Letztes Stimmungsbild vor der Wahl in Italien

Vorsprung Melonis in Umfragen immer größer

Traditionell veröffentlichen alle italienischen Umfrageinstitute ihre Prognosen am letzten Werktag vor der Wahl. Sollten die Auguren Recht behalten, so wird die Wahl in Italien einem politischen Erdrutsch gleichkommen. Der Vorsprung von Meloni und ihrer Partei wird immer größer.

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Dass Giorgia Meloni und ihre Partei »Fratelli d´Italia« (FdI / Brüder Italiens) die Parlamentswahl in Italien am kommenden Sonntag gewinne werden, steht schon seit Wochen so gut wie fest. Die einzig ungeklärte Frage war, wie groß ihr Vorsprung sein wird. Sollten die Umfrageinstituten in ihren jüngsten Prognosen Recht behalten, so wird das Wahlergebnis nicht nur ein Triumph für Meloni, sondern es wird einem politischen Erdrutsch gleichkommen. Denn nicht nur die Brüder Italiens können sich auf ein hervorragendes Wahlergebnis freuen, auch die »Lega« von Matteo Salvini und sogar die zuvor lange Zeit schwächelnde Berlusconi-Partei »Forza Italia« (FI / Vorwärts Italien) konnten sich in den Umfragen stabilisieren respektive Boden gut machen.

Am heutigen letzten Werktag vor der Wahl haben alle wichtigen Umfrageinstitute des Landes ihre letzten Wahlprognosen veröffentlicht. Sie alle sehen einen klaren Sieg des konservativ-patriotischen Bündnisses aus FdI, Lega und FI voraus. Melonis Partei könnte bis zu 27 Prozent der Stimmen holen. Bei der vorhergehenden Wahl  2018 waren es gerade einmal knapp 4,4 Prozent. Die Lega, die vor fünf Jahren mit einem Zuwachs beim Stimmenanteil von fast 12,6 Prozent ein sensationell gutes Ergebnis erzielte, wird das damalige Resultat (17,3 Prozent) wohl nicht erzielen, wird sich aber von dem Umfragetief im vergangenen Sommer, als man mitunter einstellige Werte zugesprochen bekam, erholen und wahrscheinlich bei etwa 12 Prozent landen. Ähnliches gilt für die Berlusconi-Partei. 2018 holte man fast 14 Prozent der Stimmen, in den Umfragen der vergangenen Jahre ging es aber weit runter, teilweise auf unter 6 Prozent. Jetzt sind etwa 8 Prozent für die FI drin.

Großer Verlierer der Wahl wird die 5-Sterne-Bewegung vom Clown Beppe Grillo sein. Sie dominierte die Parlamentswahl 2018 mit fast 33 Prozent Stimmenanteil. Am Sonntag geht es für sie runter auf bestenfalls 12 Prozent. Das ist ein Fiasko. Auch für die Demokratische Partei, vergleichbar mit der SPD oder der SPÖ, wird die Wahl kein Feiertag. 2018 holte man 18,7 Prozent gegenüber 25,4 Prozent bei der Wahl zuvor. Auch jetzt knicken die Umfragen auf der Zielgeraden für die Sozen ein. Es ist fraglich, ob nach der Wahl wieder eine »2« an erster Stellt steht, obwohl das vor allem im Sommer wie in Steim gemeißelt erschien.

Wie sich das neue Parlament zusammensetzten wird und wie viele Parteien darin vertreten sein werden, wird sich erst spät am Wahlabend oder sogar erst in den Tagen danach herausstellen. Das italienische Wahlrecht mit seinen Sonderregelungen ist etwas kompliziert. Klar aber dürfte sein, dass die neue italienische Regierung eine stark patriotische Ausrichtung haben wird - und das wiederum dürfte in Brüssel den Konsum von Kopfschmerztabletten deutlich nach oben treiben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: John Sheridan

Frau Murksel hat a7ch schon eine Wahl "rückgängig" gemacht (Für die Schlafschafe: Thüringen). Also sagt sich die Flinten-Uschi: Was meine Meisterin kann ist für mich auch kein Problem. Die EU ist ein hochkorrupter, ungewählter Haufen Mist.

Gravatar: Gerhard G.

@lupo 23.09.2022 - 12:09
Passend dazu einige Zeilen zum Thema Ungarn

Linke EU-Eliten arbeiten an Putsch gegen ungarische Regierung: „Rechtstaatlichkeits“-Bericht, Schattenregierung!!!
Die ungarische Justizministerin Judith Varga brachte es auf den Punkt: „Die EU wird nicht zufrieden sein, bis es eine liberale Regierung in Ungarn gibt.“ (UM berichtete) Und weiter: Der sogenannte „Rechtstaatlichkeits“-Bericht „ist eine politische Hexenjagd gegen ein Land, das nicht akzeptiert, dass seine Ideologie vom EU-Parlament bestimmt wird“.
Niederländische Inquisitions-Parlamentsdelegation in Ungarn erwartet
Diese soll unter anderem die „Rechtsstaatlichkeit“ untersuchen, und zwar in Form eines Arbeitsbesuches in Ungarn. (hvg) – wie die Kommunikationsabteilung der Parlaments-Abgeordnetenkammer gegenüber (hvg) bestätigte. Alles beruht auf der Entscheidung des „Ausschusses für europäische Angelegenheiten“ in seiner Sitzung in der vergangenen Woche: Wonach einige ihrer Mitglieder die Herbstpause des niederländischen Parlaments zu einem Arbeitsbesuch nach Ungarn nützen wollen. Die Ausschussmitglieder würden derzeit eine Bestandsaufnahme potenzieller Themen zur Rechtsstaatlichkeit ausarbeiten.
In Wirklichkeit handelt es sich bei diesem Besuch um eine krude Mischung von Drohkulisse, Einmischung einer links-elitär vorbelasteten ausländischen Inquisitions-Behörde nach sowjetischen Vorbild zu Unterstützung einer linken, anti-demokratischen Konterrevolution…

Gravatar: Uwe Lay

Ob die Drohung der EU, Italien mit Sanktionen zu überziehen, wenn es falsch wählt, keine Wirkung zeitigen wird? Wir werden es sehen. Falls aber die Italiener ihr Wahlrecht "mißbrauchen" sollten, dann werden sicher zur Strafe die EU-Gelder spärlicher fließen. Einfacher macht es sich die EU mit den Volksabstimmungen in den separatistischen russischen Volksrepubliken:In der Erwartung einer klaren Mehrheiten für eine Eingliederung an Rußland erklärt man die einfach für ungültig. Wenn das Volk falsch wählt....das ist so wie ein Parlament in Ostdeutschland einen FDP-Politiker mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt hatte und díe Bundeskanzlerin dann eine Revision dieser Wahl durchsetzte,da die Parlamentarier falsch gewählt hatten.
Uwe Lay

Gravatar: Cobra

Ich hoffe das SIE es schafft.

Gravatar: Croata

Laut Spiegel & Co. sind die Frauen wie Le Pen und Meloni = " Rechtsextremistin die Deutschland attackieren will " oder "Mussolinis Erbin " oder " Neofaschistin" und die Fr. Neubauer, Fester, Lang und Co. = " Aktivistin " , "jüngste Abgeordnete", "Kämpferin für Frauenrechte" ect.....
Haben diese Zeitungen wenigstens bisschen Neutralität, bisschen -common sense ?

Bezahlt das der Bill auch ?

Gravatar: Kurpfälzer

Wenn ich die Umfrageergebnisse für Niedersachsen lese, da kann man nur verwundert die Augen reiben. Rotgrün wird da eine absolute Mehrheit erzielen - die ,,Ampel" gar noch mehr (egal ob die FDP in den Landtag einzieht oder nicht).
Wann wachen endlich die ,,energiegeplagten, teuerungsgeplagten" Menschen in Deutschland auf und emanzipieren sich von der Regierungspropanda der Massenmedien?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der Vorsprung von Meloni und ihrer Partei wird immer größer.“ ...

Das Handelsblatt beschreibt es wie folgt:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/italien-wahl-giorgia-meloni-diese-radikale-rechte-will-italien-regieren/28690386.html

Was schon deshalb auch m. E. mit ihrem Sieg enden ´muss`, weil auch dieses Ole eine „radikale Reform der EU“ fordert, wobei sein ´Radikalismus` augenscheinlich etwa anders aussieht
https://www.n-tv.de/politik/Olaf-Scholz-fordert-radikale-Reform-der-EU-article23553457.html
und dem in demokratischer Form unbedingt etwa entgegengesetzt werden muss!

Auch weil Deutschland ´spätestens` seit ´seiner`(?) Herrschaft nur noch am Rande wahrgenommen wird, wie selbst das „Statistische Bundesamt“ in Sachen „Inflation“ beschreibt:

„Das allgemeine Preisniveau in den drei EFTA-Staaten Island, Norwegen und der Schweiz liegt allerdings deutlich höher als in den „Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) UND in Deutschland“!!!
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_334_61.html

Könnte das daran liegen, dass unser Heimatland - auch m. E. nicht erst seit der Gleichschaltung der Ampel - von der dümmsten Regierung Europas diktiert wird???
https://www.youtube.com/watch?v=yykgjiTJeDo

Gravatar: dankefürnichts

Wegen dieser Wahl tobt von der Leyen durch die Korridore von Brüssel und versucht, den Wählern Italiens zu drohen. Erst durch die Darstellung Ungarns als Paria. Und jetzt sogar durch die glatte Drohung mit Folterinstrumenten. So ging früher die Inquisition vor!

Man muss nur wissen, dass so jemand an der Spitze der EU steht, um die EU aus ganzem Herzen zu verachten.

Gravatar: Gerhard G.

Und schon gibts Ärger mit Brüssel
Italien fordert Entschuldigung oder Rücktritt von VdL

Eine Äußerung von Ursula von der Leyen hat im Vorfeld der Italien-Wahl für Wirbel gesorgt.
Von der Leyen hatte sich bei einer Veranstaltung an der renommierten Princeton-Universität in den USA zu der Frage geäußert, ob sie mit Sorge auf die Wahl in Italien blicke: "Wenn sich die Dinge in eine schwierige Richtung entwickeln, haben wir Instrumente zur Verfügung", sagte sie.
Kommissionspräsidentin verwies dabei auf Ungarn und Polen
Die Kommissionspräsidentin verwies dabei auf Ungarn und Polen. Mit beiden Mitgliedstaaten streitet Brüssel seit Jahren über die Rechtsstaatlichkeit. Zuletzt schlug die Kommission vor, Ungarn 7,5 Milliarden Euro an EU-Fördermitteln zu kürzen.
"Was soll das sein, eine Drohung?", schrieb Salvini im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er warf von der Leyen "beschämende Arroganz" vor. Die freie und demokratische Wahl des italienischen Volks müsse respektiert werden.
Kritik auch aus den Reihen der Forza Italia von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi
Kritik kam auch aus den Reihen der Forza Italia von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi. Der Vizevorsitzende der Partei und frühere EU-Kommissar sowie Europaparlaments-Präsident Antonio Tajani kritisierte von der Leyens Äußerungen als "Einmischung".

Auf die Reaktion aus aus Italien dann das hier aus dem Euro-Stadl Brüssel
"Es ist absolut klar, dass sich die Präsidentin nicht in die italienischen Wahlen eingemischt hat", sagte von der Leyens Sprecher Eric Mamer in Brüssel. Sie habe lediglich auf die Rolle der Kommission als Hüterin der Verträge verwiesen. Dies gelte insbesondere im Bereich der Rechtsstaatlichkeit. Von der Leyen habe zudem ausdrücklich klargestellt, dass die Kommission "mit jeder Regierung zusammenarbeiten wird, die aus den Wahlen hervorgeht, und die mit der EU-Kommission zusammenarbeiten will"

so bei GMX zu lesen

Gravatar: Sandro Ittel

Man kann mit vollen Herzen wünschen, nach dem Uschi die Italiener gedroht hat, nicht diese Parteien zu wählen.
Wie kann man so etwas auch noch aussprechen?

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