Papst em. Benedikt XVI. schaltet sich ein und warnt Franziskus

Wer den Zölibat abschaffen wolle sei von »diabolischen Lügen« verleitet

Die jüngste Synode unter Papst Franziskus hat in Sachen Priesterzölibat nur Verwirrung gestiftet. Jetzt meldet sich Papst emeritus Benedikt zu Wort – und bricht sein selbstauferlegtes Schweigen.

Foto: Wikimedia Commons, Public Domain
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Zusammen mit dem konservativen Kardinal Robert Sarah hat Papst Benedikt ein neues Buch veröffentlicht, indem er den Priesterzölibat verteidigt. Damit kommt endlich eine Antwort auf die dringenden Fragen, die seit der letzten Synode unbeantwortet im Raum stehen.

Auszüge des Buches »Aus der Tiefe unserer Herzen« [Original: »From the Depth of Our Hearts«] wurden am Sonntag in der französischen Tageszeitung Le Figaro veröffentlicht, wie Reuters berichtet. Das Buch wird diesen Mittwoch auf Englisch erscheinen.

In den exklusiven Auszügen kann man lesen: »Aus der täglichen Zelebration der Eucharistie, die einen permanenten Zustand des Dienstes an Gott impliziert, wird spontan die Unmöglichkeit einer ehelichen Bindung geboren“, schreibt Benedikt in einer Übersetzung der Tagespost.

Die zunächst als funktionell verstandene Abstinenz von sexuellen Beziehungen innerhalb der Ehe wurde in eine »ontologische Abstinenz« verwandelt.

Die Nachfolge Jesu sei gebunden an verschiedene Verzichte, die kompromisslos eingegangen werden müssten. »Da wiederum der Dienst für den Herrn die völlige Hingabe eines Mannes erfordert, scheint es nicht möglich, diese zwei Berufungen gleichzeitig fortzuführen.« Benedikt und Kardinal Sarah mahnen gegen die »irregeleiteten Einwände, theatralischen Gehabe und diabolischen Lügen«, die die Abschaffung des Zölibats nahelegen.

»Ich glaube, dass der Zölibat eine große Bedeutung in sich trägt als Verzicht auf einen möglichen irdischen Besitz und auf ein Leben im Kreis der Familie.« »Damit unser Weg hin zu Gott das Fundament unseres Lebens« bleiben könne, sei der Zölibat sogar unerlässlich, so Benedikt.

Die Buchveröffentlichung ist nicht zufällig von höchster Aktualität.

In der letzten Synode im Vatikan, die sich mit den Problemen des Amazonas-Gebiets befasst hat, wurde das Thema Zölibat negativ behandelt. Papst Franziskus scheint viel daran zu liegen, die Kräfte zu mobilisieren, die den Pflichtzölibat für Priester lockern bzw. abschaffen wollen, wie beispielsweise Bischof Erwin Kräutler [Freie Welt berichtete].

Obwohl die Verantwortung bei Papst Franziskus liegt, Klarheit in dieser Problematik zu schaffen, und eindeutig zu wiederholen – wie es bereits Benedikt XVI., Johannes Paul II. und alle ihre Vorgänger getan hatten –, dass der Zölibat bindend für Priester bleiben muss, bleibt eine klare Antwort aus. Dass der Papst mit Unwissenheit und Zweideutigkeit spielt, um seine politische Agenda durchzusetzen, daran haben Katholiken sich bereits gewöhnt.

Die Lage scheint nun aber so stark zu eskalieren, dass selbst der emeritierte Papst Benedikt XVI. nicht mehr schweigen möchte. Benedikt fürchte um die Zukunft der katholischen Kirche, wenn an den Säulen der priesterlichen Ehelosigkeit gerüttelt werden würde.

Man erwartet nun das postsynodale Schreiben, dass die Arbeiten der Synode zusammenfassen und als päpstliches Dokument bindend sein wird. Es soll in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Exbiedermann

@ Ede Wachsam
Sie meinen: "Egal was diese Kirchenoberen sagen. In der Bibel steht von einem Zölibat, also dass ein Priester etc. ehelos bleiben soll, nichts drin, was Gott dazu geboten hat".
Da muss ich Sie noch zu später Stunde korrigieren: Nicht alles, was Gott geboten hat, steht in den Schriften. Einiges steht auch im Buch der Natur, so zum Thema Zölibat! Dazu sagt Papst em Benedikt XVI.: »Aus der täglichen Zelebration der Eucharistie, die einen permanenten Zustand des Dienstes an Gott impliziert, wird spontan die Unmöglichkeit einer ehelichen Bindung geboren“!

Und das hat seinen Grund, den Sie in den Schriften vergeblich suchen, aber in der genetischen Bedingtheit, also in der Natur der Frau, finden werden.

Das "Korrekturbuch" zum „Amazonaskurs“ von Papst Franziskus in Sachen Priesterehelosigkeit und -keuschheit von Kardinal Sarah und Papst em. Benedikt XVI trägt der biologisch-genetischen Tatsache Rechnung. dass das sog. „NEST-Gen“ der Frau, das ihre weitgehende Ich-Bezogenheit bis hin zur Egozentrik bedingt, mit der notwendigen Theozentrik eines katholischen Priesters unvereinbar ist. Das ist eine Jahrtausende alte, langsam gewachsene Erfahrungsweisheit des christlichen-jüdischen Eingottglaubens, der keine fremden Götter neben sich duldet – und demgemäß auch keine Hausgöttinnen in Haushalten römisch-katholischer Priester.
Die Infragestellung des Zölibats besonders auch von Frauen hängt damit zusammen, dass sich heute immer mehr Frauen mit der diesbezüglichen Nichterfüllbarkeit ihres NEST-Gens angesichts der meist schmucken Pfarrhäuser nicht zufrieden geben. Ihre Forderung nach Abschaffung des Zölibats ist zwar dem allgemeinen Trend zur Anthropozentrik geschuldet, der sich allerdings bei Frauen durch ihre genetisch bedingte Ich-Zentriertheit in allen Belangen unnatürlich potenziert, gerne auch in Unkenntnis des katholischen Weihepriestertums in Richtung zölibatär lebender Priester in attraktiven Pfarrhäusern!

Gravatar: Gerhard Fenner

Wieder ist die Rolle von Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI sehr undurchsichtig. Nach der klaren Warnung Razingers an Bergoglio zur Zölibatsfrage lässt er plötzlich wieder zurückrudern. Als Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes befindet er sich offensichtlich in einem Ziel- und Loyalitätskonflikt.

https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/benedikt-xvi-bestreitet-coautorschaft-im-zoelibatsstreit/story/11527200#mostPopularComment

Gravatar: Karl Napp

Zwischen dem ehrbaren, frommen, klugen Papa emeritus Benedetto XVI und dem jesuitischen, argentinischen Kommunisten Francisco bahnt sich was Heftiges an. Wir werden das als rechtzeitig ausgetretene Katholen interessiert, aber gottseidank nicht mehr engagiert verfolgen.

Gravatar: Herr H.B.

Papst Benedikt wird schmerzlich vermisst.
Er ist einer der größten Denker der neuen Zeit.


@ Eisbär

Benedikt ist absolut kein Islamversteher.
Lesen Sie die Regensburger Rede von Benedikt.
Dann wissen Sie, was er über den Islam denkt. Für diese Rede wurde er stark angegriffen.
Und anscheinend brauchen Sie auch eine Brille oder
ein starkes Vergrößerungsglas. KKK-Outfit sieht anders
aus.

Gravatar: Thomas Waibel

Christus hat ehelos gelebt und hat die Ehelosigkeit aus religiösen Gründen empfohlen.

Schon im 4. Jahrhundert war das Zölibat weit verbreitet und die Synode von Elvira (Spanien) hat das Zölibat für alle Priester der iberischen Halbinsel verbindlich vorgeschrieben.

Der Hauptgrund des Zölibats ist, daß der Priester ein zweiter Christus sein soll, der sich ganz seiner Berufung widmet.

Die Behauptung, das Zölibat sei eine frei Erfindung der Kirche, um die Erbschaft der Priester kassieren zu können, ist unhaltbar.

Gravatar: Der Eisbär

Wer diese Schwarzkittel (oder den abgebildeten mit dem Ku-Klux-Clan-Outfit) noch ernstnimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Egal welchen Murx sie predigen, welche bewölkiten Phrasen sie dreschen, welches Brett vom Dom sie bohren... diese Islamversteher haben leider NICHTS verstanden.
Wer wirklich an Gott glaubt, kann sich nur mit grausen abwenden.

Gravatar: Marcel Arndt

Ich meine, es widerspricht dem göttlichen und natürlichen Prinzip, dass Priester ehelos leben sollen. Christus hat meines Wissens eine solche Forderung nicht gestellt.
Die Gefahr für die Katholische Kirche besteht eher darin, dass Theoretiker von Männern, die dieser Kirche dienen wollen, übermenschliches/unmenschliches verlangen.
Im Frühmittelalter war es durchaus üblich, dass Priester auch eigene Familien haben konnten.

Gravatar: P.Feldmann

Nun haben wir offen die Situation eines sogen. "Papstes" und eines eigentlichen Papstes. Letztlich wiederholt sich hier das Papstschisma, das Zeichen der politischen Instrumentalisierung der Kirche von außen war.

Da ich Papst Benedikt als Theologen und Glaubensführer sehr achte und verehre und jenen Bergoglio sehr verachte, stellt sich mir die Frage nicht, wem ich Folge leisten würde!

Gravatar: Beobachter

1. Timotheus 4, 1-3
Sagt schon alles!

Gravatar: Tina D.

Was hat der Glaube damit zu tun, ob jemand eine Familie hat oder nicht ? Wer allein leben möchte, kann dies tun, es sollte aber jedem gestattet sein, auch eine Familie zu gründen.

Das Zölibat ist meiner Ansicht nach rückständig. Jeder sollte für sich selbst entscheiden können, wie er leben möchte. Man hört oft, dass uneheliche Kinder haben oder sich an Kindern vergriffen haben. Eine Familie ist daher ehrlicher und gibt zudem noch Stabilität und Halt.

Bereits die Kelten hatten Doppelklöster, in denen Männer und Frauen gemein gelebt und gearbeitet haben sowie geheiratet und ihre Kinder aufgezogen. Meiner Ansicht nach ist dies eine Bereicherung für eine Gemeinschaft.

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