Richtige Maßnahmen zur richtigen Zeit

Taiwan vom Corona-Virus so gut wie verschont

Die Inselrepublik Taiwan liegt nur wenige Kilometer vom chinesischen Festland entfernt. Es gibt seit Jahren einen regen Personenverkehr zwischen Festlandchina und Taiwan. Dennoch gibt es nicht einmal 300 Corona-Fälle auf der Insel.

Foto: Flickr/毛貓大少爺/cc-by-sa-2.0
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Die Nachricht vom Covid-19-Virus war noch ganz frisch, als man auf Taiwan sofort aus den Meldungen die richtigen Rückschlüsse zog und das Parlament die richtigen Entscheidungen traf. Die Regierung von Premierminister Su Tseng-Chang eierte weder untätig herum noch schwadronierte sie Unfug. Sie machte sofort Nägel mit Köpfen. Die erste Maßnahme war ein Exportverbot von Schutzmasken und eine entsprechende Erhöhung derer Produktion. Daher gibt es auch jetzt noch ausreichend Material überall im Land zu haben, kostenfrei gegen Vorlage der Krankenkassenkarte. Eine entsprechende App zeigt an, wo im nächstgelegenen Umfeld Masken verfügbar sind. Die Digitalministerin des Landes gibt auf ihre Art Unterstützung: sie zeigt in einem Video, wie man in einem Reiskocher eine Schutzmaske wiederverwendbar macht.

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz werden auf der Insel ohnehin ganz groß geschrieben. In der SARS-Krise wurde das nationale Gesundheitszentrum (NHCC) geschaffen, bei Einreisen werden seitdem regelmäßige Temperaturkontrollen durchgeführt. So konnten Menschen mit Erkrankungssymptomen unmittelbar identifiziert und in Quarantäne genommen werden. Ein taiwanesisches Forschungsteam hat bereits Antikörper entwickelt, mit denen das das Corona-Virus verursachende Protein identifiziert werden kann. Die Fertigstellung eines Schnelltests steht unmittelbar bevor.

Die anderen Länder werden davon aber nicht profitieren. Nicht etwa, weil Taiwan sein Wissen nicht mitteilen möchte; ganz im Gegenteil. Nur zu gerne wäre man auf der Insel bereit, sich mit anderen Wissenschaftlern der Vereinten Nationen (UN) und den angeschlossenen Institutionen wie zum Beispiel der Weltgesundheitsorganisation WHO auszutauschen. Das aber geht nicht. Die Volksrepublik China ist Mitglied in den UN, betrachtet die Republik China, wie Taiwan offiziell heißt, als abtrünnige Provinz und blockiert so die Aufnahme des Landes in die UN.

Das hat auch einen Vorteil, wie sich jetzt herausstellt: Taiwan braucht in seinen Entscheidungen auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Zudem sind es die Politiker des Landes gewöhnt, schnell Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Von denen taucht niemand ab oder redet nur herum; da wird konsequent zum Wohle des Volkes gehandelt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

@Karl Napp: also sitzt im Parlament von Taiwan kein einziger Grüner.

Gravatar: Andreas Schulz

Man muss aber auch feststellen, dass die große Mehrheit der Asiaten um ein vielfaches disziplinierter sind, als der Michel in der Merkelschen Scheindemokratie.
Das liegt natürlich am Glauben UND der Erziehung.
Der Deutsche sieht das Leben als Herausforderung, die Ihn bisweilen auch überfordert.
Der Asiate sieht das Leben als Geschenk, dass es zu erfahren gilt, und dass bewältigt er mit der ihm eigenen Gelassenheit.
Es geht im Leben immer weiter, so man es denn zulässt.Und man kann die Zukunft beeinflussen, wenn man irgendwoher die mentale Kraft bezieht.
Das hat der Asiate, und nicht nur der, uns um Längen voraus.
Wir haben verlernt unseren Instinkten zu folgen, diese sind aber immer noch da,nur verkümmert.
Ein Anfang wäre gemacht, wenn wir Zeichen setzen würden, anstatt uns nur vor Selbstmitleid in den eigen vier Wänden zu krümmen.
Ein Zeichen in Europa haben die Gelbwesten in Frankreich gesetzt, eine ganz kleine Minderheit hat es in Spanien versucht, die Medien schweigen es tot.
Jetzt wäre wieder ein Zeitpunkt, gerade jetzt, wo eine nie dagewese Einschränkung der Persönlichkeitsrechte staatlicherseits erfolgt.
Vor einer geschlossenstehenden Bevölkerung haben die Eliten Angst, vor in Wohnungen eingeschlossenen Großmäulern nicht.
Um Widerstand zu zeigen genügt ein geschlossenes Bild der Bevölkerung, eine " Uniform".
Wenn man Euch zwingt, wenn man Euch separiert, wenn man Euch eure Freiheiten nimmt......
Dann muss man aufbegehren,warum trägt nicht wieder jeder, dem diese Einschränkung nicht passt wieder die gelbe Weste, wenn er rausgeht? Und jedes Mal, wenn es jemand wissen will,warum, dann sagt man es demjenigen und die gelben Westen werden mehr und mehr...........
Wenn man Euch einsperrt,eure sozialen Kontakte verbieten will, dann hängt Gelb aus den Fenstern.Und jedes Mal, wenn es jemand wissen will,warum,dann sagt man es demjenigen und die gelben Fenster werden mehr und mehr...........
Wehret den Anfängen, heuter wichtiger denn je.

Gravatar: Herr H.B.

Ea gibt Leute, die glauben alles, was sie lesen oder
hören.
Ich nicht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Nachricht vom Covid-19-Virus war noch ganz frisch, als man auf Taiwan sofort aus den Meldungen die richtigen Rückschlüsse zog und das Parlament die richtigen Entscheidungen traf. ...

Klar: Die Taiwanesen arbeiteten eben schon beim Aufkeimen von Covid-19 mehr als vorbildlich!!!

Erstarrte unser(?) aller(?) heißgeliebte(?) Göttin(?) da etwa vor Neid, weil auf ´Gottes` Boden in der Regel etwa ausschließlich ´ihr` Diktat zählt?

Wurden sie und ihr näheres Regierungsumfeld vielleicht sogar durch einen Schock ´darüber` zunächst so gut wie handlungsunfähig?

Oder ist der Grund dafür etwa ´ausschließlich` in der göttlichen(?) Politik unserer Kanzlerin zu suchen???

Gravatar: Karl Napp

Taiwan ist, sogar noch mehr als Ungarn, ein Demokratie-Typ, der zum Wohle der Bevölkerung besser funktioniert als unserer. Ins Parlament darf nur, wer eine abgeschlossene Ausbildung in einem wertschöpfenden Beruf hat und diesen Beruf auch einige Zeit ausgeübt hat. Die halbgebildeten Schwaller und Schwätzer, die nie wertschöpfend gearbeitet haben, aber unsere Parlamente immer mehr bevölkern, haben dort keine Chance, "Vertreter" des fleißigen Volkes zu werden.

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