»Journalist des Jahrs 2013«

Auszeichnung für antikatholische Kampagne

Weil er eine Welle der Empörung gegen die katholische Kirche losgetreten hat, wird ein Kölner Journalist mit einem Preis bedacht. Ob seine Geschichte wahr ist, ist dabei nur Nebensache.

Veröffentlicht:
von

Nächsten Montag, 3. Februar 2014, werden im Deutschen Historischen Museum in Berlin die »Journalisten des Jahres 2013« gekürt. Die nicht dotierte Auszeichnung wird vom Medium Magazin in 12 Kategorien vergeben. Die Jury besteht aus rund 80 Journalisten beziehungsweise Fachleuten der Branche. Es ist ein Preis von Journalisten für Journalisten, und in diesem Jahr ist besonders ein Preisträger von Interesse.

In der Kategorie »Lokales« wird der zweite Preis an Peter Berger vom Kölner Stadtanzeiger verliehen. Seine besondere Leistung des Jahres 2013 habe darin bestanden, befindet die Jury, gemeinsam »mit Chefkorrespondent Joachim Frank die Geschichte mindestens einer vergewaltigten Frau recherchiert« zu haben, »die von zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen wurde. Der Beitrag erregte Aufmerksamkeit in ganz Deutschland und zwang die Kirche zu Klarstellungen.«

Anfang des Jahres 2013 war diese Geschichte tatsächlich durch alle Medien gegangen, auch in der Talkshow von Günther Jauch im ARD-Fernsehen befasste man sich damit. Der Preis geht insofern zu recht an den Lokaljournalisten Berger, als die »die Geschichte« »Aufmerksamkeit in ganz Deutschland« erregt hat. Dumm nur, dass sie inhaltlich überhaupt nicht stimmt, dass es sich vielmehr bloß um eine weitere schwarze Legende über die katholische Kirche handelt.

Werner Rothenberger hat vor kurzem auf kath.net die Kölner Ereignisse und ihre Behandlung durch die Medien rekonstruiert und ist zu dem Schluss gekommen: Peter Berger hat schlecht recherchiert und wesentliche Details, die zur angemessenen Beurteilung herangezogen werden müssen, nicht erwähnt. Dadurch hat er ein völlig verzerrtes Bild des Falls gezeichnet, das bis heute die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit prägt. Was in Wahrheit stattgefunden hat, interessiert nicht mehr.

Es sieht so aus, als habe sich die Jury von der Aufmerksamkeitswelle blenden lassen. Aber das war eigentlich auch abzusehen, denn die Begründung offenbart, dass sie keine Sympathien gegenüber der katholischen Kirche hegt, ihr vielmehr jede Schweinerei zutraut. Der Jury zufolge geht es in Bergers Artikel nämlich um »die Geschichte mindestens einer vergewaltigten Frau« – sie vermutet also weitere Fälle, die nur nicht (noch nicht) bekannt geworden sind.

Beim Medium Magazin ist man von der Anfrage von FreieWelt.net überrascht, Chefredakteurin Annette Milz gesteht ihre Unkenntnis der Umstände des Kölner Falls, der kein Kirchenskandal ist, sondern eine Medienkampagne. Wenn man ihrem Editorial in der Druckausgabe von Medium Magazin Glauben schenken darf, dann hat Berger den Preis allerdings verdient, weil er ganz im Sinne der Preisverleiher gehandelt hat. Er ist ein Journalist, »der ein Anliegen hat und nicht nur einen Arbeitsvertrag«, und das Anliegen, das alle vereint, heißt: Kampf der katholischen Kirche.

Darüber hinaus ist der Preis »Journalist des Jahres« aber aus einem weiteren Grund nicht desavouiert. Denn zwischen den Zeilen ist herauszulesen, dass es gar nicht um die Leistung des Journalisten geht, ob er die Wahrheit schreibt oder nicht, sondern um die Reaktion, die er damit hervorruft. Milzens Editorial und die Begründung der Jury, der die Reaktion der Öffentlichkeit so wichtig ist, deuten darauf hin. Das würde bedeuten, dass es sich hier bloß um eine weitere Selbstbeweihräucherung von Journalisten handelt. Sie, die Journalisten, kreisen um sich selbst, verleihen sich Preise und bestärken sich damit, wie wichtig sie sind.

Im Übrigens macht auch das bevorzugte Ziel journalistischer Kampagnen, die katholische Kirche, bei diesem Tanz mit. Erst kürzlich hat die Deutsche Bischofskonferenz die Journalistin Lara Fritzsche für einen sicherlich wertvollen Artikel mit einem Preis bedacht – und die dankte es ihr, indem sie in ihrer Rede bei dem Festakt ankündigte, das Preisgeld dem kirchenfeindlichen Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung in Berlin zu geben. Die Bischöfe übergingen den Vorfall mit beredtem Schweigen.

Und bald wird irgendjemand den nächsten Journalistenpreis verleihen. Welche Kampagne wird dann die höheren Weihen erhalten?

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Hoover

Na, haben jetzt neuerdings die Linkstrolle den Kommentarbereich von FreieWelt entdeckt, um sich hier auszutoben?

Was die Medienpreise angeht: Wenn es einen Grimme-Award für den simplen Twitter-Tag "#aufschrei" gibt, wundert mich gar nichts mehr.

Gravatar: Winfried Schley

Gerade mal ein Jahr ist es er, da flimmerte eine Nachricht über den Bildschirm, dass zwei katholische Kliniken in Köln einer vergewaltigten Frau die Behandlung verweigerten, weil sie die „Pille danach“ nicht verabreichen dürfen. Voller Entrüstung sah ich vor meinem geistigen Auge eine durch diese Vergewaltigung an den Genitalien verletzte Frau, die hilflos auf der Trage liegend dieser unchristlichen Ablehnung ausgeliefert war, obendrein noch von einem katholischen Krankenhaus, was für mich gegen alle Prinzipien christlicher Nächstenliebe verstieß.

Stutzig machten mich erst zwei nachgereichte Sätze, nämlich dass diese Frau ja bereits ein Rezept für die „Pille danach“ von der einweisenden Ärztin hatte, also dafür gar nicht mehr zur Klinik musste, und der Fall obendrein schon vier Wochen zurücklag. Oh, ein Fake? Wofür? Mit welcher Zielrichtung?

Meine Nachforschungen über mehrere Fernsehkanäle und Internetartikel ergaben ein ganz anderes Bild. Da war eine junge Frau, die irgendwo auf einer Parkbank erwachte und vermutete, dass man sie über K.O.-Tropfen gefügig gemacht habe und sie vielleicht geschwängert wurde. Ob sie dann tatsächlich schwanger war, habe ich nirgends herausgefunden. Da war die Kriminalpolizei, die eine forensische Untersuchung, also eine klinische Spurensicherung einer möglichen Vergewaltigung einforderte, vermutlich als Reaktion auf eine eingegangene Anzeige. Von wegen „Wunsch nach Hilfe“. Da waren zwei katholische Kliniken, die für diese Untersuchung laut Klinikleitung keine behördliche Erlaubnis hatten und folgerichtig diese Spurensicherung ablehnten. Einer der Klinikleiter war mit seiner Erklärung sogar in einem Video zu sehen.

Was veranlasste die einweisende Ärztin, die so etwas eigentlich wissen müsste, dass sie sich zuerst zwei katholische Kliniken aussuchte und sich erst dann eine nicht-katholische Adresse wandte? Ganz zu schweigen von der Idee, erst mit vier Wochen Verspätung an die Öffentlichkeit zu gehen. War dieser zeitliche Abstand als Vorbereitungszeit für medialen Rummel nötig? Selbst in der Talk-Show bei Günther Jauch wurden diese Fragen der anwesenden Ärztin und der ebenfalls anwesenden NRW-Gesundheitsministerin gegenüber (bewusst ?) ausgelassen.

Wer hinter den Kulissen hat denn nun den für seine angebliche Zivilcourage mit einem Preis bedachten Journalisten für diese sehr unsauber recherchierte Kampagne fürstlich entlohnt und mit welcher Absicht? Welche Fehlinformationen will man mit dieser Preisverleihung in den Medien festigen und wofür?

Gravatar: Bertha von Frosch

Haben die da kath.net angeführt? Und die sagen die Wahrheit? Ach so. Alles klar.

Gravatar: MicroHirn

Wenn es um Katholiken-Bashing geht wird nicht mehr so genau hingeschaut.
Differenzierungen und Klarstellungen werden ignoriert, weil die eigene Meinung sowieo feststeht. Das Bestreben eine Angelegenheit gerecht zu beurteilen und eine vorurteilsfreie Sichtweise zu pflegen scheint sowieso verloren gegangen zu sein.

Gravatar: Jürgen Vault

Freie Welt...
@ »Journalist des Jahrs 2013«
Auszeichnung für antikatholische Kampagne
----------------------------------------------------------------------------
Auch in diesem Beitrag zeigt sich erneut, dass die UN-Freie-Welt ein rein katholisch orientiertes Blättle ist, das die Leserschaft mit derartigen Beiträge beeinflussen will. Zivilcourage liegt ihr fern ebenso wie gegen den korrupten Mainstream anzuschwimmen.
Wer versucht, Leserbeiträge mit Aufklärungen z.B. über die katholische Kirche hier einzustellen, wird zensiert, d.h. ignoriert. So einfach geht das. Aber die Leserschaft ist nicht blöd und meidet in Zukunft solche Blogger. So einfach ist das!!! Wetten, dass auch dieser Beitrag nicht erscheint?

Gravatar: Bert E. Wilhelm

Schlecht recherchiert ist vor allem dieser Artikel. Nur eine Quelle (und dazu noch das vermutlich befangene kath.net) als Gegenbeweis zu den Recherchen des Preisträgers - da sträuben sich sämtlichen Chefredakteuren dieser Welt die Nackenhaare.

Gravatar: Joachim Datko

Kleinkindtaufen sind eine üble Sache!

Zitat: "Welche Kampagne wird dann die höheren Weihen erhalten?"

Wichtig wäre es, die Kleinkindtaufen ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu bringen. Priester, die Kleinkinder taufen, sind üble Gesellen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang