Schutzersuchen an Moskau gerichtet

Transnistrien (Pridnestrowien) will nicht länger zu Moldau gehören

Transnistrien respektive Pridnestrowien, so der Eigenname, ist ein de-facto eigenständiger Staat zwischen Moldau und der Ukraine. Allerdings versagt Moldau, das die Region bei der eigenen Unabhängigkeitserklärung 1991 »eingemeindete«, diese Unabhängigkeit. Die Regierung in der Hauptstadt Tiraspol ersucht jetzt Moskau um Schutz.

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Die sowjetische Expansionspolitik, erst unter Uljanow (Lenin), dann weitergeführt unter dem Massenmörder Dschugaschwili (Stalin), sorgt seit dem Zerfall in den frühen 1990er-Jahren zu jeder Menge Probleme. Die mitunter willkürlich gezogenen Regionsgrenzen, die in der Zwischenzeit zu einem Großteil zu Staatsgrenzen geworden sind, zeigen Probleme auf, die viel zu lange ignoriert wurden. Das war bei der Krim so, das war bei den beiden Donbas-Republiken Luhansk und Donezk so und das wird wohl auch bei Transnistrien respektive Pridnestrowien, so der Eigenname, der Fall sein.

Pridnestrowien ist ein schmaler, länglicher Staat zwischen Moldau und der Ukraine mit gerade einmal rund 3.500 Quadratkilometern Landfläche (zum Vergleich: Berlin hat etwa 900 Quadratkilometer Landfläche). In diesem Zwergstaat leben etwa 350.000 Menschen, von denen sich 220.000 als Russen definieren. Pridnestrowien ist de-facto ein eigenständiger Staat mit einer Hauptstadt (Tiraspol), einem gewählten Parlament (Präsident Wadim Krasnoselski und Premierminister Alexander Rosenberg) wie auch einer eigenen Währung (1 Transnistrischer Rubel = 100 Kopeken) und einer eigenen Nationalhymne (Hymne Pridnestrowien).

Dennoch verweigert die Zentralregierung Moldaus in Chisinau seit den 1900er-Jahren die Anerkennung der Unabhängigkeit und setzt Pridnestrowien politisch mehr und mehr unter Druck. Jetzt ersucht die Regierung in Tiraspol Moskau um Unterstützung bei der Wahrung der Eigenständigkeit. Tiraspol wendet sich auch an die OSZE, das Europäische Parlament, das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen mit der Bitte, »Provokationen« zu verhindern, die zu einer »Eskalation der Spannungen« führen könnten, heißt es in einem Beitrag der Tagesschau.

Genau das machten die Vertreter der Donbas-Republiken Luhansk und Donezk nach dem Einmarsch der ukrainischen Nationalarmee im Frühsommer 2014 auch. Niemand kam den dort bedrängten Menschen zu Hilfe - bis auf Moskau.

Wiederholt sich diese Geschichte jetzt in Pridnestrowien?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfonso Ulloni

Das ist schief gegangen, Transnistrien ist nicht so im Bild.
Sie müssen noch viel lernen.

Gravatar: werner S.

In der Ukraine war es dasselbe. Die Russen und auch Ukrainer, in den jetzt von den Russen eroberten Gebieten, wollten schon immer zu Russland gehören.
Sie hatten schon vor längerer Zeit einen Aufstand deswegen gemacht und wurden von der damaligen ukrainischen Regierung brutal niedergeschlagen.

Gravatar: Fritz der+Witz

Tansnistrien zeigt dem anglo-amerikanischen Kriegstreiber-Pack, wo der Barthel den Most holt.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Genau das machten die Vertreter der Donbas-Republiken Luhansk und Donezk nach dem Einmarsch der ukrainischen Nationalarmee im Frühsommer 2014 auch. Niemand kam den dort bedrängten Menschen zu Hilfe - bis auf Moskau.
Wiederholt sich diese Geschichte jetzt in Pridnestrowien?“

Wobei die entsprechende Hilfe Russlands in den Augen der als ´angebliche` Völkerechtlerin von Ole zur Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland gerufenen - auch m. E. extrem Baerbockigen - dann erneut als obergrauslich-völkerrechtswidrig verunglimpft würde, weil der Westen seine Fälle immer schneller den Bach hinunter schwimmen sieht???

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