Missmut bei den Kardinälen

Kardinal Brandmüller: »Schweigen« um wahre Ursache der Missbrauchsfälle

Aufklärung und klare Konsequenzen seitens des Vatikans? Fehlanzeige! Fazit vom Missbrauchsgipfel der Bischöfe im Vatikan: »Wir sind sehr enttäuscht«.

Foto: Pixabay
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Im Vorfeld des Bischofstreffens über Missbrauchsfälle im Vatikan letztes Wochenende hatten Kardinäle Brandmüller und Burke einen furchtlosen Brief an die teilnehmenden Bischöfe geschrieben, der moralische Korruption und Schweigen bezüglich mächtigen Gruppen in der Kirche bloßstellte.

 

In einem Interview mit Edward Pentin zog der deutsche Kardinal Walter Brandmüller nun ein erste Fazit nach dem Gipfeltreffen: „Wir sind sehr enttäuscht.“

 

Auf die Frage ob das Problem der Homosexualität als Ursache absichtlich verschwiegen wurde, antwortete er: „Ganz bestimmt, und es ist ein Schweigen das danach schreit, gebrochen zu werden, weil hierin das eigentliche Problem liegt.

 

„Wir haben bereits alles gesagt, was gesagt werden muss. Es kommt nun darauf an, wie gehandelt wird, aber das Schweigen über Homosexualität ist ein ernstes Problem. Wir haben unseren Brief als Beobachter von außen geschrieben, weder Kardinal Burke noch ich waren [beim Treffen] anwesend.“

 

Der Kardinal verwies dabei auf die Machtnetzwerke, in die auch die engsten Berater von Papst Franziskus verwickelt sind, die scheinbar ihre eigenen Leute decken wollen, und damit der Aufarbeitung der wirklichen Ursache der Missbrauchsfälle – 80 Prozent der Opfer sind männlich – im Wege stehen.

 

„Das Problem der Homosexualität zu thematisieren würde für sie gefährlich werden, weil es offensichtlich ist, dass es ein Netzwerk von Homosexuellen im Vatikan gibt. Das ist das Problem, das steht außer Frage.“

 

Kardinal Blase Cupich von Chicago, einer der Vorsitzenden des Treffens und persönliche Kardinalsernennung von Papst Franziskus gab trotz gegenteiliger Beweise an, dass ein solches homosexuelles Netzwerk nichts mit den Missbrauchsfällen zu tun habe.

 

Kardinal Cupich könnte Interesse daran haben, seine Verwicklung in die Seilschaften der Missbraucher zu leugnen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass er Freund von dem nunmehr laisierten Ex-Kardinal Theodore McCarrick ist (Freie Welt berichtete).

 

Das Problem sei aber nicht jung. Brandmüller unterstrich, dass der moralische Abfall viel früher Wurzeln geschlagen hatte. „Das ist die Wurzel und es ist ein altes Problem. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren war die Morallehre der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom häretisch. […] Ich weiß nicht warum, aber damals gaben Fuchs, Häring und Curran ihre Vorlesungen. Diese wurden als die offizielle Lehre [der Kirche] hingestellt und die Jungs, die diesen Vorlesungen zuhören, begannen dann, die Homosexualität auszuleben. Das Nordamerikanische Kolleg war zu jener Zeit ein Zentrum der Homosexuellen.“

 

Der Kardinal wieß gerade Journalisten eine wichtige Aufgabe zu: „[Das Schweigen] zu brechen, ist eure Aufgabe als Journalisten!“

 

Auch begrüßte Brandmüller eine stille Demonstration, die Aufmerksamkeit auf den Missstand und ein Brechen des Schweigens forderte: „Jedem ist es möglich, seine Meinung zu sagen; es war ein guter Protest. Wir leben in Hoffnung und vertrauen auf die göttliche Vorsehung.“

 

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Melani

Ohne die sicher auf *mehrere Ursachen* zurückgehende Problematik zu beurteilen, scheint es mir sachlich falsch, dies *nur* mit homo-sexueller Veranlagung zu erklären.

Daß vor allem männliche Jugendliche Opfer von Übergriffen wurden, liegt wohl eher daran, daß die Priester mit diesem Personenkreis zu tun haben bzw. am ehesten an ihn herankommen.

Was Kardinal Brandmüller (und nicht nur er!) krampfhaft abstreiten: einen Bezug gibt es unzweifelhaft zur Zölibats-Verpflichtung.

Hierzu etwas aus der "Heiligen Stadt":

https://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/zoelibat_nutzen.pdf

Gravatar: Thomas Waibel

Die "Kardinäle" Burke und Brandmüller, sind nicht katholisch, sondern konservative Modernisten. Ansonsten hätte sie niemals so eine hohe Position in der modernistischen Sekte des "christlichen" Marxisten Bergoglio.

Gravatar: Thomas Waibel

@Rita Kubier

Es geht mehr als ein Priester oder "Priester" ins Bordell. Auf jedem Fall geht ein Priester oder "Priester", der nicht keusch leben kann, zu einer Frau und vergreift sich nicht an einem Kind.
Daher gibt es zwischen Zölibat und pädophilischen Handlungen keinen kausalen Zusammenhang.

Die Tatsache, daß 80 % der Opfer Buben sind, läßt den Verdacht zu, daß die Mehrheit der Täter Homosexuelle sind.

Gravatar: harald44

Was mich an alledem nur wundert, ist doch dieses: In Deutschland sind rund 60 % der Deutschen katholisch und etwa 40 % sind evangelisch. Lassen wir mal die kleineren biblischen Gemeinschaften außeracht.
Dementsprechend müßten sich die Mißbrauchsfälle - schlechte Menschen gab und gibt es immer und überall - zu etwa 60 Prozent auf katholische Seelsorger beziehen und zu 40 Prozent auf evangelische Seelsorger und Jugendleiter.
Von letzteren hört und liest man jedoch nie etwas, und das läßt mich schlußfolgern, daß es den Leitmedien nicht zuerst um das Wohl kleiner Kinder geht, sondern vorrangig um einen Kampf gegen die katholische Kirche. Denn in einem betrachteten längeren Zeitraum nur Mißbrauchsfälle bei der katholischen Kirche und keinen einzigen bei der evangelischen Kirche, das ist unmöglich!

Gravatar: Rita Kubier

@Thomas Waibel 01.03.2019 - 10:37

Auch (hohe) kirchliche Würdenträger sind nur Menschen - mit Bedürfnissen und Eigenschaften. Ebenso wie alle Menschen sind diese mit guten und weniger guten oder manchmal eben auch mit sehr schlechten, verwerflichen, verbotenen oder kriminellen Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen ausgestattet, die sie Handlungen begehen lassen, die verboten und strafbar sind und daher bestraft werden müssen - und zwar genauso, wie bei jedem anderen Menschen auch.
Denn, dass bestimmte sexuelle Handlungen strafbar sind, das wissen ALLE, die solche begehen!

Anzweifeln möchte ich deshalb auch Ihre Aussage, dass ein Priester, der mit seiner Keuschheit ein Problem hat (und das werden sicher sehr viele sein), ins Bordell geht.
Ich glaube nicht, dass das jemals ein solcher getan hat, tun wird oder tun würde. Viel zu groß ist die Gefahr, dass das bekannt würde. Denn das käme diesen - mit beruflichen und sonstigen Folgen - teuer zu stehen, da das Entdecken außerhalb der/seiner Kirche viel wahrscheinlicher ist.
Da diese Gefahr besteht, bewegt sich doch ein solcher "Kirchenmensch" besser gut versteckt in seinem beruflichen Umfeld so, wie das andere vorrangig in ihrem Umfeld auch tun.
D. h., ein heterosexueller Priester vergreift sich dann doch lieber an Nonnen, Novizinnen oder sonstigen weiblichen Kirchenmitgliedern! Denn es geht ja bei der (katholischen) Kirche nicht nur um homosexuell-pädophile Verbrechen, die Priester oder sonstige Würdenträger begangen haben bzw. begehen. Die Palette der sexuellem Bedürfnisse ist lang und breit und daher auch die Verfehlungen und Verbrechen. Und DAS gilt für kirchliche Würdenträger genauso wie für alle anderen - insbesondere Männer - in jeder beruflichen oder sonstigen Branche, in der sie tätig sind.

Gravatar: francomacorisano

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Katholische Priester ist sehr schlimm. Ebenso schlimm ist, dass Papst Franziskus harte Maßnahmen rückgängig gemacht hat, die sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. noch eingeleitet hatte!

Sexuellen Missbrauch gibt es aber längst nicht nur in der Katholischen Kirche! Gerade in linksgrünen Kreisen wurde bis in die 1980er Jahre das Sexspiel mit Kindern gezielt propagiert. Der massenhafte Missbrauch an linksgrünen Einrichtungen (Odenwaldschule, Stadtindianer, ...) ist kein Geheimnis.

Die überwiegende Zahl der Fälle weltweit betrifft Jungs, die von Männern missbraucht wurden. Es handelt sich also eindeutig um ein Schwulen-Problem! Aber aus "politisch-korrektem Interesse" darf das so nicht öffentlich gesagt werden...!

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse

Noch VOR dem Problem der Homosexualität steht - nach meiner bescheidenen Meinung - das wahre Problem: der fehlende Glaube an alles das, was die Kirche lehrt.
Das heißt, man glaubt schon, nur nicht an das, an was man glauben soll - man glaubt also: an das heilige CO2, die heilige multikulturelle Gesellschaft, den heiligen Islam.
Und so sieht dann auch in vielen Pfarren die Sonntagsmesse aus, inklusive Predigten gegen Herrn Trump und die AfD.
Die Leute merken das (halten die uns eigentlich für blöd?) und die Reihen lichten sich.
Dann ruft man laut nach der Abschaffung des Zölibats.

Gravatar: a

Das Problem des Mißbrauchs und seiner Ursachen existiert in gleicher Weise auch in der Welt. Für die Homsexualität scheint mir die Verdrehung der Geschlechterrollen und für den Mißbrauch die Erfahrung von Gewalt zu tun zu haben und die gab es ja genug für die Priesteramtskandidaten der Kriegsjahrgänge. Die weltlichen Gerichte sind für die weltlichen Mißbraucher zuständig, und das kirchliche Gericht für die kirchichen Mißbraucher. Nur verschweigen darf man es nicht. Priester gehören aber sicher nicht vor ein weltliches Gericht und in diesem Zusammenhang die Abschaffung des Zölibats zu fordern, ist doch sehr durchsichtig. Der hat damit nichts zu tun.

Gravatar: Lutz Schnelle

Unter Beschuß wegen sexuellen Mißbrauchs stand die RKK schon im Dritten Reich. Nach der Kapitulation hieß es dann, das war alles nur Verleumdung.

Sexueller Mißbrauch wird vor allem von der Presse hochgekocht. Dabei handelt es sich meines Erachtens vor allem um Gerüchte. Und natürlich tauchen viele auf, die nach 30 und 40 Jahren plötzlich entdecken, mißbraucht worden zu sein ganz nach dem Motto, erzeuge eine Theorie, dann stellen sich die Beweise automatisch ein.
Sexueller Mißbrauch an Minderjährigen war auch vor 40 Jahren verboten. Warum kommt man jetzt damit? Und warum veröffentlich man seine "Erfahrungen" in der Zeitung oder in Büchern, statt eine Anzeige aufzugeben? Sind nicht Twitter-Tweets wie geschaffen für Phantasiespiele?

Hollywood und die Besetzungscouch. "Ich mußte mit ihm schlafen, weil ich sonst die Cora nicht hätte spielen können."? Dann ist das ein Vertrag. Es stand ihr frei, Nein zu sagen? Genauso gut könnte man sagen: ich mußte mit ihm schlafen, weil mich mein mann sonst enterbt hätte. Stimmt das?

Aus dem Dritten Reich hat der Vatikan nichts gelernt., Und die Presse-Damen mit ihrer sexuellen Verklemmung toben sich womöglich da aus, was sie zu Hause nicht haben. Sex.

Ich denke, es geht ums Christentum schlechthin. das soll zerschossen werden, weil es dem Zeitgeist widerspricht und als latente Gefahr eingestuft ist von den Globalisten..
Denn das Zölibat führt zu weniger Wünschen als zu mehr. Das ist ohenhin kirchenintern und geht vor allem Lustgreise und Zankweiber aus Politik und Presse nichts an.
Diktaturen haben's mit der Sexualität. Sie wird benutzt. Stalin zum Beispiel organisierte Jugendfahren, wo die Kinder und Jugendlichen in dunklen Räumen unter einer Decke schlafen mußte. Es sollte zu übgerfriffen kommen, weil Kinder, die Sex hatten, sich der Autorität der Eltern entziehen und dan besser indoktrinierbar werden für Parteiideologie. Geht's nicht so in den Schulen zu? Homosex, Transensex, Sex überhaupt? Ist Sex das Thema, um selbstbewußte Menschen zu erziehen? Oder geht's um Ideologie?

Wie viele gerichtliche Urteile gibt es bis jetzt? Das Gerücht überlagert die Wirklichkeit.

Nichtsdestotrotz spielt auch der Vatikan eine ominöse Rolle. Das Christentum selber ist nur ein Markenzeichen, unter dem der Superreichtum nicht nur versteckt wird, der bleibt gänzlich unberührt von der Debatte.

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