Nie wieder Spiegel

Der Spiegel galt einmal als vorbildlich investigatives, seriöses und demokratieerhaltendes Printmedium. Von alldem ist heute nur noch der Name übrig. Es bleiben politisch korrekte Ideologien, daraus resultierende Realitätsverweigerung und Denkverbote. Ich kündige das Abonnement.

Veröffentlicht:
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Spiegel-Abonnement Nr. ….

Spiegel-Verlag

20454 Hamburg

Dassow, 07. 12.2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Spiegel galt einmal als vorbildlich investigatives, seriöses und demokratieerhaltendes Printmedium. „Es stand im Spiegel,“ sagte man damals ehrfürchtig und auch vom „Sturmgeschütz der Demokratie“ war äußerst anerkennend die Rede. Zu Zeiten, als mein Herr Vater den Spiegel las, ich noch nicht viel von Politik verstand, schlich ich schon mit Hochachtung um das Blatt herum. Später, in der Studentenzeit, las ich ihn regelmäßig und es war jedes Mal ein Gefühl, wie Sucht nach einer Droge, wenn man das neue Heft in der Hand hielt. Der Spiegel war zu Zeiten der Bonner Republik allen übrigen Medien immer ein großes Stück voraus. Er hatte die besseren Informationsquellen, kannte ungeahnte Hintergründe, recherchierte vieles selbst, berichtete aufklärend und vermittelte meist das Gefühl von Objektivität und Neutralität. Ein politisches Magazin als Institution.

Von alldem ist heute nur noch der Name übrig.

Ich verspüre derzeit kaum noch Verlangen, überhaupt in das Heft hineinzuschauen. Wenn es montags mit der Post eintrifft, lege ich es auf den Tisch des Wartezimmers meiner Kanzlei, in der Hoffnung, damit wenigstens anderen einen Zeitvertreib anzubieten.

In den letzten Jahren konnte man sich als Leser immer öfter über den Spiegel und Spiegel-Online massiv ärgern. Anlaß war jedes Mal das Gefühl, belehrt, gegängelt, ja indoktriniert zu werden.

Ursache dafür war ein schleichender Prozeß. Das Blatt nahm zusehends eine ideologisch geprägte Grundhaltung ein, seine zuvor weit gespannte freie Perspektive verengte sich nach und nach.

Wo eigentlich unübersehbar demokratische und politische Missstände auftraten, legte sich allmählich wie Mehltau der Geist der political correctness darüber und es trat Schweigen ein. Schlimmer, es wurde zugleich auch verstärkt Partei ergriffen für die immer wieder gleichen, falschen, ideologisch geprägten Positionen.

Die Liste der Themen ist lang, der Vorwurf stets gleich: Ob nun Asylchaos, Eurokrise, Klima-Lüge, Energiewende, EU-Skepsis, NSU-Komplex, TTIP oder Islamisierung, um nur einige Beispiele zu nennen: Der Spiegel berichtet stets einseitig, politisch überkorrekt, regierungsergeben, unkritisch und im Zweifel links.

Anstatt offensichtliche Mega-Skandale oder politische Dauer-Lebenslügen aufzudecken und anzuprangern, verlegt man sich aufs Schönreden, Desinformieren, Verschweigen und Indoktrinieren, meistens noch garniert mit moralischer Überlegenheitsattitüde. Das ist schlicht und einfach: Propaganda.

Dabei braucht die Bundesrepublik Deutschland ein Sturmgeschütz der Demokratie heute so dringend, wie nie. Zur Verteidigung von Recht und Freiheit, Volkes Wille und der Wahrheit müßte es doch endlich sein Feuer wieder eröffnen.

Anzuvisierende Ziele: Politisch korrekte Ideologien, daraus resultierende Realitätsverweigerung und Denkverbote.

Freizuschießende Wahrheiten: Der Euro funktioniert nicht und hat in Europa gigantischen Vermögensschaden, viel Elend sowie großen Unfrieden verursacht. Die Energiewende ist unsozial und völlig nutzlos, Anthropogenes CO2 erwärmt unser Klima nicht. Den NSU hat es nie gegeben, der gleichnamige Prozeß ist eine Farce. Die EU gleicht einem undemokratischen Moloch und strebt nach Herrschaft in den vereinigten Staaten von Europa. Der Islam gewinnt immer mehr Einfluß in Europa und arbeitet emsig an seinem Sieg über die Ungläubigen. Deutschland ist nicht souverän.

Sehr geehrte Blattmacher vom Spiegel, wenn Sie solche Themen journalistisch unvoreingenommen anpacken, vorbehaltlos darüber recherchieren und berichten, dann würden auch Ihre Leser zurückkehren. Denn der Spiegel stünde auf einmal allein im Mainstream-Blätterwald und wäre eine an Spannung kaum zu überbietende Lektüre.

Aber leider haben Sie sich ja anders entschieden, verbieten sich selbst, die Wahrheit auszusprechen und verbreiten stattdessen lieber Wunschdenken.

So muß man als Ihr Leser solche Serien, wie jene von Sven Böll, „Die fatalen Irrtümer der D-Mark Nostalgiker,“ über sich ergehen lassen. Und Jakob Augstein attestiert den Deutschen auch noch Integrationsprobleme mit Zuwanderern.

Endstation Bertelsmann, das ist es, was Sie sich verdient haben und so wird es wohl auch bald kommen. Ich kann Ihr Blatt jedenfalls einfach nicht mehr länger ertragen.

Aus vorstehenden Gründen kündige ich hiermit mein oben näher bezeichnetes Spiegel- Abonnement.

Mit freundlichem Gruß

Christoph Grimm

Zuerst erschienen auf eurodaemmerung.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: AE Conrady

Nie wieder Spiegel (lesen) ist gut. Bei uns heißt das eher: Nie wieder CDU (wählen).

Gravatar: FDominicus

Besser spät als gar nicht ;-)

Gravatar: Andreas

Frau Merkel folgt immer noch der DDR Ideologie . Extrem Links. Vorwärts immer ,rückwärts nimmer.

Gravatar: Michel Sardou

Ich las den Spiegel von 1971 - 2014. Auf ihn vertrauend habe ich dort zwei Themen telefonisch und per Email vorgeschlagen, deren Publizierung abgelehnt wurde.

1. Im Hamburger Bürgerschaftswahlkampf überraschte ich den SPD-Abeordneten und parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion Dirk Kienscherf mit AFD-Wahlplakaten unter dem Arm. Dirk Kienscherf war dabei, die AFD-Plakate "verschwinden" zu lassen.

Als Dirk Kienscherf überrascht wurde, warf er wütend die beiden AFD-Wahlplakate auf den Fahrradweg, direkt einen Kleinkind vors das Fahrrad.

Der "Spiegel" weigerte sich, dies zu berichten. Welches Theater hätte wohl der Spiegel gemacht, wäre ein AFD-Abgeordneter mit zu "entzsorgenen" SPD-Plakaten erwischt worden?

Neulich dann der Spiegel mit Putin im Cockpit eines Kampfflugzeugs - wo doch die EU und die Nato die Kriegstreiber sind.

Spiegel - Lügenpresse

Gravatar: Otto nagel

Habe mein langjähriges Spiegel-Abo schon im August 2014 gekündigt:
"Sehr geehrte Reaktion,
was ist nur aus einem ehemals scharfen und investigativen politischen Magazin geworden? Alle journalistischen W`s scheinenüber Bord geworfen zu sein.Als Teil der PR-Maschinerie der Bundesregierung/Großkonzerne sinken Sie langsam auf Bildniveau, neuausgerichtet von Springer-Blohme.
Traurige Höhepunkte die Titelstorys über Putin (eigentlich mehr Hetze ohne wirkliche Recherche) und über Erdogan (Deutschland schafft sich ab).
Dazunoch mehrseitige Kaffeesatzleserei über Muttis Ende als Kanzlerin.
Wie es wirklich um den Euro ssteht, um Verfassungsgrundrechte, um denZerfall der Bürgergesellschaft, die Immigrationsprobleme etc. kein Wort, denn es ist politisch nicht gewollt.
Selbst in kleinenren Beiträgen wird neuerdings Verdummungspolitik betrieben.....
.....Unser langjähriges ABO läuft aus. Wir werden es hiermit nicht mehr verlängern...
...Schade um Augsteins Erbe !"

Das eingesparte Geld geht nicht ins Happenpappen
zu Zweit, sondern als Spenden an die AFD und an
Netzzeitungen wie die "Freie Welt":
Leute, werdet aktiv !

Gravatar: Jürg Rückert

Die Trennung zwischen Kommentar und Berichterstattung wurde völlig verwischt.
Ein Übersetzer soll wie ein Fenster sein, das das Licht ungefiltert durchlässt, so sagte einmal die Schülerin Edith Stein. Eine gute Berichterstattung sollte wie ein solches Fenster sein.
Seit vielen Jahren gibt es im "Spiegel" nur noch Meinungsschaffende, die die große Politik gestalten wollen.
Diese Blatt kaufte ich nicht mehr, seit es nach Aufdeckung des "Kurt-Waldheim-Telegramms" als Fälschung frech nachsetzte, dass dies eben der Kurt-Waldheim-Wahrheit sehr nahe käme.

Gravatar: Ludwig Stein

Der SPIEGEL verbreitet "korrekt-gutmenschliche" Ideologie, z.B, in Frage der Euroi-Rettun g und der chaotischen Massenzuwanderung der Moslems, die unserer Kultur oft aggressiv gegenüberstehen und meistens auch keine gute Perspektive für die Integration haben.
Daher lese ich lieber den kritischeren FOCUS.

Gravatar: MAX

Die gekauften Schreiberlinge werden
nur noch durch ausländische Spenden
finanziert.
Diese Qualitätsmedien sind nicht das
Papier wert , auf dem sie gedruckt werden.

Gravatar: Hans H

Natürlich haben Sie recht, doch wer bestimmt was der Spiegel schreiben darf? Denn auch der Spiegel gehörte zu Gründungen des Britischen und US Geheimdienstes.
Also wird Journalisten empfohlen, das und das zu schreiben, da er sich mit der Wahrheit sehr unbeliebt macht. Früher war zwar nur die Kritik an den Deutschland erlaubt, doch seit Merkel selber der Büttel der US Elite geworden ist, gilt sie für die Pinocchio-Medien dazu gehört der Spiegel als Sakrosankt!

Gravatar: Frank Endres

Den Spiegel lese ich schon lange nicht mehr, auch nicht mehr online. Er ist leider nur noch ein grün-linkes Öko-Kampfblatt, dem ich den Untergang wünsche. "Propaganda" beschreibt die Grundhaltung recht gut, und wer vorsätzlich lügt, hat den Untergang nicht besser verdient.

Gravatar: Markus B.R

Als Student habe ich mir Einzelhefte gekauft und verschlungen. Das Abo konnte ich mir nicht leisten. Als ich es mir dann vor 2 Jahren leisten konnte, habe ich sofort abonniert. Ich war schon nach der ersten Ausgabe wie vor den Kopf geschlagen. Unseriös recherchierter Mainstream-Gutmenschen Journalismus vom allerfeinsten. Eine Zumutung für jeden denkenden Menschen. Ich habe das Abo nach Ablauf des Jahre sofort wieder gekündigt.
Es wundert mich nicht, dass die Schieflage kommen musste.

Gravatar: J. Desillusioniert

O.g. Spiegel- Erfahrungen habe ich auch.
Bei Focus funktioniert das.
Ganz objektiv ist meine Meinung wohl nicht,
da ich den Focus im Abo habe und den Spiegel nur sporadisch lese (ca. 12 bis 18 mal im Jahr).

Durch den Artikel hier wurde ich inspiriert,
mal in puncto Auflage zu googeln (fand den Link unten) - kann ja sein, ich bin betriebsblind als Focus-Leser.

http://www.horizont.net/medien/nachrichten/IVW-Quartalszahlen-Spiegel-und-FAZ-verlieren-deutlich-Handelsblatt-und-Focus-gewinnen-leicht-135458

P.S.: Ehrlich- ich bin kein Miteigentümer, Angestellter, Werbebeaauftragter oder so von Focus, hab auch überlegt, ob ich das hier so schreiben soll.....
Aber es ist meine persönliche Erfahrung.

Gravatar: Marc Bisop

„Sturmgeschütz der Demokratie“ ? Aber nein, das war einmal ! Dieses bunte Blättchen ist längst zur Knallerbse der Lügenpresse mutiert. Den Abo-Preis sollte man besser nach erfolgter Kündigung in ein gutes Abendessen zu Zweit samt dem passenden Wein investieren...

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse

"Daran wird der SPIEGEL zugrunde gehen - an der entsetzlichen, mehltaumäßigen, sozialdemokratisch-grünen Korrektheit. Das ist so unaufregend, wenn man sich dauernd versichert, zu den Guten zu gehören."

Matthias Mattussek Januar 2014

Gravatar: Joachim Datko

Vergessen Sie die Printmedien!

Bei den bezahlten Tageszeitungen beträgt der Rückgang im langjährigen Durchschnitt über 2%.

Beim Spiegel beträgt der Rückgang knapp 2% pro Jahr.

Es ist wie bei den Kirchensteuerkirchen, die Zeit ist abgelaufen.

Gravatar: Gernot Radtke

Vor zwei Monaten, am 13.10.2015 habe ich ebenfalls mein SPIEGEL-Abo gekündigt:

"An
DER SPIEGEL
Kundenservice / aboservice@spiegel.de

Sehr geehrte Mitarbeiter von DER SPIEGEL,
.
hiermit kündige ich mein Abonnement zum Ablauf des Quartals und ziehe meine Einzugsermächtigung zurück. (...)
.
Der SPIEGEL in seiner Wandlung vom kritischen Informations- zum Mainstream-Gesinnungsblatt hat sich mir entfremdet.
Nach einer nur schwer verkraftbaren SPIEGEL-Ausgabe zu Hell- und Dunkel-Deutschland las ich heute in der aktuellen Ausgabe den Leitartikel von Herrn Fichtner (‚Sprung nach vorn‘):

„Es tauchte diese Woche hier und da die Frage auf, ob eine Kanzlerin ein solches Großexperiment überhaupt starten dürfe. Aber das ist, unter Demokraten, eine merkwürdige Frage. Ist die Energiewende kein Großexperiment? Oder die Rettung von Banken? Ist engagierte Politik nicht immer Experiment? Sie kann sich jedenfalls nicht in Beständigkeit und ruhiger Abwägung erschöpfen. Manchmal, oft, ist zu improvisieren. Manchmal braucht es den Sprung nach vorn. Und es braucht Politiker, die für das als richtig Erkannte ihr Amt riskieren.“ -
.
Herr Fichtner verteidigt im SPIEGEL Merkels weitere Vivisektionen des deutschen Staates („Großexperiment“) mit einer abenteuerlichen Begründung. Hauptsache „engagiert“ müsse es sein. Mag es den Bürger in den nächsten Jahren auch hunderte weitere (auf Pump zu finanzierende) Milliarden kosten und die weitere Auflösung seiner Gesellschaft. „Sprung nach vorn“ sei das. Wohin? In den Abgrund? Der SPIEGEL findet es bemerkenswert, daß Merkel für die mögliche Zerstörung Deutschlands ihr ‚Amt riskiere.‘ Ja, das ist doch das Mindeste, wenn unser Land draufgeht. – Da darf DER SPIEGEL sich nicht wundern, wenn ihm vor dem „Sprung nach vorn“ vorher die Abos gekündigt werden. Fichtner und Augstein, der Kleinere, mögen mit Merkel springen. Mit mir springen sie nicht.
Schade, aber auch langjährige Ehen können noch in die Brüche gehen.
Im Zweifel auf keinen Fall links und verantwortungslos. Klug, kritisch, gescheit – ja!

Sehr enttäuscht
Gernot Radtke

Gravatar: Stephan Achner

Sehr gute Zustandsbeschreibung des Spiegel. Aber dort in der Hamburger Redaktionsetage wird sich nichts mehr ändern. Deshalb kann es nur noch einen Weg geben: Spiegel pfui Teufel.

Gravatar: Alexander Scheiner, Israel

Der Spiegel hat einen klar gegliederten Inhalt und ist gut lesbar. Das ist die gute Seite vom Spiegel.

Leider gibt es, nach meinem Empfinden als Jude und Israeli, auch eine andere Seite. Für mich ist der Spiegel, einst das Flaggschiff der linken Intellektuellen, ein antisraelisches und auch antijüdisches Medium. Der Motor von diesem Antiisraelismus und Antisemitismus ist der Herr Jakob Augstein.

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