Sieg für die christliche Meinungsfreiheit

Wegen angeblicher Hassrede angeklagte Christin ist frei

Die finnische Politikerin Päivi Räsänen hat einen Sieg vor Gericht errungen. Angeklagt war die ehemalige Innenpolitikerin wegen eines von ihr veröffentlichten Bibelzitats, das der konservativen Christin als »Hassrede« ausgelegt wurde. Jetzt wurde sie in allen Anklagepunkten freigesprochen.

Screenshot YouTube, ADF International
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Für aufgeklärte europäische Verhältnisse klingt der Fall unglaublich, hat sich aber tatsächlich so ereignet: Eine Christin, Mutter und Großmutter, noch dazu Ärztin und hochrangige finnische Politikerin wurde stundenlangen polizeilichen Verhören ausgesetzt und sah sich am Ende einem Prozess ausgesetzt, bei dem mindestens eine hohe Geldstrafe, schlimmstenfalls sogar eine mehrjährige Haftstrafe für die Angeklagte drohte.

Päivi Räsänen hatte niemanden betrogen, ausgeraubt oder verletzt. Ihr Vergehen bestand darin, im Jahr 2019 ein Bibelzitat veröffentlicht zu haben, mit dem sie sich gegen die Pläne der evangelischen Kirchenleitung wendete, den jährlichen Marsch der Homosexuellenbewegung zu unterstützen. Bei der Bibelpassage handelte es sich um Verse aus dem Römerbrief 24-27:

»Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.«

Wegen ihres Glaubens musste sich Räsänen in stundenlangen Befragungen vor der Polizei rechtfertigen, gegen Räsänen und den sie unterstützenden Bischof Juhana Pohjola wurde ermittelt, bis die Generalstaatsanwaltschaft 2021 Anklage gegen Pohjola und Räsänen erhob.

Der Prozess hatte teilweise kafkaeske Züge, wie konservative Medien berichten. Die Schnittmengen zwischen Räsänens persönlicher Weltanschauung und tradierten, bibelgestützten Positionen war kaum auszumachen. Zwar betonte das Gericht, daß Räsänen und Pohjola auf der Anklagebank säßen und nicht der Apostel Paulus – aber wie sollte man das nun vernünftigerweise auseinanderhalten? Wieviel tradiertes Denken ist in einem modernen Diskurs noch erlaubt, wenn man die Meinungsfreiheit nicht abschaffen will?

Tichys Einblick schrieb dazu: »Die Ironie, dass eine konservative Christin hier eine säkularisierte Inquisition erfuhr, drängte sich auf.« Zuletzt sah wohl auch das Gericht keinen anderen Weg, als den Bischof und die ehemalige finnische Innenministerin in allen Punkten freizusprechen, wenn man nicht das gesamte Christentum und die Bibel mit Zensur belegen wollte.

„Ich bin froh, dass das Gericht die Meinungsfreiheit verteidigt und zu unseren Gunsten entschieden hat. Durch den Freispruch wurde eine große Last von mir genommen. Ich bin dankbar, dass ich für die Meinungsfreiheit einstehen durfte. Gleichzeitig hoffe ich, dass dieses Urteil für andere solche belastenden Prozesse verhindert,“ teilte Päivi Räsänen nach ihrem Freispruch mit. Dies sei gleichzeitig ein Sieg für die individuelle Redefreiheit.

Ein Gastbeitrag der Initiative Christenschutz

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Silvia

@Ekkehardt Fritz Beyer
Warum lässt Gott das Böse zu? Wissen wir nicht. Aber so lange es den Menschen gut geht, fragen sie nicht nach Gott, er wird nur als Verantwortlicher interessant, wenn was gegen ihren Willen läuft. Und genau darum geht es ja, er prüft, was uns wichtiger ist - unser Wille oder seiner. Damit dann später im Himmel nicht wieder so ein Quertreiber rumläuft, der einen Aufstand anzettelt.
Entgegen der landläufigen Meinung, im Christentum ginge es um "Nächstenliebe" (das ist nur ein Teil des Ganzen), geht es hauptsächlich um das Reich Gottes und Erlösung.

https://www.bibelstudium.de/articles/360/warum-laesst-gott-das-alles-zu.html
https://www.bibelstudium.de/articles/4408/die-gnade-gottes-und-unser-versagen.html#:~:text=Volk.%20Doch%20es%20ist%20in%202.%20Mo.%2016%20sehr,Ungehorsam%20des%20Volkes%20trifft.%20Das%20Volk

Gravatar: Rita Salmer

Bleiben sie dort, denn bei uns würden sie nicht glücklich.

Christen sind bei uns in der Minderheit und haben nichts zu sagen, leider.

Rot-grün regiert und nur gegen Rußland sind sie einig.

Gravatar: Wolfram

In unserem Land wäre sie wohl von einem grünen oder roten Richter sicherlich verknackt worden - oder ???

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Bei der Bibelpassage handelte es sich um Verse aus dem Römerbrief 24-27:
»Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.« ...

Ja mei: Dabei stellen sich natürlich auch mir die Fragen:

"Warum lässt Gott das Böse zu?

Warum lässt er Gewalttätigkeit zu? Warum lässt er zu, dass die Reichen und Mächtigen die Armen und Schwachen berauben?

Weshalb hat Gott kein Erbarmen für die menschliche Familie und warum hat er kein Erbarmen für die Schwachen und Hilflosen?

Seit dem Beginn der aufgezeichneten Geschichte hat der Mensch unter Krieg, Krankheit, Hungersnot und Elend gelitten. Warum sollte ein liebender Himmlischer Vater die Menschheit erschaffen, um zu leiden, und so lange Zeit?"

Weil ihn seine Alte (die Göttin(?) diktiert???

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