Gefoltert, gedemütigt, mit dem Tod bedroht:

250 politische Gefangene weiterhin in Haft in Brasliien

Viele Minister der Bundesregierung pilgern wie Annalena Baerbock dieses Jahr nach Brasilien, um den vorbestraften, linksextremen Präsidenten Inacio Lula da Silva zu besuchen und sich für »Demokratie und Menschenrechte«, »Klima« und die Indigene Bevölkerung einzusetzen. Dabei unterlassen sie es trotz »wertebasierter Außenpolitik« stets, sich für die über 250 politischen Gefangenen in Brasilien einzusetzen, darunter den gesundheitlich schwer angeschlagenen Häuptling Serere Xavante (Foto).

Twitter / Serere Xavante
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250 Oppositionelle bleiben in Brasilien im Gefängnis, die meisten ohne Anklage oder Gerichtsverfahren, weil sie friedlich gegen die ihrer Meinung nach gestohlene Wahl in Brasilien protestiert haben.

Viele wurden nach Protesten, die in der Hauptstadt Brasília am 8. Januar unter fragwürdigen Umständen außer Kontrolle geraten sind, verhaftet, egal, ob sie ein Verbrechen begangen haben oder nicht. Häuptling Serere Xavante bleibt seit 220 Tagen ohne Prozess im Gefängnis. Dabei wird ihm lediglich »Anstiftung« vorgeworfen, was eine Strafe von 3 bis 6 Monaten nach sich zieht. Häuptling Serere müsste also schon längst wieder draußen sein. Leider erwähnte ihn Annalena Baerbock auf ihrem Brasilien-Besuch nicht einmal.

Die politischen Gefangenen werden im Gefängnis in Brasília gefoltert, gedemütigt und mit dem Tod bedroht, wie einer von ihnen seinem Anwalt schreibt. »Letzte Woche hat ein Polizist einem von uns in der Zelle mit dem Tod gedroht. Er sagte, er würde ihn umbringen und zeigte eine Waffe. Sie waren verzweifelt."

»Neben der Todesdrohung, die letzte Woche von einem Polizisten ausgesprochen wurde, waren sie gestern einer schrecklichen Demütigung ausgesetzt«, so der Gefangene. »Oppositionelle wurden geschlagen, geohrfeigt und an den Ohren gezogen. Ihre Habseligkeiten wurden ihnen weggenommen genommen, ihre Seife und Zahnpasta wurden in den Müll geworfen. Sie wurden gezwungen, sich im Hof nackt auszuziehen, und sie zwangen einen älteren Mann, in der Hocke zu verharren. Er weinte vor Verzweifliung.«

Ein Brief erreichte Samia Sittel-Faraj von der brasilianischen Konservativen Liga Deutschland aus dem Papuda-Gefängnis, in dem es heißt:

»Die in den Gefängnissen Papuda (Männer) und Colmeia (Frauen) inhaftierten Oppositionellen flehen um Hilfe. Wir sind seit über 135 Tagen inhaftiert, und es gibt kein Freilassungsdatum (der Brief wurde im Juni erhalten - jetzt sind es 190 Tage). Unsere Situation wird immer schlimmer. Jetzt werden wir mit den gewöhnlichen Gefangenen, mit Kriminellen, Drogendealern, Dieben, Mördern, Massenmördern, Vergewaltigern und Pädophilen zusammengelegt. Von 168 Stunden in der Woche verbringen wir 163 in unseren Zellen, unter schrecklichen hygienischen Bedingungen. Wir sind in Zellen eingesperrt, die für 8 ausgelegt sind, die jetzt 14 Insassen beherbergen. Anfangs waren es sogar 20 Gefangene in einer Zelle. Sie ließen uns eine Woche lang nicht in die Sonne. Wir mussten in den überfüllten Zellen bleiben.«

»Das Essen ist schrecklich«, schreibt der Gefangene. »Es ist schlecht zubereitet und enthält keinerlei Eiweiß. Das Gemüse ist nicht geschält und wird mit Samen, Stielen, Schmutz und allem serviert. Meistens handelt es sich um Sojatierfutter, das schrecklich schmeckt, schlecht riecht und verdorben, sauer oder verbrannt serviert wird. Es ist sehr schmutzig und mit allerlei Dreck und Abfall gemischt, wie Holz, Stein, Plastik, Haare, Handschuhe, Glas, Karton und Schweinezähne. Es sieht aus wie Schweinefutter. Dies erklärt den massiven Gewichtsverlust, der für uns alle lebensbedrohlich wird. Die meisten haben 10 bis 27 Kilo verloren, etwa ein Drittel unseres Körpergewichts.«

»Wir bitten euch dringend, uns zu helfen, bevor Schlimmeres passiert", schreibt der Gefangene. »Es gibt bereits politische Gefangene, die durchdrehen, die depressiv und suizidal sind. Im Frauengefängnis Colmeia gibt es eine Frau mit Brustkrebs, die zuerst eine Brust verloren hat und jetzt die andere. Sie kann nicht gehen, nichts machen. Sie hat ihre Kraft und den Lebenswillen verloren. Es gibt eine andere weibliche politische Gefangene, deren Ehemann im Gefängnis von Papuda sitzt, und sie ist in Colmeia. Sie haben 3 Kinder, 2, 3 und 6 Jahre alt, und ihre Großmutter hat Schwierigkeiten, sich um die 3 Kinder zu kümmern, weil sie keine Mittel dazu hat. Eine andere weibliche politische Gefangene hat gerade ihre Mutter verloren und darf nicht einmal zur Beerdigung gehen.«

»Um Gottes willen, bitte helft uns. Freiheit für alle politischen Gefangenen, Männer und Frauen, Familienväter, Versorger, ehrliche Arbeiter und gute Bürger! Bitte helft den Patrioten in Brasilien. Bitte teilt diese Botschaft weltweit, damit die ganze Welt den Hilfeschrei der brasilianischen politischen Gefangenen hören kann. Lasst alle wissen, dass Brasilien jetzt Konservative jagt.«

Der Anwalt, der den indigenen Häuptling, Pastor und Protestführer Serere Xavante vertritt, der am 12. Dezember 2022 vor seiner Familie verhaftet wurde, protestiert dagegen, dass sein Mandant ohne Anklage festgehalten wird und schwer krank ist.

Anwalt Geovane Veras Pessoa protestiert, dass Häuptling Serere auf Anordnung des Obersten Richters Alexandre de Moraes in Beugehaft genommen wurde, obwohl De Moraes dazu keine Zuständigkeit hatte.

»Das Absurde ist, dass Häuptling Serere seit 221 Tagen inhaftiert ist, ohne dass die Beschwerde des stellvertretenden Generalstaatsanwalts formell von Minister Alexandre de Moraes akzeptiert wurde, was bedeutet, dass kein laufendes Strafverfahren stattfindet«, schreibt Veras Pessoa. »Häuptling Serere bleibt allein aufgrund einer von Minister Alexandre de Moraes selbst eingeleiteten Untersuchung inhaftiert, trotz schwerer gesundheitlicher Probleme, da er an Diabetes Typ 2 leidet.«

Veras Pessoa bezeichnet es als »eine grausame, demütigende und beschämende Behandlung, einen indigenen Menschen, der durch das Gesetz geschützt ist, seiner Freiheit zu berauben und eine willkürlich verlängerte Strafe zu verhängen, die über die vorgeschriebene Höchststrafe hinausgeht«. Der Anwalt nennt dies »eine typische und offensichtliche Verletzung der Menschenwürde, die auch noch einem Indigenen zugefügt wird«. Veras Pessoa weist darauf hin, dass das Vergehen der »Anstiftung«, der Serere beschuldigt wird, »in eine einfache Geldstrafe umgewandelt werden kann.« Der Anwalt bezeichnet Sereres Haft als »bedauerlich und beschämend.«

In einem Gespräch mit der stellvertretenden Generalstaatsanwältin von Brasilien, Dr. Lindôra Araújo, äußerte Veras Pessoa seine »Unzufriedenheit mit dem wiederholten Amtsmissbrauch durch Richter Alexandre de Moraes, der Häuptling Serere keine Freiheit gewährt«. Er beschwerte sich, dass »falsche Ernährung« bei Serere zu enormen Gewichtsverlust geführt hat. Als »Typ 2 Diabetes-Patient leidet er unter verschwommenem Sehen, Beinschmerzen, trockenem Mund und Hodenschmerzen.«

Häuptling Serere ist der Vater von sechs Kindern, so Veras Pessoa, »von denen vier minderjährig sind und zwei Erwachsene, die von ihm abhängig sind. Er ist Pastor in drei evangelischen Kirchen, wo er das Wort Gottes predigt. Zuhause leistet Serere wichtige Arbeit bei der Betreuung indigener Ureinwohner, die an Depressionen, Drogen und Alkohol leiden.«

»Er leidet im Gefängnis sehr, da sein natürlicher Lebensraum die Natur ist, im Kontakt mit seinem Volk, ihren Bräuchen und ihrer Kultur, wo er angemessen ernährt werden kann", so Veras Pessoa... Außerdem ist zu beachten, dass der Häuptling an Depressionen und Panikattacken leidet und wöchentlich medizinisch betreut werden muss. Seine Angstanfälle hören nicht auf, er kann nicht schlafen und erhält nicht die notwendigen Medikamente oder die Unterstützung von Gesundheitsfachleuten. SEINE HAFT STELLT EIN ERNSTES RISIKO FÜR SEINE KÖRPERLICHE, PSYCHISCHE UND EMOTIONALE GESUNDHEIT DAR. Darüber hinaus berechtigt sein Status als Indigener, durch das Indigenenstatut, Häuptling Serere zu einer besseren Behandlung.«

Die etwa 1000 Gefangenen vom 8. Januar, die freigelassen wurden, müssen elektronische Fußfesseln tragen, dürfen keine sozialen Medien nutzen, keinen Kontakte zu anderen Oppositionellen haben und befinden sich an den Wochenenden und abends unter Hausarrest. Viele haben ihre Jobs wegen der Fußfesseln verloren und können nicht als Fahrer oder fahrende Verkäufer arbeiten. Die ersten Prozesse sind für Dezember geplant, es drohen Gefängnisstrafen von 4 bis 30 Jahren.

Der Oberste Gerichtsherr Alexandre de Moraes will die soziale Medien in Brasilien zwingen,  Informationen über ihre Benutzer weitergeben, einschließlich ihrer Likes und Follower, etwa Bürger, die den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro folgen. De Moraes' Justizpolizei führt weiterhin Razzien bei Oppositionellen zu Hause durch und verhaftet sie.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Fritz der Witz

Wenn es HIER so weitergeht, mit den asozialistischen Hampeln von den Ampeln, dann werden wir auch bald Internierungslager für Dissidenten haben...

Gravatar: werner S.

Freiheit für die Indianer Brasiliens und *** für den Kommunisten Lula da Silva, dem Freund von Baerbock, Steinmeier und Konsorten.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Dabei unterlassen sie es trotz »wertebasierter Außenpolitik« stets, sich für die über 250 politischen Gefangenen in Brasilien einzusetzen, darunter den gesundheitlich schwer angeschlagenen Häuptling Serere Xavante“!

Weil sein Verhalten den Deutsch-Indigenen gleicht und „die Verleumdung des Humanen“
https://friedenskultur-leben.de/index.php/gedanken-zum-frieden/friedens-aufsaetze/2803-raymond-walden-die-verleumdung-des-humanen
in auch in diesem Fall grad rechtkommt?

Da jeder Mensch eine Würde hat, auch wenn er sie – wie m. E. z. B. das Annchen – „mit Füßen tritt“???
https://www.aphorismen.de/zitat/181712

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