Werteverfall

Was soll die Gesellschaft künftig zusammenhalten?

Der Zeitgeist folgt dem Imperativ der Auflösung. Alles, was die Gesellschaft zusammenhält, löst sich auf, von der Familie über die Gemeinde bis hin zur Nation. Abendländische Traditionen und die christliche Religion verlieren ihre Bindekraft. Doch was bleibt, um der Gesellschaft und Gemeinschaft eine sichere Verankerung zu bieten?

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Wir leben im Zeitalter eines nie zuvor dagewesenen Massenexperimentes. Über Jahrtausende waren die Menschen über Familienstrukturen und Traditionen in ihrer Gesellschaft verankert. Das war in allen Kulturen und Zivilisationen so. Es gab immer eine gemeinsame Erzählung mit Herkunft und Ziel einer Gemeinschaft. Sie bot den Menschen auch in schwierigen Zeiten Orientierung. All das wird sich nun ändern.


In einem nie dagewesenen Ausmaß – sowohl hinsichtlich der räumlichen Ausbreitung in Europa und Amerika als auch in seiner Radikalität – werden Familien aufgelöst. Alleinerziehende Mütter, Singles, Scheidungen, vereinsamte Individuen und unverbindliche Beziehungen sind Massenphänomene des neuen Zeitgeistes.


Parallel verschwindet alles, das man unter den Begriffen traditionell und volkstümlich einordnen kann. Bräuche werden nicht mehr verstanden, die Religion verschwindet aus dem Alltag, Werte und Tugenden der Eltern und Großeltern werden vergessen.


Die wichtige Frage bleibt: Was kommt an dessen Stelle? Die Politik der alten Parteien hat keine Antwort darauf. Denn diese Parteien haben sich der Werterelativität verschrieben. Wenn Angela Merkel von wichtigen westlichen Werten spricht, dann meint sie damit, dass alles gleichwertig ist. Doch wenn alles gleich wert ist, ist alles gleichermaßen nicht wert. Beliebigkeit kennt keine Werte. Sie ist nicht normativ.


Die Geschichte lehrt uns, dass die Menschen besonders in der Not Halt und Orientierung in festen Werten gefunden haben. Wenn in Deutschland die Lichter ausgehen, werden viele Menschen keine Orientierung mehr haben. Denn die Familie und die Gemeinde wird nicht mehr da sein, um die einzelnen Menschen aufzufangen. Und Facebook-Gruppen werden kein Ersatz sein.


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: cap

Das was die Gesellschaften zusammengehalten hat und hält ist nicht mehr und nicht weniger als der gemeinsame Feind, der ist uns abhanden gekommen. Für die Islamisten sind wir der gemeinsame Feind und das belegt, dass es funktioniert. Früher war es für uns „der Russe“, seit Auflösung der UdSSR und Anschluss einiger Teile davon an die EU funktioniert auch dieses Feindbild nicht mehr. Und dass die Kirchen mit demselben Trick erfolgreich waren hat nichts mit Religion zu tun, auch wenn das behauptet und wieder versucht wird. Unser heutiger Feind ist unsichtbar sitzt in Brüssel, an der Wallstreet, betreibt NGO´s usw.. Das Netz ist weltumspannend gestrickt, hat kein Territorium um das man streiten könnte. Seine Nahrung ist Geld, viel Geld, Geld welches mit Kriegen generiert wird. Die Rüstungsindustrie liefert die Nährstoffe, die geheimen Zirkel in den Regierungszentralen stellen die Weichen und liefern die Rohstoffe, den Bürger und sein Humankapital. Tante Merkel erzählt uns noch Gute-Nacht-Geschichten, Gute Nacht Jon-Boy. Die AfD sollte deshalb wirklich überlegen, ob sie zu einer CDU 2.0 werden und mit der CDU 1.0 koalieren will.

Gravatar: karlheinz gampe

Verkommene, verlogene, kranke Politiker schaffen eine kranke Welt. Wer so korrupt war der Stasi zu dienen, der dient sich selbst dem Teufel an. Opportune (skrupellose) Merkel vernichtet Deutschland und Europa. Ist Merkel geisteskrank wie Präsident Trump sagt ? Jedenfalls verlogen ist sie und der Hellsten eine auch nicht. Dürfte der erste Kanzler sein, der nicht weiß , wo Berlin liegt. Sind das die Folgen einer Sozialisation im Stasi Staat ?

Gravatar: Trizonesier

Es gibt keinen Werteverfall. Die universellen Werte existieren. Sie existierten bereits vor allen Religionen und werden auch noch nach allen Religionen da sein. Was verfallen kann, sind GESELLSCHAFTEN -nicht Werte- und genau das erleben wir gerade.

Gravatar: Armin Helm

An was arbeitet Heiko Maas gerade? Nein, nicht an einem Zensurgesetz. Er arbeitet an der Erschaffung einer Scheinwelt, in der ein homogenes Meinungsbild die Illusion völliger Zustimmung simuliert. Nur irrt er sich wenn er denkt, wir würden daran glauben. Der Autor obigen Artikels verwechselt diese Scheinwelt offenbar mit der Realität.

Die Werte sind da, sie werden von den Medien nur nicht reflektiert. Man tut auch so als sei der Multikulturalismus nicht gescheitert, wobei doch die überwältigende Mehrheit wusste, dass er niemals funktionieren konnte. Dieses verdorbene, korrupte System indes lässt es so aussehen als wäre nur eine Minderheit mit diesem Irrsinn nicht einverstanden. Und da mag sich die Schweigespirale gnadenlos drehen, ihre Existenz beweist, dass die oben beschriebenen Auswüchse eine Illusion sind.

Ohne je von Marc Aurel gehört zu haben, handelt die Mehrheit nach seinem Rat:

"Die beste Art Widerstand zu leisten? Sich nicht anpassen."

In der Tat, unserer Werte sollen durch andere ersetzt werden. Gelänge dies, wäre es deren Vernichtung. Jedoch ist es offenkundig, dass es nicht gelingt. Die Methode allerdings wird überall praktiziert - auch bei Wahlen:

https://www.youtube.com/watch?v=W_6mceMc5-c

Ich danke für die Aufmerksamkeit
Armin Helm

Gravatar: P.Feldmann

@Peter
Danke für den Hinweis auf die destruktive Theorie von Adorno &Co- "kritisch" wäre ja eher was anderes...!

Ich habe die Frankfurter Schule nie gemocht. Allein der apostolische Gestus und die exkathedra-Philosophie im ich.habe.recht.-Modus hat mich schon in meiner Schulzeit abgestoßen. Und dann die ganzen linken-pseudointellektuellen Begriffswolken, die im Grunde nur esoterische Verschleierungstaktik waren und sind!

Später sind mir dann Sätze des gescheiterten Literaten Adorno wie "nach Auschwitz kann man keine Gedichte mehr schreiben" über den Weg gelaufen, die mir die bornierte Blödheit des Behauptenden nochmals erinnerten.
Er hätte sagen müssen: seit Auschwitz kann ICH keine Gedichte mehr schreiben. Auch das wäre falsch gewesen, denn er konnte es schon vorher nicht.
Die Intellektualität war in diesen Fällen ein Behauptungs-"Tatbestand" - nicht mehr!
Schweigend hätte er sich vor bspw. Paul Celan verbeugen sollen.

Gravatar: P.Feldmann

Dem Autor/in des Beitrags meine Anerkennung.
Dieser Text legt in einfacher Weise die Misere dar!

Das klingt simpel, aber angesichts der Tatsache, daß ich so eine klärende Analyse (als Vielleser) eher nur alle Wochen bis Monate finde, denke ich, daß die Einfachheit hier gerade ein Kriterium des Herausragens ist.


"werden Familien aufgelöst. Alleinerziehende Mütter, Singles, Scheidungen, vereinsamte Individuen und unverbindliche Beziehungen sind Massenphänomene des neuen Zeitgeistes"
Fragt man sich, weshalb das so ist, dann fällt einem sowohl die totale Verfügbarmachung des Subjektes in der Wertschöpfung wie auch im Konsum direkt auf die Füße.

Der Kommunismus hat versagt, weil er das Individuum und sein Interesse negiert hat. Das westliche Modell, das mit "Kapitalismus" eher unpassend beschrieben ist und das man besser mit "Illusion von Individualität durch Konsum" (sprich "Konsumismus" und "Ökonomismus") beschreiben könnte,- dieses westliche Modell, das eben kein Liberalismus, sondern eine Verwurstung des Individuums ist, hat zur Aushöhlung aller Werte, zum Relativismus, geführt.
Was das bedeutet, beschreibt der Beitrag so kurz wie treffend!
Danke!

Gravatar: Max Moritz

Selbst wenn die AfD in den Bundestag kommt, selbst wenn sie nach einer Legislatur-Periode in die Regierung kommt:

Da liegt ein unglaublich langer Weg vor uns, die linke Selbstzerfledderung hat bereits jetzt ganze Arbeit geleistet und die Alt- 68er sitzen immer noch fest im Sattel des gesellschaftlichen Apparates.

Als unbeugsamer Zweck-Optimist aber sage ich:
Der Einzelne kann stets und überall bei sich selbst anfangen und als Patriot verlange ich dies sogar von ihm, das ständige arbeiten an sich selbst, dem Volk und der Heimat zuliebe.

Da sich die AfD-Wählerschaft aus dem gesamten Alt-Parteien-Spektrum zusammen setzt, kann jeder da anknüpfen, wo früher mal seine politische Heimat war und den Dialog mit den dort Unsicheren und Heimatlosen suchen, die den Schritt aus Unterordnung und Parteiraison aber nicht wagen.

MM

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Die Geschichte lehrt uns, dass die Menschen besonders in der Not Halt und Orientierung in festen Werten gefunden haben.“

Da diese Merkel ihrem Volk „Halt und Orientierung“ - scheinbar sehr bewusst entzog und sich über die Tragweite ihrer (Fehl)Entscheidung - von Anfang an vollkommen klar gewesen sein muss, stelle man sich nun folgende Situation vor:

Die Kanzlerin springt in 5000 Metern Höhe aus der Luke eines Flugzeugs, genießt die ersten Momente ihres freien Falls – „und merkt dann, dass es besser gewesen wäre, den Fallschirm umzuschnallen. … Der Befund auf halber Strecke ist völlig richtig.“ … http://cicero.de/berliner-republik/angela-merkel-die-abschiebekanzlerin-

Was aber geschieht, wenn sie sich in diesem Moment ihrer namentlichen Engelhaftigkeit besinnt???

Werden uns die am 24. September anstehenden Wahlen dann wirklich das reale Ergebnis und damit wieder gesellschaftlichen Zusammenhalt liefern???

Gravatar: Martin Adam

In der Nachkriegszeit wurden Werte wie Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Sozialverhalten, Verantwortlichkeit usw gesellschaftlich anerkannt und weitgehend gelebt. Mit dem Wirtschaftswunder ging es den Menschen zunehmend besser, Sozialverhalten war nicht mehr überlebensnotwendig für das Individuum. An die Stelle der herkömmlichen Werte trat langsam , aber sicher die Maxime : make money as you can !
Dies war der Zeitpunkt, an dem Kirchen, Philosophen,Politiker, Erzieher und andere gesellschaftsrelevanten Kräfte die Stimme hätten erheben sollen und vor dem "schlechten König Mammon" warnen, -alle haben versagt- der Kirche nehme ich das übel.
Die Zeiten werden wieder schlechter und es werden sich wieder zunehmend mehr Menschen den altbewährten Wertvorstellung bewusst.
Die AfD wäre gut beraten, sowohl innerparteilich diese Werte zu leben als auch nach außen hin das Thema Werteverfall auf die Agenda zu nehmen.

Gravatar: Jochen Reimar

Ein Zusammenhaltsgefühl kann auch die Verbündung gegen einen gemeinsamen Fein sein: Leider haben da derzeit die Grünen noch einen gehörigen Vorsprung: Gegen Atomkraft, gegen Klimawandel, gegen Fleischesser, gegen Homophobie, etc. Aber dieser ganze - Verzeihung! - Rotz hält keine Gesellschaft zusammen. Der Kitt hält nicht. Aber das wollen die Grünen ja auch nicht. Sie sind aufs Gegenteil aus.

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