir werden das hinkriegen.«

In diesem Moment stand der deutsche Amtsinhaber Olaf Scholz neben Joe Biden und schien sich an dieser Aussage nicht zu stören. Dazu befragt sagte Scholz auf Englisch: »Wir handeln gemeinsam. Wir sind absolut vereint, und wir werden keine unterschiedlichen Schritte unternehmen. Wir werden die gleichen Schritte unternehmen, und sie werden für Russland sehr hart sein.«

»Scholz war vollständig über die geheime Planung zur Zerstörung der Pipelines informiert«

Für das CIA-Team, das den Angriff plante, signalisierte dies, dass der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz »vollständig über die geheime Planung zur Zerstörung der Pipelines informiert war«, sagte Hershs Quelle.

Das CIA-Team sah diese Pressekonferenz als Bestätigung dafür, dass ihre Aufgabe darin bestand, »einen Plan zu entwickeln, um Putin davon abzuhalten, die Ukraine anzugreifen«, so Hersh. »Und wir haben es geschafft. Wir haben ein Mittel zur Abschreckung gefunden, das Russland wirtschaftlich sehr schaden würde.« Aber Putin sei trotzdem einmarschiert, so Hershs Quelle.

Es habe Monate intensiver Recherche und Übungen seitens der Experten der US-Navy und der norwegischen Marine benötigt, um den richtigen Ort für die Sprengung zu finden, bevor die Mission als realisierbar angesehen wurde, so Hershs Quelle.

»Hochrangige Beamte in Schweden und Dänemark, die immer noch felsenfest behaupten, keine Ahnung zu haben, was in ihren Hoheitsgewässern passiert ist, haben alle weggeguckt, was die Aktivitäten der amerikanischen und norwegischen Einsatzkräfte betrifft. Das amerikanische Team von Tauchern und Unterstützungspersonal auf dem Mutterschiff der Mission - einem norwegischen Minenräumer - wäre schwer zu verbergen gewesen, während die Taucher ihre Arbeit verrichteten. Das Team erfuhr erst nach der Sprengung, dass  NordStream 2 auf 1100 km Länge voll  Erdgas war«, schreibt Hersh.

Doch die Biden-Drohung hielt Russland nicht davon ab, am 24. Februar 2022 in die Ukraine einzufallen. Dennoch sagte das Weiße Haus dem CIA-Team, sie sollten »die Sprengladungen platzieren, damit sie auf Abruf ausgelöst werden können, auch nachdem der Krieg begonnen hatte«, schreibt Hersh.

»Der Präsident hat einen Anschlag gegen die Wirtschaft Deutschlands verübt«

»Dann haben wir verstanden, dass der Anschlag auf die Pipelines gar nicht zur Abschreckung dienen sollte«, so Hershs Geheimdienstquelle. »Wir begriffen, dass die Sprengung der beiden russischen Pipelines nichts mit dem Ukrainiekrieg zu tun hatte, sondern Teil einer neo-konservativen politischen Agenda war, um Scholz und Deutschland davon abzuhalten, angesichts des nahenden Winters und der abgeschalteten Pipelines kalte Füße zu bekommen und NordStream 2 doch aufzumachen. Die Sorge des Weißen Hauses war, dass Putin Deutschland damit auf seine Seite bringen würde, und als nächstes wäre  Polen dran.«

»Der Präsident hat also einen Anschlag gegen die Wirtschaft Deutschlands und Westeuropas verübt«, so die Quelle. Wenn es darum gegangen wäre, den Krieg zu beenden, »hätte er es im Juni tun können (als die Sprengladungen angebracht wurden) und Putin sagen: Wir haben dir gesagt, was wir tun werden.«

Die Tatsache, dass das Weiße Haus jedoch geschwiegen und alles geleugnet habe, sei »ein Verrat an allem, was wir getan haben«, so die Geheimdienstquelle. »Wenn du sowas machst, dann tu es wenigstens so, dass es etwas bringt.«

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

@Johanna 27.09.2023 - 14:03

Ach, und Sie haben Beweise, dass Hershs Aussagen, Behauptungen und Veröffentlichungen, die er recherchiert sowie von sicherer Quelle erhalten hat bzw. erhält, heiße Luft, wertlos und nicht justiziabel (wie Sie es nennen) sind??
Wer und was gibt IHNEN das Recht DIESE Behauptung aufzustellen und derart diffamierend zu urteilen bzw. Hersh zu verurteilen?? Wenn Sie das schon tun, dann sollten SIE GEGENBEWEISE liefern und darlegen!! Anderenfalls machen Sie sich nur lächerlich.

Gravatar: Veronica Dahlberg

@Johanna, es stimmt ja auch nicht, daß Asylanten hier in Deutschland im Hotel wohnen, für Nichtstun Geld kriegen, für Straftaten kaum oder gar nicht belangt werden, ohne glaubwürdige Papiere irgendwelche Namen und Geburtsdaten bekommen und ansonsten Zucker in den Allerwertesten geblasen bekommen. Wenn es Sie nicht weiter juckt daß Deutschland´s Energieversorgung sabotiert wurde dann wandern Sie doch besser aus.

Gravatar: Bertl

Allein die Ankerkette des kleinen Segelbootes ist nicht lang genug um dort vor Ort zu ankern.

Gravatar: Tom aus Sachsen

@Johanna 27.09.2023 - 14:03, es hindert Sie keiner daran, alles besser zu machen, Recherchen anzustellen und die Menschheit mit Ihren Weisheiten zu beglücken.

Anderseits hindert Sie auch keiner daran diesen Anschlag auf unsere Wirtschaft als gottgegeben zu betrachten und demnächst Ihre letzten Groschen für Strom und Heizung auszugeben.

Gravatar: Ketzerlehrling

Und das für die USA und die slawischen Bauerntölpel. Aber dumm und Selbsthass beschreibt nur annähernd das Verhalten der Deutschen. Für mein Empfinden sind sie gestört, und zwar schwer gestört.

Gravatar: Patriot

»Scholz war vollständig über die geheime Planung zur Zerstörung der Pipelines informiert«

Scholz ist ein Hoch- und Landesverräter!

Und nun versteht der geneigte Leser auch viel besser, warum in vielen Ländern auf diese Straftatbestände wie selbstverständlich (nur) die Todesstrafe zur Anwendung kommen kann. Eine diesbezügliche und rückwirkend geltende gesetzliche Anpassung in Deutschland, kann ich nur erfreut begrüßen.

Gravatar: Croata

Es ist ein Skandal - ein Terrorakt gegen D. und seine Bürger.

Gravatar: Udo Minellis

Liebe Johanna, es ist möglich, aber wer hätte Interesse an unsere Wirtschaftsschwäche und wer wollte Rußland gleich mit bestrafen.
Oft reichen auch Indizien zur Tat.
Kein Normalbürger würde ein "kleines Boot-Theorie" glauben, deshalb versuchen sie mal bitte auszuprobieren.
Außerdem müßten alle Betroffenen vorher ihre Zustimmung gegeben haben, bei so einen großen Attentat.
Nachdenken hilft mehr.

Gravatar: Cecor Denneri

Wer einmal gelogen hat, lügt immer wider.
Aber was sagt er zu dem Vorwurf, daß D. und Frankreich den Elendsskii versprochen hatte, wenn die Ukr. die jetzige polnische Regierung stürzen würde, könnte die Ukraine in die EU schneller aufgenommen werden.
Bitte diese ausl. Nachricht veröffentlichen, danke.
Den Ukrainern reichen die bisherige Toten noch nicht und unterstützen den El. weiter, bis??????

Gravatar: Karin Weber

#Nordmann 27.09.2023 - 13:26

Die Amerikaner sind nicht "unsere Freunde". Sie haben nach dem Regimechange 1945 den Deutschen nicht "geholfen". Sie haben hier etwas Geld reingesteckt, um ca. 50 Millionen Deutsche, denen sie die Städte und Industrie zerbombt haben, an der Backe zu haben. Das war der ganze Grund für einen "Marshall-Plan". Positiver Nebeneffekt des Regimechange: Ein neuer Absatzmarkt für amerikanische Produkte, eine kostenlose Basis für weltweite Militärüberfälle anderer Länder und die Niederschlagung von (deutscher) Konkurrenz.

Und da lässt man doch nichts anbrennen und duldet etwa Nordstream 2 ....

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