Großauftrieb der Heuchler

VW-Skandal und Klimalügen: Wie Ideologie die Naturwissenschaft korrumpiert

Politiker und NGO’s haben Forderungen an die Automobilindustrie erheben, die von vornherein nicht erfüllt werden können. Zumindest dann nicht, wenn das Auto noch bezahlbar bleiben soll. Das ist der Ursprung des VW-Skandals.

Foto: michael neukirchen / flickr.com / CC BY 2.0
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Zurzeit echauffieren sich alle möglichen Moralapostel in Politik, Medien und den angeblich „regierungsunabhängigen“ NGO‘s über den VW-Skandal mit getürkten Abgaswerten. Nach aktueller Nachrichtenlage dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass hochrangige Technikverantwortliche innerhalb des Autokonzerns getrickst haben, um Abgaswerte vorzutäuschen, welche die Fahrzeuge im Normalbetrieb nicht erreichen konnten. Doch scheint sich über all der Empörung niemand die Frage zu stellen, warum es dazu gekommen ist und welche Beweggründe diese sicherlich weder dummen noch von Haus aus kriminell veranlagten Menschen dazu gebracht haben, sich auf solche Betrugsmanöver einzulassen.

In der DDR gab es diverse bei Vorgesetzten beliebte Tricks, um Untergebene dazu zu bringen, Dinge zu tun, die eigentlich illegal waren, ohne dass der Vorgesetzte dafür zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Am bekanntesten ist der angebliche Schießbefehl an Mauer und Außengrenze: Hunderte Wachsoldaten und Grenzschutzbeamte haben auf Flüchtlinge geschossen, obwohl es nach heutiger Lesart hierfür gar keinen gültigen Befehl gab. Man hatte es ihnen lediglich erfolgreich vorgegaukelt. Nach Zusammenbruch der DDR wurden sie vor Gericht gestellt, während ihre Vorgesetzten in Ruhe ihre Pensionen genießen konnten. Ein anderer Trick bestand darin, unmöglich zu erfüllende Anforderungen zu stellen und von den Betroffenen ultimativ ihre Erfüllung zu verlangen. Einem derart in die Enge getriebenen Mitarbeiter bleibt dann kaum etwas anders übrig als zu versuchen, in irgendeiner Weise die Erfüllung der Vorgaben vorzutäuschen. Der Kombinatsleiter konnte sich dann bequem zurücklehnen: Ging es gut, konnte er mit „vorbildlicher Planerfüllung“ glänzen, flog etwas auf, dann hatte man gleich einen Sündenbock parat.

Völlig überzogene Umweltschutzvorschriften

Im Falle der Automobilindustrie läuft dies hier im Westen so ab, dass Politiker und NGO’s nebst den Medien Forderungen erheben, die von vornherein nicht erfüllt werden können. Zumindest dann nicht, wenn das Auto noch bezahlbar bleiben soll. Schließlich gibt es neben den hehren Zielen der Birkenstock-Sandalenträger in Ministerien und Parteien auch noch einen Markt, an dem das entsprechende Produkt im harten Konkurrenzkampf verkaufbar sein muss. Beispiel Autoabgase: Diese sind bereits seit Jahren sauberer als die Umgebungsluft, in der die Autos fahren. Nachzulesen ist dies beispielsweise in einer Stellungnahme des damaligen Kfz-Experten im Umweltbundesamt, Dr. Axel Friedrich, in einem Artikel der „Zeit“ aus dem Jahr 2000 [UBA]. Dort wies er u.a. darauf hin, dass man sich in einem modernen Auto nicht mehr durch Einatmen der Abgase in der Garage umbringen könne.

Die Hexenjagd auf die Feinstaubpartikel

Mission accomplished? Aber nein doch, da man als „Umwelt“-Politiker natürlich weiterhin seinen Wählern den Eindruck vermitteln muss, dass es gelte, sie aus tödlicher Gefahr zu retten. Also wurde eine neue Sau durch‘s Dorf getrieben, und zwar der Feinstaub. Der hat weltweit unterschiedlichste Ursachen, bei denen das Auto jeweils nur ein Nebenfaktor ist. Laut einer aktuellen Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz [FEIN] wurden für verschiedenste Weltregionen die Feinstaubrisiken und ihre Ursachen identifiziert. Demnach sind die wichtigsten tödlichen Feinstäube in Kairo der Wüstenstaub, in Moskau die Landwirtschaft und in Beijing die Emissionen aus Koch- und Heizungsfeuern. Auch in Deutschland ist es nicht das Auto, sondern die Landwirtschaft (!), die für 50 % der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub verantwortlich gemacht wird. Andere Untersuchungen haben bereits vor längerer Zeit nachgewiesen, dass die Öfen für die ach so klimaschonende Verbrennung von Holz und Holzpellets in Wirklichkeit gefährliche Dreckschleudern sind, deren Belastungen teilweise über den Gesamtemissionen aus dem Straßenverkehr liegen [PELL]. Da man als Grünbewegter jedoch weder die Landwirtschaft noch die „CO2-neutrale“ Holzbeheizung angehen möchte, hat man einfach weiter auf das Automobil und da insbesondere auf den Diesel eingeprügelt, obwohl die Abgasemissionen selbst nur einen Bruchteil der 20 % ausmachen, der dem Auto zugeschrieben wird. Weitere wesentliche Bestandteile sind nämlich Abrieb von Bremsen und Reifen. Letzteres gilt übrigens selbst für die vorgeblich so umweltfreundlichen Elektrofahrzeuge.

Mister Friedrich und die California Connection

Zu den Antreibern, die in enger Abstimmung mit entsprechenden Kräften in den USA vor allem die Dieselhersteller zum Sündenbock erklärten und sie mit nicht mehr erfüllbaren Anforderungen immer weiter in die Enge trieben, gehört der bereits erwähnte Dr. Friedrich. Dieser hat – was wohl kaum ein Zufall sein dürfte – beste Verbindungen zum kalifornischen Umweltministerium, das für seine extreme Haltung gegenüber dem angeblich umweltschädlichen Automobil bekannt ist und die Kfz-Hersteller mit immer rigideren Vorschriften drangsaliert. Konsequenterweise wurde Friedrich bereits 2006 als erster Europäer mit dem „Haagen-Smit Clean Air Award“ diese Ministeriums ausgezeichnet, der als eine Art Ritterschlag vom Blauen Umweltengel gilt. Damit würdigten die Kalifornier das langjährige Engagement Friedrichs zur Reduzierung der Schadstoff-Emissionen im Straßenverkehr. Das Ergebnis war eine Situation, in der sich offensichtlich Fachleute der zweiten Entwicklerebene nicht mehr anders zu helfen wussten, als zu den jetzt aufgedeckten Tricks zu greifen. Grund genug für Leute wie den inzwischen pensionierten Dr. Friedrich, sich in den Medien als großer Experte aufzuspielen und genüsslich darauf hinzuweisen, dass es wohl noch andere Sünder gebe, die man noch ausfindig machen werde. Der gleiche Trick wie in der DDR halt, und man selbst kann sich noch als Saubermann aufspielen. Interessanter Nebenaspekt ist in diesem Zusammenhang, dass die NGO, welche die Manipulation aufdeckte, von Stiftungen führender US-Amerikanischer Unternehmerfamilien finanziert wird.

VW-Skandal? Klimaskandal!

Jetzt mag man sich die Frage stellen, was das Ganze denn mit der aktuellen Klimadiskussion um die angeblich schädlichen Auswirkungen des CO2 zu tun hat. Nun, es zeigt sich hier, dass Wissenschaftler und Techniker nicht immun gegenüber Druck sind, sondern in solchen Fällen den Mund halten und mit den Wölfen heulen, weil sie ihre Jobs behalten möchten. Wenn man sich ansieht, welcher Druck seitens der Politik, der Medien und den NGO’s auf alle Bereiche der Wissenschaft ausgeübt wird, um die derzeit geltende Ideologie zu unterstützen, der wird verstehen, warum sich inzwischen so viele Naturwissenschaftler, die es eigentlich besser wissen müssten, beugen und selbst wider besseres Wissen mit der Herde mithalten. Die Druckmittel reichen von der finanziellen Vernichtung durch Ausschluss von der Vergabe von Forschungsaufträgen über Diffamierungskampagnen im Netz bis hin zu Aufrufen zur Verhängung von Todesurteilen gegen „Klimawandelleugner“ wie dem von Prof. Parncutt auf der Homepage der Grazer Universität. Und schon hat man den so gerne beschworenen „Konsens der Wissenschaftler“.

Und die Verantwortlichen?

Ach ja, es gibt noch eine Parallele zur früheren DDR. Während die kleinen Wachsoldaten nach den Mauerschüssen vor Gericht gestellt wurden, konnten die richtigen Schlauberger unter den damals leitenden Genossen – so wie der schillernde Herr Schalck-Golodkowski – in Ruhe und Frieden ihr anscheinend nicht unbeträchtliches Vermögen in Luxusanwesen im ehemals verpönten Westen genießen. Und auch Herrn Dr. Friedrich scheint sein Umweltengagement nicht schlecht bekommen zu sein, ähnlich wie auch Hr. Al Gore, dessen Vermögen im Gefolge der Verleihung des Nobelpreises inzwischen auf eine dreistellige Millionenhöhe geschätzt wird. Ganz so üppig dürfte es für Hr. Friedrich, der seit seiner Verabschiedung aus dem UBA 2008 als freier Berater u.a. für die Weltbank, die GTZ und die Asia Development Bank tätig ist [FRIE], zwar nicht gekommen sein. Für ein mageres „vergelt’s Gott“ ist er dort aber sicher nicht tätig. Hinzu kommen die netten kleinen Aufwandsentschädigungen für Vorträge und andere Auftritte des weltweit gefragten Redners, der als einer der einflussreichsten Antreiber für einen sauberen, klima- und gesundheitsgerechten Verkehrssektor gilt.

Quellen

[FEIN] www.eike-klima-energie.eu/news-cache/abkehr-vom-co2-wahn-der-wahre-feind-heisst-smog/

[FRIE] www.econ-referenten.de/redner/axel-friedrich-langjaehriger-abteilungsleiter-umwelt-und-verkehr/

[PELL] www.spiegel.de/wirtschaft/holzoefen-und-feinstaub-oefen-und-kamine-belasten-luft-mit-feinstaub-a-986492.html

[UBA] www.presseportal.de/pm/9377/181874

Zuerst erschienen auf eike-klima-energie.eu

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Württemberger

Jedes Fahrzeug, von wem auch immer Produziert, liegt bei den "Realbedingungen" über den "Labortestwerten".
Seit der Einführung der EU-Normen "bescheißen" alle Hersteller! Überprüft mal die Benziner...
In fast alle Benziner ist eine "Luftpumpe" eingebaut, die Frischluft in den Abgaskrümmer pumpt. Die so verdünnten Abgase werden dann gemessen.
Würde man die Schadstoffe in "Gramm bzw. Milligramm pro Minute" messen, wäre es o.k., aber nicht bei einer
"Volumenprozent-Messung" wie üblich.

Mische ich den Abgasen 50% Frischluft hinzu, sind die Abgaswerte, nach der Vol.% Methode, auch nur noch halb so hoch.

Je strenger die Norm, desto größer die Luftpumpe...
Wozu etwas am Motor ändern....

Gravatar: Alfred

Wir haben auch andere Umwelt-Probleme. Fegen wir erst einmal unsere immer dreckiger werdenden Städte aus!

Gravatar: H.Roth

Spiegel-Leser kennen aber inzwischen die wahre Ursache des Versagens bei VW:
"Es gibt zu wenig Frauen in Führungspositionen des Konzerns."

Gravatar: H.Roth

Danke für diesen Artikel, der die Ursachen von dieser Seite einmal klar beleuchtet. Mein erster Gedanke zu diesem Thema war: "Das haben wir den grünen Klimagipflern mit ihrer unrealistischen CO2- und Feinstaub-POlitik zu verdanken."

Doch auch der Gier nach Marktvorteilen.
Sogar unseren Kindern fällt es auf, dass jedes dritte Auto auf der Autobahn ein VW ist. Bei unserem beliebten Reisespiel "Wer-sieht-zuerst-5-Autos einer bestimmen Automarke", rufen sie vorher immer:"Aber VW gilt nicht!"

Und drittens ist es auch diese deutsche "Wir-schaffen-das"- Ideologie, die einer unseligen Verbindung von Wissenschaftsgläubigkeit, Selbstüberschätzung und Erfolg entstammt.

Gravatar: Angela von der Laien

In Deutschland betreiben Industrie und Politik Umweltverschmutzung gleichermaßen und in gegenseitiger Abhängigkeit und Verflechtung.

VW fördert und unterstützt mit vielen Millionen Euro jährlich Bundes(ober)behörden wie z.B. die BZgA.

https://app.box.com/shared/mdn8gqng72

Diese wiederum betreibt politische Umweltverschmutzung mit der massenhaften Herstellung und Verbreitung von 'Ratgebern' wie 'Körper, Liebe, Doktorspiele', in denen öffentlich zu sexuellen Handlungen an, vor und mit Kleinkindern aufgefordert wird.

(Anm. d. Red.: Link entfernt)

(Anm.d.Aut.: Offenbar gilt nach wie vor K.Tucholskys Satz 'In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.' Vielleicht entfernen Sie den Link oben trotzdem nicht, denn er weist auf eine von der deutschen Exekutive ausgehende Gefahr und Verschmutzung hin, die Sie im Übrigen selber immer wieder ganz zu Recht thematisieren. Lassen Sie die Karawane doch nicht so ohne weiteres weiterziehen.)

Sie würden der Förderung von Stolz auf die - weibliche - Geschlechtlichkeit dienen, heißt es. Eine strafrechtliche Relevanz sei nicht gegeben.

Letztes Jahr habe ich einen VW Golf Diesel in der 'Autostadt' in Wolfsburg abgeholt. Als ich im Veranstaltungskalender den Titel 'Körper, Liebe, Doktorspiele' gefunden habe, eine Veranstaltung, mit der VW auf den Neuwagen Wartenden die von der BZgA verbreiteten Inhalte nahebringen will, war ich drauf und dran, ohne neues Auto wieder zu gehen.

Umweltverschmutzung, Riesensauerei. Fand ich schon letztes Jahr.

Gravatar: Gabi

Diesen Gedanken hatte ich auch von Anfang: Und wieder hat "unsere Mutti" unverantwortlich gehandelt, nur weil sie sich als "Klima-Kanzlerin und Vorreiterin" feiern lassen wollte.

Gravatar: Hans von Atzigen

Sehr guter sachlicher Artikel.
Ist sehr selten geworden in den breiten Massenmedien.
Tja diese Schwadronierenden Propheten, die glauben
offenbar immer noch man könne Physik mit Ideologie- Terror aushebeln.
Propheten die die Menscheit ins Desaster treiben.
Grins.steht schon lange sogar in der Bibel, an den Früchten werdet ihr sie erkennen.
Tja die werden aktuell zunehmend bitter bis Giftig.
Freundliche Grüsse.

Gravatar: Autonarr

Das ist wahrscheinlich zu einfach argumentiert, denn wer oder was hat VW überhaupt dazu gezwungen, dass man versucht hat, die Grenzwerte einzuhalten? Stattdesssen hätte man von vorneherein darauf verzichten können, Dieselmotoren der fraglichen Schadstoff- und Preisklasse anzubieten. Andere Autohersteller mit hervorragender Motorenbaukompetenz, vor allem BMW und Mercedes, tun es auch nicht. Warum wollte VW also nicht davon lassen? Da war es wohl das unbedingte Verlangen nach Marktanteilen, das die Oberhand gewann.

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