Altkanzler Schröder mit bemerkenswerten Aussagen

»USA torpedierten Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine«

Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder sagt in einem Interview, dass das Weiße Haus in Washington Selenskij »nicht erlaubt habe«, den von Russland geforderten Kompromissen zuzustimmen, um seine Militäroffensive bereits im März 2022 zu beenden.

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Wegen des Verbots aus Washington seien die Friedensverhandlungen deshalb größtenteils Theater geworden, so Schröder , der selbst bei den Verhandlungen dabei war. In einem am Freitag in der Berliner Zeitung veröffentlichten Interview sagte Schröder, er sei gebeten worden, bei den Friedensgesprächen zwischen ukrainischen und russischen Beamten in Istanbul im März 2022 mitzuvermitteln. Er sagte, dass Vertreter von Selenskij zwar offen für Zugeständnisse in so wichtigen Fragen wie dem Verzicht auf einen NATO-Beitritt gewesen seien, »die Ukrainer aber dem Frieden nicht zugestimmt haben, weil sie das nicht durften. Sie mussten die Amerikaner erst einmal darum bitten.«

Damit bestätigt Schröder die Aussagen russischer Beamter, die wiederholt behaupteten, dass die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder Druck auf die Regierung Selenskijs ausgeübt hätten, sich zu weigern, einer Friedenslösung zuzustimmen. »Mein Eindruck: Es konnte nichts passieren, weil alles andere in Washington entschieden wurde«, sagt er im Interview.

Der ehemalige Kanzler bezeichnete Washingtons Strategie als »fatal« und sagte, sie führe zu engeren Beziehungen zwischen Russland und China. » Die Amerikaner glauben, sie könnten die Russen unterdrücken«, sagt Schröder. »Doch nun ist es so, dass mit China und Russland zwei Akteure, die auf den Widerstand der USA stoßen, ihre Kräfte bündeln. Die Amerikaner glauben, sie seien stark genug, um beide Seiten unter Kontrolle zu halten. Meiner bescheidenen Meinung nach ist das ein Fehler. Schauen Sie sich nur an, wie erschöpft die amerikanische Seite mittlerweile ist. Schauen Sie sich das Chaos im Kongress an.«

Washingtons Verbündete in Westeuropa hätten »versagt«, die Chance zu nutzen, im März 2022 auf Frieden zu drängen, sagte Schröder. Damals, fügte er hinzu, sei Selenskij zu Kompromissen in Bezug auf die Krim und die abtrünnigen Gebiete der Donbass-Region bereit gewesen. Seitdem wurden Hunderttausende Soldaten getötet, weil westliche Militärhilfe den Konflikt verlängerte. Putin schätzte Anfang des Monats, dass allein die ukrainische Seite bei der gescheiterten Gegenoffensive, die im Juni begann, über 90.000 Soldaten verloren hat, während Russland über seine eigenen Verluste Stillschweigen bewahrt.

Die Waffenlieferungen seien keine Dauerlösung, aber niemand wolle darüber diskutieren, sagt Schröder. »Alle sind in ihren Schützengräben eingesperrt. Aber wie viele Menschen müssen noch sterben? Es ist ein bisschen wie im Nahen Osten. Wer sind die Opfer auf der einen und auf der anderen Seite? Arme Menschen, die ihre Kinder verlieren.«

Schröder glaubt, dass der französische Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz die Friedensgespräche in Osteuropa wiederbeleben können. »Scholz und Macron sollten eigentlich einen Friedensprozess in der Ukraine unterstützen, weil es nicht nur ein amerikanisches, sondern vor allem ein europäisches Thema sei«, sagt er. »Warum haben Scholz und Macron die Waffenlieferungen nicht mit einem Gesprächsangebot verbunden? Macron und Scholz sind die einzigen, die mit Putin reden können.«

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alois I.

Was wir "Verschwörungstheoretiker" längst wußten, das wird jetzt von Gerhard Schröder, der an der Quelle sitzt, 1:1 bestätigt. Aber änsert das etwas an der Haktung der europäischen Regierungen? Nein. Diese gekauften Menschenschinder-Regierungen müssen von ihren Völkern reihenweise abgewählt werden. Erst dann wird es in Europa wieder Frueden geben. Did USA sind der Bad Boy in Europa! Und die haben sehr fanatische Freunde im Baltikum und in Polen. Russland wird einen Teufel tun und eines dieser Länder angreifen. Russland wurde im Fall Ukraine von den USA und der EU so provoziert, dass der Einmarsch in den Donbass die einzige Option blieb, zm nicht das Gesicht zu verlieren. So wurde sehr viel Porzellan zwischen Westeuropa und Russland zerschlagen. Die US-Regierung wird damit zufrieden sein, wenn Europa geteilt bleibt. Aber können wir Europäer zufrieden sein?

Gravatar: eineflaschebier

Na da will sich der alte Russenfreund mal wieder wichtig machen.
Das die Amis(und all seine Knechte )den Krieg machen ist doch schon längst bekannt.
Die Gier läßt grüßen.

Gravatar: Ulrich Müller

Schröder hat recht: im Februar 2022 wäre vieles noch zu verhandeln gewesen und wenn man das getan hätte, würden heute mehrere 100.000 Ukrainer noch leben oder hätten noch beide Beine und Hände.

Aber ich fürchte, inzwischen ist Russland an dem Punkt, an dem nicht mehr verhandelt wird. Kein Vertrauen mehr da in den Westen! Russland wird sich nehmen, was es haben will und der Westen/die NATO/die USA/die EU können rein gar nichts dagegen tun.

Gravatar: Onkel Dapte

Es ist der Krieg der USA gegen Europa. Dazu muß ich diesen Artikel nicht lesen, das ist mir längst klar. Auch deshalb bezeichne ich die Weltmacht Nr. 1 seit einiger Zeit als unseren Todfeind. Eine ausführliche Begründung erspare ich mir, weise aber darauf hin, daß ich fast mein ganzes langes Leben Amerika als unseren Freund angesehen habe. Schließlich hat man mir das schon in früher Kindheit beigebracht (Rosinenbomber, Kaugummi für kleine Kinder), doch irgendwann begann diese Meinung zu bröckeln.

Gravatar: Patriot

Die Schwuchtel und der Waschlappen?
Oder vielleicht Herr Rutte? Michel Barnier, oder den Robert Baerbock? Wen wollt ihr noch aufzählen lassen?

Die bekommen das allesamt nicht hin.

Orban, Vučić, Lukaschenko und Erdogan erscheinen mir da deutlich kompetenter.

Gravatar: Bert

Und wer in den USA ist der Motor für diese Kriegstreiberei?
Hat das Kind einen Namen? - Jeder weis es, aber keiner spricht es aus.
Arme " Westliche Welt "

Gravatar: soises

Wann bitte, bitte erfüllt der Yellowstone-Vulkan seine schon lang erwartende Aufgabe, damit die verfl---ten und kriegstreibenden Yankees mal selbst zu spüren bekommen was sie seit Anbeginn ihres Bestehens den Ländern in aller Welt an Verwüstung, Leid, Tot und Unrecht zufügen.

Gravatar: Fritz der Witz

Stimmt ! Das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Dass aber sein Parteifreund, der Warburg-Senilus Olaf daran mitwirkt, hat er "vergessen" zu erwähnen. Wie es wohl kommt ?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder sagt in einem Interview, dass das Weiße Haus in Washington Selenskij »nicht erlaubt habe«, den von Russland geforderten Kompromissen zuzustimmen, um seine Militäroffensive bereits im März 2022 zu beenden.“ ...

Was wohl auch deshalb ´völlig unmöglich` - weil auch
der Göttin(?) Flinten-Uschi - sogar gegen einen Waffenstillstand` ist!!!
https://de.euronews.com/my-europe/2023/05/31/von-der-leyen-gegen-waffenstillstand-in-der-ukraine

Gravatar: Werner Hill

Aber die USA (besser: die US- und GB-Globalisten) würden auch Friedensgespräche über Scholz und Macron "verbieten".

Lange werden sie das allerdings nicht mehr durchhalten. Einerseits hat die Ukraine keine Soldaten mehr und andererseits sind auch in den USA immer weniger "Einflußreiche" bereit, für diesen perspektivlosen Krieg immer noch mehr Schulden zu machen.

Da werden die treffenden Aussagen von Schröder immer "bemerkenswerter"...

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