Erst im dritten Durchgang zum Regierenden Bürgermeister gewählt

Wegner schlittert knapp an kompletter Blamage vorbei

Der neue Regierende Bürgermeister von Berlin heißt Kay Wegner. Allerdings brauchte es trotz einer satten Mehrheit der neuen Regierungskoalition drei Wahlgänge, bevor Wegner gekürt werden und eine totale Blamage verhindern konnte.

Screenshot Tagesschau
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Die gestrige Wahl zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin sollte zu einem Schaulaufen für Kay Wegner von der CDU avancieren; so zumindest hatten es Wegner und seine Getreuen geplant. Schließlich hat die Regierungskoalition aus CDU und SPD 86 der insgesamt 159 Sitze inne und somit eine fette Mehrheit. Da kann doch gar nichts schiefgehen, das läuft wie geschnitten Brot, war man sich sicher.

 

Ein typischer Fall von »Denkste«: im ersten Wahlgang erhielt Wegner nur 71 Ja-Stimmen. Gleich 15 seiner recht treulosen Getreuen gingen ihm von der Fahne. Dessen Gesichtszüge zeigten ein gerüttelt Maß an Enttäuschung. Wobei die Überraschung mit einem Blick auf das Mitgliedervotum der Berliner SPD bezüglich einer Annahme des Koalitionsvertrage mit der CDU hätte vermieden werden können. Von den 18.555 Berliner »Genossen« stimmten lediglich 11.886 ab und von denen wiederum nur 54,3 Prozent (6.454 Abstimmende) für den Koalitionsvertrag. Gerade einmal jeder dritte Berliner Genosse hat sich somit eindeutig für diese neue Regierungskoalition ausgesprochen.

Da war es dann auch wenig verwunderlich, dass Wegner im zweiten Wahlgang ebenfalls nicht gewählt wurde. Nun kam er zwar immerhin auf 79 Stimmen, die eine Stimme zur Mehrheit fehlte ihm aber dieses Mal ebenfalls. Tatsächlich konnte Wegner nicht verhindern, dass ihm bei diesem niederschmetternden Resultat die Gesichtszüge heftigst entgleisten. Eine Krisensitzung wurde anberaumt, sogar die Verschiebung der Wahl wurde beantragt – dieser Schaufensterantrag aus den ganz linken Reihen wurde aber abgeschmettert. 

Es folgte ein dritter Wahlgang. Noch bevor die Auszählung begann, hatte die AfD-Fraktion eine Pressemitteilung fertiggestellt, mit welcher sie ihre Absicht kundtat, in diesem dritten Wahlgang für Wegner zu stimmen. Und tatsächlich: im dritten Wahlgang erhielt Wegner die erforderliche Mehrheit. Die SPD, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Wahl Wegners im ersten und zweiten Wahlgang boykottiert hatte, will jetzt auf einmal umgeschwungen sein. Wie groß diese Möglichkeit ist, lässt sich ziemlich einfach an dem Ergebnis des oben erwähnten Mitgliederentscheids ablesen. Viel eher trifft es wohl zu, dass Wegner – wie damals in Thüringen Kemmerich von der FDP – im dritten Wahlgang mit der Unterstützung der AfD gewählt wurde. Bei Kemmerich forderte Merkel anschließend, dass die Wahl rückgängig gemacht werden müsse. Bisher ist keine solche Forderung hinsichtlich der Wegner-Wahl publik geworden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: KONTRAINDIKATOR

Wegner muss sofort zurücktreten! Wann ruft Merkel endlich dazu auf, diese Wahl rückgängig zu machen? Welche Doppelmoral herrscht in diesem Land? In Thüringen herrschen seit Merkels Putsch Kommunisten, Sozen, Grüne und indirekt die Merkel-CDU. Wie lange noch?

Gravatar: Jos Kinter

Scheinbar wollte die SPD eine Lektion der CDU erteilen.
Dank der AfD wurde das verhindert.
Statt Stänkern dort müßte der Vernunft einkehren und das ist egal, wie und wer, die Bürger haben so gewählt.
Aufwachen, wir leben in rot-grünen Diktatur.
Denkt an Klimawandel, Ausschalten der AKW, Sanktionen und ruinieren der Wirtschaft.
Dabei geht die Zuwanderung in vollem Gang weiter.
"Wer soll das bezahlen"?
Die 3-5 % Rentenerhöhungen bestimmt nicht.

Gravatar: Ketzerlehrling

Die Wahl muss sofort rückgängig gemacht werden. Wieder einmal der Schachzug der AfD? Ob das Kalkül aufgeht?

Gravatar: kassaBlanka

Lutz 28.04.2023 - 10:28

"Ricarda Lang hat Demokratie nicht verstanden!"

Wundert das irgendjemanden? Bei ihrer Bildung?
Das einzige, was die versteht, ist der Bestellvorgang bei McWürg....

Gravatar: kassaBlanka

Der schwarze Wegner sollte den Vertrauensvorschuß durch die AfD nicht verspielen. Er wird die AfD- Stimmen in Berlin noch ganz bitter nötig haben.

Also Wegner, Ball flach halten.

Gravatar: Desperado

Franziska Giffey :Sie hat als Bürgermeisterin Berlin zum größten Dreckloch der BRD gemacht,eine Müllhalde wie Kalkutta vor 50 Jahren.So wie man den Job macht so lebt man auch zuhause.
Sauber war Deutschland nur noch als Preußen , danach kam mit der Ausbeutung auch immer mehr Müll...heute macht man den Steuerzahler dafür verantwortlich weil man den einen Dreck unter den Teppich fegt.
Kai Wegner wird in diesem Leben den Müll der Stadt nicht mehr beseitigen können.

Gravatar: Lutz

Carsten Jahn formuliert es wieder köstlich:

"Wegner & SPD wurden von der AfD gewählt, Wegner & SPD wurden von der AfD gewählt, Wegner & SPD wurden von der AfD gewählt.

.... Äätsch Ihr Super-Demokraten, wo bleibt die Brandmauer?"

Also jetzt muß der Große Vorsitzende der "C"DU auf die Pauke hauen; Friederich Großmaul, mache den Wüterich!!!

Gravatar: Tom aus+Sachsen

Und dieses unbescghreibliche Wesen besitzt auch noch die Frechheit, die AfD als " Demokratiefeinde " zu bezeichnen...

Gravatar: Hector

Es ist einfach herrlich anzusehen, wie alle linken Parteien, angefangen bei der CDU, über die SPD bis hin zur ultralinken ehemaligen Mauermörderpartei, nach der gerade eben nochmal verhinderten Blamage an Schnappatmung leiden. Man befürchtet wohl, dass Wegner mit AfD-Stimmen gewählt wurde und dass Mutti Merkel die Wahl über den Kopf von Bubi Scholz hinweg wieder annuliert. Bin gespannt, ob sie noch soviel Macht hat.

Gravatar: R.F.

Etwa 1/3 der SPD-Genossen stimmt für einen Koalitionsvertrag mit der CDU.
Bei Koalitionen mit der SED haben die Sozialdemokraten, die Betonung liegt auf Demokraten, nie ein Problem gehabt.

Was die Berliner selbst wählen:
2022
3.317 Messerangriffe
2.428 mutmaßliche Täter
1.194 deutsche
1.234 ausländische Staatsangehörigkeit.

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