Mainstream-Medien sind von den Entwicklungen im Netz überfordert

USA: Wie das Internet die Mainstream-Medien an der Nase herumführt

Die Mainstream-Medien haben die Deutungshoheit über den Informationsfluss im Internet verloren. Sie haben Schwierigkeiten ihre Narrative zu platzieren. Und sie können die Meinungsströmungen nicht mehr richtig deuten und einordnen.

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Die US-Mainstream-Medien wie CNN, MSNBC, ABC oder die großen Zeitungen wie die Washington Post oder die New York Times haben die Deutungshoheit über die Berichterstattung verloren. Sie sind gar nicht mehr in der Lage, die Trends im Internet und in den sozialen Netzwerken einzuordnen. Das ist der Grund, weshalb die US-Mainstream-Medien vom Sieg Donald Trumps überrascht waren.

Die Kommentare in den Internet-Zeitungen, die Bewertungen von YouTube-Videos, die Botschaften auf Facebook und die schnellen Twittermeldungen haben eine eigene Dynamik entwickelt, die die Narrative der Mainstream-Medien aushebelt. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einer sich natürlich entwickelnden öffentlichen Meinung und einer per PR-Kampagne durchgeplanten Propaganda. Das Internet ist die Gegenöffentlichkeit geworden. Nicht einmal YouTube, das zu Google gehört, kann mit seinen eigenen Firmenvideos politische Botschaften erfolgreich verbreiten. Denn selbst auf der eigenen Internetplattform zeigen die Nutzer mit ihren Bewertungen, was sie von der Mainstream-Propaganda halten.

Wie sehr die Mainstream-Medien die Kontrolle verloren haben, zeigt sich daran, dass sie die Entwicklung der Internet-Meme nicht verfolgen und Deuten können. "Meme" sind zuerst vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins beschrieben worden als Bewussteins- und Informationseinheiten, die in Form von Sprüchen, Nachrichten, Witzen, Bildern, Karikaturen, Weisheiten, Kommentaren, etc. weitergereicht werden und sich wie "Gedankenviren" verbreiten - wie Melodien, die man nicht mehr aus dem Kopf herausbekommt. Dabei wandeln sich deren Bedeutungen in einer Geschwindigkeit, die von den Journalisten der Mainstream-Medien nicht mehr verfolgt werden können. Die Menschen spielen sich Aussagen zu, die ohne Zusammenhang nicht verständlich sind, aber für alle, die in der Dynamik des Informationsflusses stehen, eine klare Bedeutung haben. Es ist wie ein Augenzwinkern nach dem Motto "Wir verstehen uns schon".

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Florian K.

Da gibts nur eins, Internet Kultur lernen...

Ja die existiert, und wenn ein Nachrichtensender wegen eines Memes zur Erpresserbande wird, sollte man sich nicht wundern warum die Mainstream Medien zu langsam sterben...

#FREEKEKISTAN

shadilay

Gravatar: blubby

Ja genau, das ist der Zeitgeist.
Hat man uns eben so mitgegeben, jung, dynamisch, mobil, flexibel und erfolgorientiert muß man sein.

Jetzt können die alten Säcke nicht mehr mithalten.
Zu unflexibel, altbacken, realitätsfern und Demenzkrank, aber krampfhaft die Kontrolle haben wollen.
Irgentwann kommt die Warheit ans Licht.
Das Leben findet immer seinen Weg.

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