Interview mit Sven von Storch

Sven von Storch: Der Duden wird zu einer ideologischen Waffe gemacht

Das Gendern ist Teil einer kulturmarxistischen Agenda, die mit der Auflösung der Begriffe die Auflösung aller Werte verfolgt, sagt Sven von Storch im Gespräch mit der Initiative Familien-Schutz. Um das zu erreichen, würde der Duden jetzt zu einer ideologischen Waffe gemacht.

Foto: Freie Welt
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Familien-Schutz: Herr von Storch, die Online-Ausgabe des Dudens hat einen gesonderten weiblichen Eintrag für Berufsbezeichnungen eingeführt. Beispielsweise ist der Arzt laut Duden eine »männliche Person«, die Kranke behandelt. Die Ärztin hat einen entsprechend eigenständigen Eintrag. Eigentlich ganz harmlos, oder? Warum wird das trotzdem so scharf kritisiert?

Sven von Storch: Weil dieser Vorstoß des Dudens eben alles andere als harmlos ist. Verantwortlich dafür ist die Chefredakteurin des Dudens Kathrin Kunkel-Razum. Diese Frau war bis 1990 stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift für Germanistik in der DDR, war also tief ins sozialistische System verstrickt und hat aktiv an dessen Erhaltung mitgewirkt. Das allein sollte schon zu denken geben. Und jetzt steht sie schon wieder an der Spitze einer Bewegung wie die Gender Bewegung, die durch und durch von linken Kräften durchsetzt ist.

Das Gendern ist Teil einer kulturmarxistischen Agenda, die mit der Auflösung archetypischer Begriffe – allen voran Vater, Mutter, Familie, Sohn, Tochter usw. – die Auflösung aller Werte verfolgt. Um das zu erreichen, wird der Duden jetzt zu einer ideologischen Waffe gemacht.

Familien-Schutz: Trotzdem ist die Art und Weise, wie man spricht, etwas zutiefst Privates. Sprache ist das Ergebnis einer individuellen Sozialisation. Wie soll man Menschen dazu zwingen, neue Begriffe wie beispielsweise »Menschenmilch« statt Muttermilch zu benutzen, wenn sie das von sich aus nicht tun?

Sven von Storch: Weil es naiv ist, anzunehmen, wir können uns aussuchen, wie wir sprechen. Wir werden ja nicht nur von unserem Elternhaus, sondern auch von unserer Umgebung geformt, von der Schule, vom beruflichen Umfeld, von dem, was wir lesen und hören. Deshalb darf man sich über den bitteren Ernst der jetzt noch skurril klingenden Sprachverhunzung keine Illusionen machen. Der Duden ist das wichtigste Sprachwerk des Deutschen. Er schafft Sprachwirklichkeit. Seine Empfehlungen gehen ein in die Sprache der Verwaltung, in die Sprache der Gesetze, in die Schulbücher, in jedes öffentliche Textwerk.

Familien-Schutz: …aber selbst dann muss noch niemand mitmachen.

Sven von Storch:
Dafür braucht es auch keine Pflicht oder ein Gesetz. Das funktioniert nach der Methode der allmählichen Zermürbung. Wenn irgendwann ein immer größerer Teil der Bürger völlige Gaga-Begriffe wie »Menschin« oder »Bundesnotarinnenkammer« oder »Meerjungmann« benutzt und das dann noch von Medien und Politik befeuert wird, dann steigt der Druck auf den Einzelnen immens. Wer sich dem durch Beharrung auf die »althergebrachte« Sprache entzieht, muss mit Diffamierung bis hin zur sozialen Isolation rechnen. Daß diese Methode des Mürbemachens hervorragend funktioniert, haben uns Stalin, Goebbels und nicht zuletzt die Stasi gezeigt.

Familien-Schutz: Wie können sich die Bürger dann noch gegen diesen totalitären Neusprech wehren?

Sven von Storch: Zunächst einmal gilt es zu erkennen, daß es sich bei der Gender-Sprache um geistige Manipulation, um einen Betrug handelt. Von Universitäten, von den ÖR-Medien, von den Politikern und linken Sprachaktivisten wird uns das Gender-Deutsch untergejubelt wie Falschgeld, das einfach nicht mehr aus dem Verkehr gezogen wird. Irgendwann sollen wir alle mit der Falschmünzerei bezahlen und es nicht einmal merken. Das ist keine Umwälzung von heute auf morgen, sondern eine schleichende Kulturrevolution. Dagegen kann jeder einen Beitrag leisten. Vermeiden Sie einfach Begriffsschlangen wie »Bürger- und Bürgerinnen« oder »Schüler- und Schülerinnen«. Versuchen Sie, Ihren Kindern das echte Deutsch beizubringen und das falsche Gender-Deutsch zu erkennen. Lassen Sie Ihre ablehnende Haltung gegen das Gender-Undeutsch gegenüber den Behörden erkennen. Streichen Sie geschlechtsneutrale Begriffe in Ihrer Steuererklärung und Anträgen durch und ersetzen Sie sie durch ein natürliches Deutsch. Da kann man durchaus kreativ sein. Aber: Machen Sie einfach nicht mit bei diesem Wahnsinn.

Familien-Schutz:
Herr von Storch, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Elfriede Kleine

Ich denke, die haben die Rechtschreibreform bei uns
eingeführt, damit es die Ausländer mit dem erlernen der
Deutschen Sprache etwas leichter haben. Ja, das ist meine
feste Überzeugung. Hier dreht sich zu viel um das Wohler-
gehen der Fremden.

Gravatar: never green

Ich kaufe keinen Duden mehr. Dieses
Buch ist mir zu aufgebläht und zu links
geworden.
Alle Dudenangebote im Internet werde ich künftig ignorieren.

Gravatar: Egon Scherzer

So geht das nicht! Alles Stückwerk!

Wenn schon, denn schon. Ich fordere deshalb DUDIN!

PS: Dann merkt es evtl. auch der letzte Depp.

Gravatar: Doris Mahlberg

@Hajo, 12:22

Auch zum Thema der deutschen Sprache hat der Dicke aus der Pfalz seinen Beitrag geleistet : eine völlig überflüssige Rechtschreibreform ! Wenn deutlich wird, daß eine Nation die eigene Sprache in Wort und Schrift nicht mehr korrekt beherrscht, dann müßten doch eigentlich alle Alarmglocken läuten. Dann stimmt etwas nicht im Bildungssystem (oder im System überhaupt)! Also hat man aus den häufigsten Fehlern einfach die neue Rechtschreibung gebildet und glaubte, das Problem sei vom Tisch. Weit gefehlt !

Damals gingen meine Kinder noch zur Schule und ich habe mir das Dilemma seinerzeit genau betrachtet. In den Hauptschulen und Grundschulen saßen in manchen Klassen Kinder acht verschiedener Nationalitäten, die sich untereinander natürlich nicht verstanden, die den Lehrer nicht verstanden und der Lehrer verstand auch die Kinder nicht. Ich erinnere mich genau und wortwörtlich, daß damals Ulrich Wickert in den "Tagesthemen" fragte :"Wie soll da ein deutsches Kind in einer deutschen Schule noch etwas lernen?" Auch unter der Regierung Kohl fand bereits schleichend und kontinuierlich die Migration statt. Unter Schröder/Fischer ging es dann verstärkt weiter und über die Regierung Merkel erübrigt sich jedes weitere Wort.

Heute ist es das reine Elend. Alles ist "meeegaaa" oder "Hammer !" oder "geil !" und angesprochen wird man mit "ääääh". Ist Ihnen auch schon aufgefallen, daß das Anrede-Sie, das von Respekt, Höflichkeit und Stil zeugt, immer mehr abgeschafft wird (hauptsächlich im Internet) ?? Ich verbitte mir, daß jeder Depp mich heutzutage duzt. Wohin sind wir in diesem einstmals gebildeten Land nur gekommen ?? Auch diesen Niedergang haben die Deutschen sich mehrheitlich selbst gewählt, aber es bis heute nicht einmal gemerkt.

Gravatar: Gerd Müller

Auch wenn das vor bald 60 Jahren in der Schule noch anders war, jetzt werde ich mit Genugtuung falsch schreiben und sprechen, Ihr Spinner ...

Gravatar: egon samu

Eine Welt nach linker Demagogie ist mit der aktuellen Ausführung des Homo Sapiens nicht machbar.
Denn so ziemlich alles was die fanatischen Meinungsmacher und selbsternannten Weltretter verlangen widerspricht der menschlichen Natur.

Gravatar: Hajo

Der Duden, wie wir ihn von früher kennen überholt sich selbst, denn ist erst mal die deutsche Amtssprache abgeschafft und durch ein internationales Kauderwelsch ersetzt, muß man sich daran nicht mehr orientieren und jene die das Wissen bereits in sich tragen haben ja schon geistig vorgesorgt um bis zum Lebensende diesem Umschwung zu begegnen.

Da taucht dann noch die Frage auf, für wen es gut sein soll, vielleicht für die Staatsratsvorsitzende, die mit ihrem Holperdeutsch und SED geschwängert dieses Land regiert, da hatte wahrscheinlich mein früherer Hausmeister noch mehr im Hirn, als man landläufig so annehmen will.

Gravatar: Roland Grassl

Der Duden hat als Nachschlagewerk viel von seiner Verbindlichkeit und seinem früheren Status eingebüßt. Indem er sich die Rechtschreibreform zu eigen machte, ohne sich mit anderen sprachlichen Instanzen ausreichend abzustimmen begann der erste „Sündenfall“. Alte und neue Rechtschreibung führten plötzlich ein Eigenleben.
Durch die Einführung des Genderismus huldigt er einer vermeintlichen Geschlechtergerechtigkeit, die allerdings den Nachteil hat, durch hieroglyphenartige Einschübe zur weiteren Zerfaserung der Sprache beizutragen.
Operation geglückt- Patient tot, könnte man sagen. Denn Deutsch, einst die Sprache der Dichter und Denker, wird so umständlich, abstrakt und formelhaft, dass kaum jemand noch gerne eine Anwendung wagt. Zunehmende Entropie würde der Physiker sagen.
. Diese Meinung kommt zunehmend aus der Mitte der Gesellschaft. Auch das Eindringen von Anglizismen in die deutsche Sprache beantwortet der Duden mit ständigen Erweiterungen. Wäre er nicht digital abrufbar, müsste man inzwischen das Äquivalent einer Brockhaus- Enzyklopädie wälzen, um auf dem Laufenden zu sein.
Schade eigentlich um ein Nachschlagewerk, das einst den Maßstab für Maß und Mitte in der deutschen Sprache darstellte.

Gravatar: Axel Gojowy

Der Duden oder die Dudin???

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der Duden wird zu einer ideologischen Waffe gemacht“ ...

Allerdings auch aus meiner Sicht eine sehr stumpfe Waffe!

„Der Spruch „die Waffe ist 08/15“ wird Soldaten in den Mund gelegt, die sich abfällig über die im Verlauf des Krieges immer schlechter werdende Qualität der Waffe äußerten“!!! https://www.facebook.com/Duden/posts/710272349069119/

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