Britische Premierministerin strebt Deal mit Labour-Chef Corbyn an

Theresa May will Brexit-Termin nochmals verschieben

Die britische Premierministerin May beabsichtigt nun gemeinsame Sache mit der oppositionellen Labour Party zu machen, nachdem ihr die eigenen Tory-Abgeordneten mehrfach die Gefolgschaft verweigerten. Dazu will May nochmals bei der EU eine Verlängerung des Austrittsdatum beantragen.

Foto: European Commission
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Wie die britische Premierministerin Theresa May am Dienstagabend ankündigte, werde die Regierung in London die Europäische Union um eine weitere Verschiebung des Brexit-Termins bitten. Die EU mit einem Deal zu verlassen, sei die beste Lösung, erklärte May.

Man wolle eine Verschiebung, die so kurz wie möglich sei und die ende, wenn man einen Deal im Parlament verschiedet habe. »Und wir müssen klar machen, wofür eine solche Verschiebung ist, um sicherzustellen, dass wir in einer fristgerechten und geregelten Weise die EU verlassen«, sagte die Premierministerin.

Die aktuelle Debatte um den Brexit könne sich nicht länger hinziehen. Sie setze die Abgeordneten im Parlament und jeden anderen unter gewaltigen Druck und sie beschädige unsere Politik, betonte May. Sie werde »Maßnahmen ergreifen, um die Blockade zu durchbrechen«.

Daher biete sie jetzt an, sich mit dem Labour-Chef Jeremy Corbyn zu treffen, »um einen gemeinsamen Plan zu erarbeiten, an den wir uns beide halten, um sicherzustellen, dass wir die Europäische Union verlassen. Und das mit einem Deal«, heißt es weiter.

Mays Brexit-Deal war bereits dreimal im Unterhaus gescheitert. Ebenso lehnten am Montag die Abgeordneten vorgestellten Brexit-Alternativen wie schon in der Vorwoche mehrheitlich ab. Vor allem geht es im Brexit-Streit um den zukünftigen Grenzstatus zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland.

Sowohl die EU als auch die britische Regierung sind der Ansicht, dass eine harte Grenze in Irland vermieden werden sollte, was aber hieße, dass Großbritannien trotz des Brexits auch in einer Zollunion mit der EU bleibe. Nach dem bisherigen Austrittsdatum am 29. März ist es nun der 12. April, der auch immer mehr näherrückt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Aufbruch

Das Brexitgezerre kommt mir immer mehr vor wie der vergebliche Versuch eines Sektenmitgliedes die Sekte zu verlassen. Ist diese vormals gut gemeinte Europäische Gemeinschaft mit der EU nicht zu einer Sekte verkommen? Die Art und Weise wie die EU einen zivilisierten Austritt der Briten aus der Union behindert und sogar verhindern will, hat mit demokratischen Regeln, wie sie in GB angewendet werden, nichts mehr zu tun. Diese EU gleicht in der Tat mehr einer Sekte, denn einer der Demokratie verpflichteten Gemeinschaft.

Nun darf das nicht verwundern. Wenn man sich die Kommission so ansieht, erkennt man nur Figuren, die an den Strippen derer hängen, die die EU als Vehikel für Ihre Umvolkungspläne sehen. Derer, die in den transatlantischen Zirkeln, NGOs, Stiftungen und Freimaurerlogen agieren und Europa mittels Massenimmigration mit einem zerstörerischen Multikulturalismus überziehen wollen. Dem wollen die Briten entgehen. Müssen sie aber in der EU bleiben und von innen heraus gegen diesen ganzen Wahnsinn protestieren, würde es Ihnen ergehen wie den Ungarn. Das ist in der Tat das Gebären einer Sekte.

Gravatar: Master of Puppets

Heute auf Phoenix, 03.04.2019, 18.00 bis 18.30 (30 Min.)

Angriff auf die Demokratie
Wurde der Brexit gekauft?

Gesellschaft und Politik, 2019

Die britische Wahlkommission ist überzeugt: Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass große Teile der Gelder für eine Kampagne vor dem Brexit-Referendum
aus dubiosen Quellen stammen. Im Fokus steht der britische Geschäftsmann Arron Banks, Strippenzieher und enger Freund des ehemaligen Ukip-Anführers Nigel Farage. Über seine Offshore-Konten sollen fast neun
Millionen Pfund Spenden geflossen sein.

Gravatar: Müller

"Die EU mit einem Deal zu verlassen..." ist die schlechteste Alternative; dann besser ohne Deal.

Also liebe brit. Abgeordnete im Unterhaus, bitte bleibt weiterhin hart und lasst Euch nicht weichkochen. Das habt Ihr bisher prima gemacht. Ihr lasst Euch wohl keinesfalls auf faule Kompromisse ein, auch wenn Eure etwas daneben geratene Premierministerin auch zum 100. Mal zur Abstimmung über den Deal aufruft. Aber selbst wenn der Brexit jetzt nochmals um ein paar Wochen höchstens bis 22. Mai d. J. verschoben werden sollte, bei den Europawahlen ist dann definitv Schluß. Und dann seit Ihr raus aus dieser erpresserischen EU-Gesellschaft. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Gravatar: Alfred

Der Brexit ist dem Westen ein Dorn im Auge!
Hetz-Kampagnen ohne Ende.
Verschieben...verschieben bis keiner vom Brexit mehr redet.
Hallo, Sommer/Winter-Zeit...verschieben...verschieben bis keiner mehr davon redet. Den Medien ist es peinlich (?) - sie schwiegen das Thema tot. Die EU-Kommission ist ein faulender Fisch und stinkt. Vielleicht ist auch der Regulierungsrat das Übel? Wer weiß, wer weiß?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Theresa May will Brexit-Termin nochmals verschieben“ ...

Sakra; die Resi hat es aber auch schwer!

Nur weil sich die Mehrheit ihrer Abgeordneten die Bedingungen für den Brexit von Brüssel und Berlin nicht mehr diktieren lassen will
https://www.nzz.ch/international/eu-einig-ueber-naechste-brexit-etappe-ld.1352299 -
und dem wahrscheinlich sogar einen ´harten` Brexit vorzieht???

... „Das britische Unterhaus hat den Brexit-Vertrag, den May mit der EU ausgehandelt hat, zum dritten Mal abgelehnt. Großbritannien muss der EU bis zum 12. April mitteilen, wie es weitergehen soll und ob es an der Europawahl am 23. Mai teilnimmt. Ansonsten käme es zu einem ungeordneten Brexit.“ ... https://www.zeit.de/thema/brexit

Wenn man in London für das UK nun sagt bay-bay EU:

Wäre das dann etwa nicht nur ein per Votum entschiedener Segen für die Briten, sondern scheinbar auch der meisten von Brüssel mit göttlicher(?) Hilfe drangsalierten Völker der EU-Mitgliedsstaaten?

Ist dies nicht auch ein Grund dafür, dass die Unzufriedenheit der EU-Bürger kaschiert werden muss?
https://www.compact-online.de/aktuelle-europa-umfrage-wie-beliebt-ist-die-eu-wirklich/

Ich erhoffe den ´harten` Brexit auch der Zuversicht, dass es dann endlich heißen könnte:

„Freiheit statt Brüssel“ ... und Berlin!!!
https://philosophia-perennis.com/2019/04/03/freiheit-statt-bruessel-afd-startet-europawahlkampf/

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