Franziskus revolutioniert die Kirche

Zerstörung des Johannes-Paul II.-Zentrums in Rom zieht weite Kreise

Ehemaliger Präsident Msgr. Livion Melina zu Gast bei Papst em. Benedikt XVI. Franziskus sei nicht mit dem früheren Lehramt der Kirche vereinbar.

Foto: katholisches.info
Veröffentlicht:
von

Das Bild ging um die Welt: Papst em. Benedikt XVI. empfing Msgr. Livio Melina in Privataudienz. Erstaunlich, da Benedikt eigentlich ein zurückgezogenes Leben führen wollte. Dennoch schien es ihm wichtig, den ehemaligen Leiter des gebeutelten Familieninstituts zu ermutigen.

Derweil erklärt Melina die radikalen Veränderungen des einstmals konservativen Instituts, das durch den heiligen Papst Johannes Paul II. gegründet wurde.

»Wenn die Entscheidungen von Erzbischof Paglia nicht zurückgenommen werden, dann ist die Botschaft klar: ‚Die Interpretation des Lehramtes von Papst Franziskus als kontinuierlich mit früheren Lehramtsaussagen ist in der Kirche unhaltbar.«

Erzbischof Vincenzo Paglia ist seit 2016 Großkanzler des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie und übersieht damit die ideologische Umorientierung des einstigen konservativen Studienzentrums in Rom.

Die Revolution wird durch die gewaltsame Einbringung des Lehramtes von Papst Franziskus vorgenommen. Interessant dabei ist – wie Phil Lawler kommentierte –, dass eine Interpretation von Franziskus Lehre in Kontinuität mit der katholischen Kirchenlehre dabei von Paglia abgelehnt wird. Per Selbstdefinition durch seine Schergen ist Franziskus Denken und Lehre also »revolutionär« und nicht im Einklang mit der Kirchenlehre.

Ehemaliger Präsident Melina hatte bei Papst em. Benedikt XVI. Zuflucht gesucht und nach seinem Treffen diese scharfe Kritik veröffentlicht. Aufhorchen lässt, dass Melina zuvor kein Franziskus-Kritiker war und bisher immer versucht hatte, gutmeinend Franziskus Aussagen mit der Tradition der Kirche in Einklang zu bringen. Das gefällt aber wohl der Franziskus-Liga nicht. Sie wollen Revolutionäre sein und auch als solche anerkannt werden.

Melina hat also eine Krise in der Kirche ausgemacht – die nun auch sein Institut betrifft – und diese Sorgen dem emeritierten Papst vorgebracht. Benedikt hat ihm wohl nicht davon abgeraten, seine Sorgen publik zu machen. Benedikt drückte angeblich »Solidarität« mit Melina aus.

Wie sehr diese Interpretation von Papst Franziskus Lehren auf lange Sicht seinem Erbe schaden werde, ist Paglia wohl nicht klar – aber vielleicht hilft dies einer Klärung für jene, die Franziskus noch nicht durchschaut haben.

(jb)

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Thomas Waibel

Bergoglio macht nichts anderes als ganz konsequent die (Irr-)Lehren des "Konzils" anzuwenden und die Reste von Katholizismus, die in der Konzilssekte noch bleiben, zu beseitigen.

Wer sich nicht von diesem multihäretischen Monstrum, die "Kirche" des "Konzils", vollständig und definitiv trennt, kommt in die Gefahr, den Glauben und die Seele zu verlieren.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

@ Wolfgang Brugger 16.08.2019 - 11:18

Sie schreiben:

... „Es wird der AfD nicht gelingen, ultraorthodoxe Katholiken zu gewinnen, und wenn wird es nichts nützen, weil es nicht viele gibt und weil man mit solchen Positionen viel mehr Wähler vergrätzt als gewinnt.“ ...

Tatsächlich?

Gibt es nicht auch Ihnen zu denken, dass den Kirchen immer mehr Mitglieder davon laufen, „der Religionsunterricht aber beliebt bleibt? Warum?“
https://www.news4teachers.de/2019/07/kirchen-laufen-die-mitglieder-davon-religionsunterricht-bleibt-beliebt-warum/

Weil Christen gar keinen Gott – und damit auch keine Kirche - mehr brauchen?
https://www.spiegel.de/plus/religion-warum-selbst-christen-keinen-gott-mehr-brauchen-a-00000000-0002-0001-0000-000163511521

Oder ferner, weil sich die Kirche auch aus deren Sicht scheinbar zu sehr in die Politik einmischt?
https://www.deutschlandfunk.de/polen-die-macht-der-kirche-ueber-den-staat.724.de.html?dram:article_id=361164

Muss man damit nicht von Scheinheiligkeit sprechen, wenn es heißt:

„Eine schwierige Situation: Kirchenführer gegen Christen in der Politik“!
https://katholisches.info/2018/12/01/die-alternative-fuer-deutschland-die-christen-und-die-kirche/

Ich bin mir sicher: Die Führung der AfD weiß sehr genau, was sie macht und lenkt es zum ´Wohle` des "Deutschen Volkes"!!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

@ Wolfgang Brugger 16.08.2019 - 11:18

Sie schreiben:

... „Es wird der AfD nicht gelingen, ultraorthodoxe Katholiken zu gewinnen, und wenn wird es nichts nützen, weil es nicht viele gibt und weil man mit solchen Positionen viel mehr Wähler vergrätzt als gewinnt.“ ...

Tatsächlich?

Gibt es nicht auch Ihnen zu denken, dass den Kirchen immer mehr Mitglieder davon laufen, der Religionsunterricht aber beliebt bleibt? Warum?
https://www.news4teachers.de/2019/07/kirchen-laufen-die-mitglieder-davon-religionsunterricht-bleibt-beliebt-warum/

Weil Christen gar keinen Gott – und damit auch keine Kirche - mehr brauchen?
https://www.spiegel.de/plus/religion-warum-selbst-christen-keinen-gott-mehr-brauchen-a-00000000-0002-0001-0000-000163511521

Oder, weil sich die Kirche auch aus deren Sicht zu sehr in die Politik einmischt?
https://www.deutschlandfunk.de/polen-die-macht-der-kirche-ueber-den-staat.724.de.html?dram:article_id=361164

Muss man damit nicht von Scheinheiligkeit sprechen, wenn es heißt:

„Eine schwierige Situation: Kirchenführer gegen Christen in der Politik“???
https://katholisches.info/2018/12/01/die-alternative-fuer-deutschland-die-christen-und-die-kirche/

Gravatar: Wolfgang Brugger

Glaubt hier eigentlich irgendeiner, dass Benedikt XVI. und der heilige Papst Johannes Paul II gegen Migration und die globalistische EU waren und wären und den Populismus begrüßen würden? Franziskus will einige völlig unhaltbare Positionen der Kirche beseitigen wie Zölibat, Ausschluss der Frauen vom Priesteramt und Verbot von Empfängnisverhütung. Es wird der AfD nicht gelingen, ultraorthodoxe Katholiken zu gewinnen, und wenn wird es nichts nützen, weil es nicht viele gibt und weil man mit solchen Positionen viel mehr Wähler vergrätzt als gewinnt. Das gilt auch für den Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon, an dem nicht nur Frauen sondern auch Männer Interesse haben, und dessen Ablehnung die AfD der Mehrheitsfähigkeit beraubt. Diese Positionen sind ein Problem und nicht Höcke! Aus derselben Ecke kommt auch die Vorstellung, Vermehrung statt Wirtschaftswachstum sichere die Renten. Es gibt auch genug sachliche Gründe für den Stopp der Migration ohne Panikmache vor einer islamischen Republik BRD, und es wundert mich, dass die Schäden durch die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU nie thematisiert werden.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Wie sehr diese Interpretation von Papst Franziskus Lehren auf lange Sicht seinem Erbe schaden werde, ist Paglia wohl nicht klar – aber vielleicht hilft dies einer Klärung für jene, die Franziskus noch nicht durchschaut haben.“ ...

War und ist das dem „Hochverräter“
https://www.zeit.de/2018/11/papst-franziskus-katholische-kirche-hierarchien-populismus
nicht schon deshalb von Anfang an völlig egal, weil er ohnehin nicht frei entscheiden darf???
https://gloria.tv/article/VpadP7uZXY1Q1eiADRJnC7pUP

Gravatar: karlheinz gampe

Sie nennen sich Revolutionäre, die Roten und sind doch nur rotgrüne Idioten. Frißt denn die Rolution nicht ihre Kinder, diese Reolutionäre ?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang