Assad vergleicht Venezuela bereits mit Syrien

Venezuela: Der nächste »failed state«?

Reich an Erdöl, anti-amerikanisch und nun im Chaos: Venezuela rutscht immer mehr an den Rand eines Bürgerkrieges. Assad vergleicht die Situation sogar mit Syrien.

Veröffentlicht:
von

Wenn ein Land reich an Erdöl oder Erdgas oder Durchgangsland für wichtige Pipelines ist und sich dann auch noch politisch von den USA und dem Petrodollar-System abwenden will, dann sind in der Regel die Tage gezählt. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis eine »Opposition« auftaucht, die das Land ins Chaos bringt und am Ende in einen »failed state« verwandelt.

Venezuela war schon immer ein wichtiger Handelspartner für die USA. Denn es geht dort um viel Erdöl. Zurzeit regiert dort Präsident Nicholás Maduro, der sein Amt von Hugo Chávez übernommen hatte. Der Regierungskurs in Caracas ist seit Jahren gegen die USA gerichtet. Man wollte in Venezuela einen dritten Weg einschlagen. Allerdings ging man oft mit fragwürdigen Methoden und viel Gewalt vor. Jetzt ist es gehäuft zur Niederschlagung von Protesten gekommen.

Die EU hat Venezuela bereits gerügt. Die US-Amerikaner haben Venezuela schön länger im Visier. Auch die südamerikanischen Nachbarn verlieren mittlerweile die Geduld. Und der syrische Präsident Bashar al-Assad vergleicht die Situation in Venezuela bereits mit der Lage in Syrien.

Der Präsident will inzwischen, dass Venezuela aus der OAS, der Organisation Amerikanischer Staaten, austritt. Doch viele Parlamentarier sind dagegen.

Am Ende stellt sich die Frage, wie viele von der Opposition im Lande wirklich durch Unzufriedenheit im Innern und wie viele durch eine bezahlte Einflussnahme von außen beeinflusst werden. Da sowohl der Präsident wie auch die Opposition starr bei ihrer Meinung bleiben, ist von einer weiteren Eskalation auszugehen.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dirk S

@ Hans von Atzigen

Zitat:"Man kann eine Volkswirtschaft Sozialistisch oder sog. Kapitalistisch ruinieren."

Da möchte ich etwas widersprechen: Es stimmt, dass man eine Volkswirtschaft kapitalistisch runieren KANN. Aber das stimmt nicht für den Sozialismus, denn der WIRD die Volkswirtschaft ruinieren, das ist sicher, wie das Amen in der Kirche.

Betonte Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hans von Atzigen

So überraschend ist die Lage Venezuelas denn doch nicht.
Das da alles NUR eine Frage des Links oder Rechts-Wirtschaftspolitik ist stimmt nur bedingt. Man kann eine Volkswirtschaft Sozialistisch oder sog. Kapitalistisch ruinieren. Wichtig ist, und ist allemal das Beste, solider
produktiever Kapitalismus.
In Venezuela fehlt es daran ganz erheblich.
Egal ob die auf links oder rechts machen, das Kernproblem
ist die Monowirtschaftsstruktur= extremme Abhängigkeit von der Ölvörderung.
Ein anderer Unsinn ist die Unterstellung die USA sind an allem schuld.
Stimmt eben auch nur bedingt, auch in Venezuela hat die Politik sowie die heimische Wirtschaftselite, das letzte Wort bezüglich gestaltung des Wirtschaftslebens.
Wenn die Einnahmen aus dem Ölverkauf schlecht oder Unsinnig im Land invstiert werden, dann kann man da denn doch die USA nicht direkt verantwortlich machen.
Ach ja die USA haben da ja auch so ihre Probleme für die nun einmal die selber verantwortlich sind und anderen in die Schuhe schieben wollen. Wer hat den diesen vorgeschrieben das sie ihre Volkswirtschaft, deindustrialisieren müssen? Immer weniger selber Produzieren und den Konsum aus der Geldschöpfung begleichen, geht halt auch nur auf Zeit.
Die Bösen USA und Venezuela haben halt ein gemeinsames Problem.
Beide haben verlernt, Konsum und Wohlstand MÜSSEN
erwirtschaftet werden. Ob Sozialistisch oder Kapitalistisch ist da von sekundärer Bedeutung, die müssen einfach wie auch immer, erwirtschaftet werden.
Längst überfällig.
Eine Entideologisierung der Ökonomischen Vorschung und Lehre. Einfach nüchtern Ökonomie Lehren ohne
Ideologie- Sülze oben drauf.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Nun; hier geht es um „die Guten und die Bösen“ Wer allerdings erst einmal auf der „illegalen Kriegsliste der USA“ steht http://www.watergate.tv/2016/10/20/guido-grandt-illegale-kriege-usa/?hvid=25crA0# … zu welcher Venezuela m. E. längst hinzugefügt wurde, ist „wie“ einzustufen???

In Sachen Venezuelas scheint Washington seinem Ziel allerdings schon näher gekommen zu sein http://www.n-tv.de/wirtschaft/Venezuela-will-Goldreserven-zu-Geld-machen-article19804991.html, als in vielerlei Hinsicht seit all den Jahren in der Ukraine https://deutsch.rt.com/amerika/49568-massendemonstrationen-und-gewalt-in-venezuela/ … und auch in Syrien!!!

Ist es da ein Wunder, dass Syriens Präsident Assad die Krise Venezuelas ähnlich herbeigeführt sieht, wie in dem vom ihm regierten Land??? https://de.sputniknews.com/politik/20170427315550019-assad-venezuela-syrien-entwicklung-vergleich/

Gravatar: Alfred

Sicherung der Erdölvorkommen durch Unruhestiftungen westlicher Geheimdienste . .

Wer übernimmt diesmal die Flüchtlinge?
Liegen die NGOs schon vor der Küste?

Gravatar: Dirk S

Assad ist nur neidisch, dass Venezuela nur ein Problem hat: Es ist von Sozialisten abgewirtschaftet worden. Das kommt halt dabei raus, wenn man "Armut für alle" wählt.
Und wenn Assad mal in einen halbwegs ordentlichen Atlas reingucken würde, würde es sehen, dass beide Länder klimatisch völlig unterschiedlich sind, ebenso wie die natürlichen Gegebenheiten (Wälder, Flüsse etc.) schlecht miteinander vergleichbar ist.

Was aber beide Länder völlig unverleichbar macht ist die Bevölkerung bzw. die vorherrschende Religion. Auch wenn es spinnende Katholen gibt, die sind nichts im Vergleich zu spinneden Muslimen, was Menge und vor allem Gewalttätigkeit angeht.

Und deshalb hat Venezuela durchaus eine Chance recht gewaltarm in die Spur zurück zu finden, sie müssen eben den Sozialismus auf den Müllhaufen ihrer Geschichte werfen und für eine ordentliche Privatwirtschaft sorgen, ohne den Ölkonzernen die Chance zu geben, sich durch korrupte Regierungen die Förderrechte für lau zu ergaunern (wie die Afrikaner).

Aber von solchen Problemen kann Assad nur träumen. Dessen Problem sind die irren islamischen Radikalinskis. Aber gut, etwas Ablenkung muss erlaubt sein, wenn man in der Gülle schwimmt.

Ablenkungsfreie Grüße,

Dirk S

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang