[Siehe hierzu auch Video »The Great Trade Reset« vom »World Economic Forum« HIER]

Im »World Economy Forum«, dem Weltwirtschaftsforum, diskutieren regelmäßig Wirtschaftsexperten und Investoren über die globalen ökonomischen Entwicklungen und deren Auswirkungen. Dieses Jahr ist die Coronavirus-Krise oder COVID-Krise Kernthema. Man spricht vom großen Neuanfang nach dem Kollaps oder vom »Great Trade Reset«. Denn die COVID-Krise hat die Karten in der Weltwirtschaft neu gemischt, und zwar zum Vorteil einiger weniger Branchen und Monopole und zum Nachteil vieler anderer Branchen und Unternehmen — und auf Kosten des Wohlstands einen großen Teiles der Weltbevölkerung.

Neue Regionalisierungen und Umstrukturierungen der weltweiten Handelsvernetzungen (Free Trade Disruptions)

Der globale Rückgang des Welthandels und der Weltwirtschaft hat nach Einschätzung der Experten und Gäste des Weltwirtschaftsforums viele Auswirkungen, die dazu zwingen, Handels- und Produktionsketten völlig neu zu überdenken, nochmal von Grund auf zu hinterfragen. Hier ist vor allem von Regionalisierungen und Nationalisierungen die Rede, sprich: Die Komplexität von Handelsketten soll reduziert werden. Denn diese Komplexität ist anfällig für Krisen wie die jetzige. Das zeigt sich beispielsweise am Zusammenbruch der Handelsketten in der Pharmaindustrie, wenn der US-Industrie wichtige Zwischenprodukte fehlen, die hauptsächlich in China produziert werden oder deren Produktion ins Ausland ausgelagert wurde.

Im Grunde genommen finden jetzt all die Globalisierungskritiker wieder Gehör, deren Kritik jahrelang missachtet wurde.

Zu den Gewinnern der Krise gehören die Internetmonopole

Gewinner der COVID-Krise sind vor allem die großen Internetmonopole, die zumeist ihren Hauptsitz in den USA haben. Unternehmen wie Amazon, Google und andere High-Tech-Riesen profitierten besonders. Während der Einzelhandel in vielen Staaten zusammenbrach, florierte der Handel über das Internet über bestimmte Plattformen. Dies führt zu einer stärkeren Konzentration von Marktmacht in weniger Händen als zuvor.