Konservativer Aufbruch in der CSU reagiert auf FAZ-Hetzartikel

Schreiben von Dr. Thomas Jahn (Konservativer Aufbruch in der CSU) an die FAZ per E-Mail vom 04.02.2016

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Sehr geehrte Damen und Herren,
als ehemaliger Abonnent und Leser Ihrer Zeitung habe ich mich über den Artikel von Frau Bednarz („Die Radikalen“) vom 01.02.2016 sehr gewundert [Anmerkung MvG: Das Original erschien am 31.01.2016 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung] . Es kann vielleicht schon als Kunstform angesehen werden, auf fünf Internetseiten nur mit Etikettierungen und Pauschalierungen auszukommen, ohne sich auf Basis von Fakten oder echten Argumenten mit den angeblich „radikalen neuen Rechten“ auseinanderzusetzen. Bei einem Jungautorenwettbewerb des „Neuen Deutschland“ oder der „Jungen Welt“ hätte Frau Bednarz damit sicher den ersten Preis erhalten. Von der FAZ hätte man sich allerdings gewünscht, dass einer Autorin nicht nur Raum für Textbausteine und vorgestanzte Kampfbegriffe aus dem Vokabular eines Jakob Augstein, Ralf Stegner oder Heiko Maas geboten wird, sondern dass man ihr Recherchearbeit und journalistische Qualität abverlangt. Dazu gehört, dass Zitate nicht sinnentstellt wiedergegeben werden und die angegriffenen Personen vorher Gelegenheit zu einer Stellungnahme erhalten. Da Frau Bednarz die von mir mitgegründeten Initiative des „Konservativen Aufbruchs“ in der CSU anspricht und die Stuttgarter Rede meines Sprecherkollegen David Bendels erwähnt, bei der ich zugegen war, darf ich folgendes festhalten:
Mit dem Artikel von Frau Bednarz soll der Eindruck erweckt werden, sie hätte mit CSU-Abgeordneten über den Konservativen Aufbruch gesprochen. Da sie keine Namen und Zusammenhänge nennt, darf dies stark bezweifelt werden. Ebenso wie viele bürgerliche Basisgruppen, die in den letzten Jahren in den christlichen Kirchen, Parteien, Verbänden oder als Bürgerinitiativen entstanden sind, haben sich auch in den Unionsparteien solche Basisgruppen etabliert, die einfach ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Interessenartikulation in Anspruch nehmen. Warum wir uns deshalb von Frau Bednarz als Wichtigtuer und Gaukler diffamieren lassen müssen, erscheint kaum nachvollziehbar. 
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Ihre Zeitung so fair wäre, einen Gastbeitrag der von Frau Bednarz attackierten angeblich „Radikalen“, also der Betroffenen selbst abdrucken würde, um sich anschließend fundiert und auf dem einmal vor vielen Jahren von der FAZ gepflegten, intellektuellen Niveau mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:
-    Warum ergreift der hohe deutsche Kirchenklerus seit geraumer Zeit einseitig Partei für bestimmte politische Parteien? Beispiel: Warum wird die Beleuchtung des Erfurter Doms nur aus Protest gegen eine kleine Oppositionspartei ausgeschaltet aber nicht, wenn 24 Jahre nach der friedlichen Revolution ein vorbestrafter Politiker der SED-Fortsetzungspartei zum Ministerpräsidenten Thüringens bestimmt wird?
-    Warum werden die gewaltfreien Demonstrationen von Pegida als Angriff auf Menschenwürde und Demokratie skandalisiert, während der in Leipzig, Berlin und anderen Städten beinahe wöchentlich stattfindende Straßenterror tausender gewaltbereiter Linksextremisten mit Dutzenden von verletzten Polizisten und Sachschäden in Millionenhöhe kaum eine Zeile Wert ist?
-    Warum werfen Journalisten wie Frau Bednarz normalen Bürgern in Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Rechte vor, sie würden sich mit ihrer (von Frau Bednarz unerwünschten) Meinung „auf Abwege“ begeben, während Regierungspolitiker die die Grund- und Freiheitsrechte massiv einschränken wollen, wie Justizminister Maas oder Bundeskanzlerin Merkel zu „Opfern“ der bösen „neuen Rechten“ hochstilisiert werden.
-    Warum fordert Frau Bednarz von kritischen CDU-Mitgliedern „Loyalität“ gegenüber der eigenen Parteiführung ein? Ist Linientreue etwa eine neue freiheitlich-demokratische Tugend?
-    Warum diffamiert Frau Bednarz Dissidenten wie Herrn Sarrazin als „weinerlich“ anstatt sich mit den Hintergründen seiner skandalösen Entfernung aus dem Bundesbankvorstand und den offensichtlich sehr engen Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland zu befassen?
-    Warum „hetzen“ rechtschaffende und steuerzahlende Bürger gegen „Flüchtlinge“, wenn sie auf die massiven Rechts- und Verfassungsbrüche der Regierung Merkel hinweisen?
-    Warum hat Frau Bednarz mit keiner Silbe die Anliegen und Ziele vieler regierungskritischer Bürger im Zusammenhang mit der „Demo für alle“ in Stuttgart erwähnt? Warum verschweigt Frau Bednarz Anlass und Hintergründe dieses Protests, allen voran die Pläne der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg zur Frühsexualisierung von Kindern?     
Falls Sie Interesse an der Beantwortung dieser Fragen haben, würde ich mich freuen, wenn Sie mir die Gelegenheit für einen Gastbeitrag bieten könnten. Ich stehe dafür jederzeit gerne zur Verfügung.   
Mit freundlichen Grüßen


Dr. Thomas Jahn 
Stellv. Sprecher der Initiative 
Konservativen Aufbruch!
CSU-Basisbewegung für Werte und Freiheit

Beitrag zuerst erschienen auf mathias-von-gersdorff.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: rinhard

Ist diese tendenziöse Frau Bednarz möglicherweise ver-
wandt mit dem früheren linken Fernsehmoderator Klaus Bednarz? Wenn ja, dann sind es wohl dieselben Gene
und es ist müßig eine objektive Berichterstattung von
solchen Leuten zu erwarten. Der Apfel fällt nicht weit
vom Stamm.

Allerdings, Herr Dr. Jahn, wenn ich auch dem Inhalt
Ihres Briefes voll zustimme, so wundert es mich doch,
daß gerade ihre Partei, die CSU es ist, die mit kaum
weniger Verleumdungseifer die demokratische AfD be-
kämpft. Und zwar in einer Art und Weise, die der Ver-
leumdung Ihres konservativen Aufbruchs durch eben
diese Frau Bednarz gleicht. Schauen Sie sich nur die
unschönen Hasstiraden des CSU Oberbürgermeisters
von Augsburg gegen die AfD an. Sind das die Demo-
kraten in der CSU?

So sehr ich auch den konservativen Aufbruch innnerhalb
der CSU schätze, so wenig glaubwürdig wirken dann
solche Einwände. Sie werden noch viel Ballast ihrer
mittlerweile gaucklerhaft anmutenden Mutterpartei ab-
zuwerfen haben, bevor der patriotisch aber kritisch-
denkende Bürger ihrem Aufbruch volles Vertrauen
schenkt.

Gravatar: Stephan Achner

So sehr man diese Mail von Herrn Dr. Jahn an die FAZ auch begrüßen kann, es wird letztendlich vergebliche Mühe sein. Die FAZ ist keine Tageszeitung mehr, die noch konservative Positionen vertritt. Das war einmal und kommt wohl auch nie wieder.

Gravatar: egon samu

Danke für Ihre Mühe, Herr Dr.Jahn!
Leider lehrt uns die Erfahrung, daß ideologisch blinde Politaktivisten und systemergebene Medienleute gegen Argumente, Fakten und die Realität vollkommen immun sind.
So betrachtet ist Ihre Antwort auf die grottig-dreiste Hetzpropaganda der Frau Bednarz einfach "Perlen vor die Säue"...
Der einfache, noch selbst denkenke und wache Bürger fühlt sich aber in seinen Empfindungen und Gedanken bestätigt. Dafür hat es sich gelohnt!
Danke!

Gravatar: Joachim Datko

Es sind nur Ausbeuter!

Zitat: "- Warum ergreift der hohe deutsche Kirchenklerus [...] "

Es sind nur Ausbeuter der Gesellschaft. Religionen versuchen ganze Gesellschaften zu manipulieren und auszubeuten. Sie tragen nichts zu unserem Wohlstand bei.

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