Bekanntgabe der Teilnahme an der Wahl bringt weiteren Aufschwung

Umfragen: Brexit-Party nimmt die 30-Prozent-Hürde

Nigel Farage wird die Bekanntgabe, dass Großbritannien an der Wahl zum Europäischen Parlament teilnimmt, mutmaßlich mit einem zufriedenen Schmunzeln zur Kenntnis genommen haben. Sorgt doch diese Bekanntgabe für einen weiteren Aufschwung seiner Brexit-Partei (BP).

Foto: Gage Skidmore/Wikimedia/CC BY-SA 2.0
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Für Theresa May, die amtierende britische Regierungschefin, kommt es seit Wochen knüppeldick aus allen Richtungen. Das Gezerre um das Austrittsdatum aus der EU hat die schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen erneut massiv befeuert, ein neues Referendum über die Loslösung aus dem Vereinigten Königreich wird angestrebt. In den eigenen Reihen ist May höchst umstritten, ihr Rücktritt wird immer lauter gefordert. Die Bekanntgabe, dass Großbritannien an der Wahl zum Europäischen Parlament teilnehmen wird, lässt die ohnehin schlechten Werte ihrer Partei weiter ins Bodenlose stürzen. In Umfragen kommen die Konservativen nur noch auf traurige 14 Prozent. Zum Vergleich: die Liberalen, die in der britischen Politik nahezu völlig unbedeutend sind, kommen auf elf Prozent.

Klarer Sieger in Großbritannien ist die von Nigel Farage gegründete Brexit-Partei (BP). Aktuellen Umfragen zufolge (Stand: 07. Mai 2019) wird die BP mit über 30 Prozent der Stimmen die Wahl in Großbritannien klar gewinnen. Die am 20. Januar dieses Jahres gegründete Partei hat damit im Eiltempo alle anderen Parteien überholt und distanziert auch die Labour-Party klar: die erhalten zwischen fünf und neun Prozent weniger als die BP.

Noch hat Nigel Farage sich nicht dazu geäußert, ob sich die BP der neuen von Matteo Salvini initiierten Fraktion der EU-kritischen Parteien (»Europäische Allianz der Völker und Nationen«) anschließen wird. Die UKIP, die Farage zuvor schon erfolgreich in das EU-Parlament geführt hat, gehört der EFDD-Fraktion an, wird aber nach der Wahl vermutlich keinen Abgeordneten mehr nach Brüssel entsenden. Es ist daher mehr als nur wahrscheinlich, dass sich die BP nicht der dann so gut wie inexistenten EFDD anschließen wird, sondern auch der Allianz beitritt.

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