Chinesischer Botschafter schlägt Alarm:

Ukraine-Krise darf nicht zur Verschlechterung von US-China Beziehungen führen

Der chinesische Botschafter in den USA warnt Biden davor, wegen der Ukraine-Krise, einen neuen Kalten Krieg entstehen zu lassen.

Botschafter Qin Gang/Bild: Xinhua News
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Der chinesische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Qin Gang, hat davor gewarnt, die Ukraine-Krise als Vorwand zu nutzen, um die Beziehungen zwischen den USA und China zu verschlechtern, wie Xinhua News berichtete.

In dem von ihm unterzeichneten Artikel, der am Montag in der Zeitschrift The National Interest veröffentlicht wurde, sagte Qin, dass die bilateralen Beziehungen zwischen China und Russland in den letzten drei Jahrzehnten zwar große Fortschritte gemacht hätten, die beiden Länder aber keine Verbündeten seien und sich ihre Beziehungen nicht gegen Drittländer richteten.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland »gleiten jedoch in einen neuen Kalten Krieg ab«, sagte Qin, »was weder im Interesse Chinas noch der Vereinigten Staaten oder Russlands liegt und was China auch nicht will«.

»Schließlich bedeutet eine schlechtere Beziehung zwischen Russland und den USA keine bessere Beziehung zwischen China und den USA, und ebenso bedeutet eine schlechtere Beziehung zwischen China und Russland keine bessere Beziehung zwischen den USA und Russland. Wichtiger noch: Wenn die Beziehungen zwischen China und den USA gestört sind, ist das kein gutes Omen für die Beziehungen zwischen Russland und den USA oder für die Welt«, sagte er.

»Es ist beunruhigend, dass einige Leute, während die Krise andauert, die Peitsche der Sanktionen gegen China schwingen, um es zu zwingen, seine unabhängige Außenpolitik des Friedens aufzugeben. Einige sprechen in einer gefährlichen Fehlinterpretation der Beziehungen zwischen China und Russland von einer ‚Achse Peking-Moskau‘ und verlangen, dass China die Verantwortung für die Krise trägt. Einige stellen eine Verbindung zwischen Taiwan und der Ukraine her und spielen die Risiken eines Konflikts in den Straßen von Taiwan hoch. Wieder andere schüren trotz aller Lehren, die daraus gezogen werden sollten, Missverständnisse, Konfrontation und Unsicherheit im asiatisch-pazifischen Raum, ohne sich auch nur im Geringsten darum zu kümmern, ob diese Region in die Fußstapfen Europas treten könnte. Diese Worte und Handlungen sind nicht hilfreich, um die Krise zu lösen oder die Stabilität der Beziehungen zwischen China und den USA zu gewährleisten. Alle in den Abgrund zu ziehen, ist nicht gut für unsere zukünftigen Generationen«, schrieb der Botschafter.

»Unterschiedliche Wahrnehmungen der Krise rechtfertigen keine grundlosen Anschuldigungen oder Druck und sollten unsere gemeinsamen Bemühungen zur Beendigung der Krise nicht behindern«, sagte Qin und forderte China und die Vereinigten Staaten auf, »eine langfristige Perspektive einzunehmen und einen pragmatischen und konstruktiven Dialog, Koordination und Kooperation für das, was außerhalb und nach der Krise auf uns zukommt, zu führen.«

»Auf diese Weise können wir eine für alle Parteien akzeptable Regelung für dauerhaften Frieden und Stabilität in Europa herbeiführen, andere globale Krisenherde angemessen lösen, die Auswirkungen der Krise auf die Weltwirtschaft und den Handel, das Finanzwesen, die Energie, die Nahrungsmittel und die Industrie- und Versorgungsketten verhindern und angehen und die Verluste für die Wirtschaft und den Lebensunterhalt der Menschen minimieren«, fügte der Diplomat hinzu.

Die schnellstmögliche Beendigung des unerwünschten Konflikts sei jetzt »wichtiger als alles andere«, sagte Qin mit Blick auf die Lage in der Ukraine und fügte hinzu: »Es muss nicht nur ein Ende dieses Krieges geben, sondern auch eine grundlegende Antwort auf dauerhaften Frieden und Stabilität in Europa.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manni

Ekkehardt Fritz Beyer 20.04.2022 - 11:51

Richtig.Wasn los mit den Chinesen?Nix mitbekommen?Nix begriffen?ATOMKRIEG droht Qin Gang oder so,ATOMKRIEG.Kalter Krieg son Blödsinn.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der chinesische Botschafter in den USA warnt Biden davor, wegen der Ukraine-Krise, einen neuen Kalten Krieg entstehen zu lassen.“ ...

Hat Qin Gang etwa noch immer nicht begriffen, dass auch die USA an einem ´kalten Krieg` längst schon deshalb kein Interesse mehr haben ´können`, weil sie einen heißen Krieg gegen Russland scheinbar bevorzugen
https://www.wsws.org/de/articles/2022/01/26/pers-j26.html,
dem erst nach dem Erlegen des Bären - um den ´tatsächlichen` Endsieg verkünden zu können - dann sicherlich auch China folgen ´muss`???

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