Am morgigen Dienstag wird in den USA der nächste Präsident der USA gewählt. Am vergangenen Wochenende fanden entsprechend die Abschlussveranstaltungen der beiden Kandidaten statt. Während Amtsinhaber Donald Trump von den US-Republikanern die Massen zu seinen Kundgebungen mobilisieren konnte und vor »vollem Haus« sprach, hielt sein sozialistischer Herausforderer Joe Biden von den US-Demokraten seine Abschlusskundgebung in einer Art Kaffekränzchen vor einer Handvoll »Auserwählter« ab.

Bei Trump versammelten sich Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Gruppen. Da las man Schilder wie »Veterans for Trump« oder »Women for Trump« und sogar »Blacks for Trump«. Trump feuerte ein Repertoire seiner Thesen und aufmunternder Worte in die Massen und die Menschenmenge jubelte und feierte ihn. Und bei Biden? In fein auf den Rasen aufgebrachten symmetrischen Kreisen saßen an jedem in einem solchen Kreis aufgestellten Tisch vier Personen, die noch nicht einmal Beifall klatschten. Bei jeder Beerdigung der Erbtante ist mehr Stimmung als bei jener Biden-Veranstaltung.

Genau das sind die Bilder, die kurz vor der finalen Stimmabgabe den Unterschied machen können. Bereits jetzt sollen Medienangaben zufolge über 70 Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben haben. Das wäre ungefähr die Hälfte aller Stimmen, die bei der vorhergehenden Präsidentschaftswahl abgegeben wurden (137 Millionen). Insgesamt sind rund 160 Millionen US-Amerikaner zur Wahl aufgerufen worden. Bei vielen von ihnen werden diese letzten Bilder des Wahlkampfs ausschlaggebend sein, wem sie ihre Stimme geben: einem dynamischen Kandidaten, der das Volk auch emotional zu greifen und zu begeistern weiß. Oder einem blassen, luftleeren Parteifunktionär, der auf dem Weg zum Treffen mit seinen »Auserwählten« beinahe noch die Treppe heruntergestürzt wäre.