Interview mit Sven von Storch

Sven von Storch: »Deutschland darf nicht in einen Krieg hereingezogen werden«

Sven von Storch fordert: »Wir müssen unsere Interessen vertreten. Dazu gehört, dass wir uns für eine friedliche diplomatische Lösung einsetzen, die langfristig bestehen können soll.«

Foto: Freie Welt
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Freie Welt: Herr von Storch, der Historiker Christopher Clark hat in seinem Buch »Die Schlafwandler« beschrieben, wie Europa wegen des Versagens der Regierungen und Diplomaten in einen Weltkrieg hineingeschlittert ist. Aus einem regional begrenzten Konflikt auf dem Balkan wurde der Erste Weltkrieg. Befinden wir uns wieder in einer ähnlichen Lage?

Sven von Storch:
In einem gewissen Sinne befinden wir uns in einer ähnlichen Lage wie damals. Das heißt: Es besteht die Gefahr, dass aus einem regionalen Krieg ein großer Weltkrieg entsteht.

Freie Welt: Und Deutschland war zweimal zentral involviert.

Sven von Storch:
Wir Deutschen wissen, was Krieg bedeutet und welches Unglück Krieg über ein Volk bringen kann. Jeder Mensch mit Herz und Verantwortung sollte alles tun, damit es schnellstmöglich zu einer diplomatischen Lösung kommt und der Frieden wiederhergestellt wird. Am Ende werden es wieder die einfachen Menschen sein, die Opfer des Spiels der Großmächte sind.

Freie Welt: Es sieht aber so aus, als wenn viele westliche Politiker und Mainstream-Medien den großen Krieg herbeireden.

Sven von Storch:
In dieser Lage sehen wir als »Freie Welt« unsere Verantwortung darin, alle Informationen genau zu prüfen, Kriegspropaganda aufzudecken und eine Stimme des Friedens und der diplomatischen Verständigung zu sein. Im Krieg wird von allen Seiten gelogen. 1999 wurden die Deutschen mit Lügen in den völkerrechtswidrigen Kosovokrieg getrieben. Im Jahr 2003 begann der Irakkrieg mit Lügen über die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen. Auch in diesem Konflikt können wir keiner Seite voll vertrauen und müssen alle Informationen überprüfen, um die Wahrheit zu finden. Vor allen Dingen müssen wir auch die Zensur anprangern, die vielen Menschen den Mund verbietet.

Freie Welt: Im Grund geht es darum, weitere Eskalationen zu verhindern, oder?

Sven von Storch:
Ja! Und jeder muss mithelfen, die Situation zu de-eskalieren. Wir wollen deshalb eine Stimme für Frieden und Vernunft sein. Deutschland darf nicht in einen Krieg hereingezogen werden. Wir müssen unsere Interessen vertreten. Dazu gehört, dass wir uns für eine friedliche diplomatische Lösung einsetzen, die langfristig bestehen können soll.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Am Ende werden es wieder die einfachen Menschen sein, die Opfer des Spiels der Großmächte sind.“ ...

Ist das im Rahmen der Reduzierung der Menschheit - im Namen der göttlichen(?) NWO von den sich als die politischen Eliten des Westens Fühlenden - nicht aber unbedingt gewollt???

Gravatar: Ketzerlehrling

Es zieht sich selbst in den Krieg rein. Waffenlieferungen, Hetzen, Hass verbreiten, darin sind die Deutschen Spitze. Wenn jemand zurückschlägt, sind sie beleidigt und dann geht die Giftspritzerei erst richtig los. In Großen bei Staaten und Staatschefs wie Putin, oder Bolsonaro usw. und im Kleinen die Deutschen untereinander.

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