Chinas große Strategie ist die Dominanz über die Handelswege

Steve Bannon warnt: China will globaler Hegemon werden

Chinas Bestrebungen in Eurasien solle man nicht unterschätzen, erklärt Stephen (Steve) Bannon. Das Reich der Mitte strebt die völlige Kontrolle über die Handelswege an.

Foto: Screenshot, YouTube, Real Vision Finance
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[Siehe hierzu Interview mit Steve Bannon auf YouTube]

In einem Interview erklärt Steve (Stephen) Bannon, der ehemalige Berater des US-Präsidenten Donald Trump, die großen Ziele Chinas und die Gefahren für den Westen, die damit zusammenhängen.

Chinas »Grand Strategy« — Chinas große Strategie — offenbart sich in seinen Teilstrategien wie der Neue-Seidenstraße-Initiative (»One Belt – One Road«) oder dem Ziel, bis 2025 in den wichtigsten Schlüsselstrategien weltweit führend zu sein (»Made in China 2025«), oder dem Engagement in Afrika. Auch die Formen des Wirtschaftskrieges, bei dem alle Institutionen der chinesischen Regierung auf allen Ebenen sich auf das wirtschaftliche Vorankommen und den Wirtschaftskrieg mit den USA konzentrieren.

Gesamtziel aller Teilstrategien sei die globale Hegemonie. Das sei unverkennbar, argumentiert Steve Bannon. Die Volksrepublik gehe im Ausland so rigoros vor wie einstmals die britische »East India Company« in Indien.

Auch militärisch rüstet China auf wie kaum ein anderes Land. Von der Dominanz im südchinesischen Meer bis hin zur völligen Modernisierung der chinesischen Armee zeigt alles in eine Richtung: China will auch militärisch in vorderster Reihe mitmischen.

Steve Bannon verwies darauf, dass auf dem Weg zur Weltmacht drei Dinge wichtig seien: die Kontrolle Eurasiens, die Kontrolle der Weltmeere und mögliche Konkurrenten von Asien fernzuhalten. China sei das erste und einzige Land in der Weltgeschichte, dass alle drei ziele gleichzeitig verfolge und dabei sogar die Chance habe, diese Ziele auch zu erreichen.

China betreibe eine deutliche Geo-Politik mit klaren Zielen. Das sei von vielen westlichen Intellektuellen und Politikern lange Zeit massiv unterschätzt worden. Die Folge dieser Nachlässigkeit ist die schrittweise De-Industrialisierung des Westen zugunsten einer Industrialisierung Chinas.

Donald Trump sei der erste US-Präsident, so argumentiert Bannon, der diese Lage in ihrer Brisanz erfasst habe und aktiv versuche, diesen Prozess zu stoppen. Die Industrialisierung Chinas auf Kosten des Westens geschah nicht isoliert von den Chinesen allein, sondern weil westliche Firmen und Politiker im Zuge der Globalisierungspolitik dieses Prozess unterstützt und mitfinanziert haben. Viele große Unternehmen und Finanzinstitute des Westens, besonders in New York und London, haben aus kurzfristigen Profit-Gründen den Aufstieg Chinas mitfinanziert und begünstigt und gleichzeitig für Verwerfungen in den eigenen Ländern gesorgt.

Steve Bannon ist sich sicher: In der Zukunft wird man mit Verwunderung zurückblicken auf die Zeit und sich wundern, wie die westlichen Eliten dazu beigetragen haben, den größten Konkurrenten selbst mit aufzubauen, der nun dem Westen das Leben schwer macht. China sei nun in einer hervorragenden Position die Regeln der Weltwirtschaft zu bestimmen und Bedingungen zu stellen. Bis Trump kam, habe niemand offen Paroli geboten, erklärte Bannon.

Die Kosten für diese Politik habe die amerikanische und europäische Arbeiterklasse und Mittelschicht zu tragen. Ihre Wohlstandmöglichkeiten haben sich verringert, weil die Industrie nach Asien abgewandert ist. Profitiert habe nur die Finanzelite.

[Siehe hierzu Interview mit Steve Bannon auf YouTube]

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hermann Josef

Wenn ich das so lese muss ich an unsere deutsche Geschichte denken. Nachdem sich die Deutschen Könige und Fürsten zum 1. Kaiserreich zusammen schlossen, wurde Deutschland größer als unsere Nachbarländer. Die bekamen Angst vor der deutschen Wirtschaft und dessen rasantem Wachstum. England meinte seine Vormachtsstellung zu verlieren und plante Deutschland mit Krieg zu vernichten. Heute ist es ähnlich. Der Westen wird dem Treiben Chinas nicht mehr lange zusehen. Was
dann geschehen wird steht in der Bibel, Daniel 8 ab Vers3. China sehe ich als Widder, die NATO als den Ziegenbock, zugleich Weltherrscher des 1. Siegel in Offenbarung 6.2

Gravatar: Bernhard

Die USA unterhalten rund 900 Militärbasen weltweit mit über einer Million Soldaten. Ihre Geheimdienste wie CIA schüren überall Konflikte und blutige Kriege mit dem Ziel, einerseits ihrer Waffenindustrie Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen, und andererseits sich der Rohstoffe dieser Länder, insbesondere das Öl, einzuverleiben.

Währenddessen investiert China in der Infrastruktur asiatischer und afrikanischer Länder, baut Straßen und Eisenbahnverbindungen, übernimmt und baut aus Häfen sogar in Europa und verhilft mit dem Projekt Seidenstraße vielen Ländern, den Anschluß an die Weltwirtschaft.

Bei solcher Betrachtung sollte jedem klar werden, wer hier eine aggressive und für den Weltfrieden gefährliche Politik betreibt.

Warum sollte es für alle Zeiten selbstverständlich sein, daß die USA bzw. das angloamerikanische Establishment die Welt beherrschen müssen?

Gravatar: Frau  XYZ

@ Karl Napp

Ich hoffe, Sie wissen auf Anhieb, wo der Staat Wyoming
liegt und kennen selbstverständlich seine Hauptstadt.

So jetzt werden Sie gebildet.
Ich liebe Wyoming.

MfG

Gravatar: Thomas Waibel

Das ist leider so.
Die Herrschaft Chinas ist nur möglich dank der massiven Unterstützung des Westens z.B. das Abtreten von Hong Kong.

Gravatar: Freigeist

Wer auch nur bis 3 zählen kann, dem wird doch wohl klar sein, das China auch die Weltherrschaft anstrebt. Vergessen wird dabei, dass auch der Islam, die Weltherrschaft in Form eines Kalifats anstrebt.

Gravatar: Hans von Atzigen

Und was ist jetzt neu an dieser Aussage?
Da haben eben viel zu viele zb. einen herausragenden Titel verschlafen!
DIE HERREN DES PAZIFIK
von
Sterling Seagrave
(Leichte Abwandlung, Aussage eines berümten Politkers.)
Wer zu spät erkennt und handelt, den bastraft die Elende Realität.

Gravatar: Sigmund Westerwick

Exakte Analyse

Es lohnt sich fast immer die Beiträge von Steve Bannon zu lesen und wenigstens zur Kenntnis zu nehmen, auch wenn man den Inhalt nicht teilt.

Bezüglich China ist die Zielbeschreibung richtig, China ist konsequent auf dem Weg zur herrschenden Macht der eurasischen Platte zu sein, und damit sind sowohl die Bevölkerungsmehrheit und die Wirtschaftsmehrheit in chinesischer Hand.

Ein Gegengewicht wäre eine europäisch-russische , also eher europäische Wirtschaftskooperation, aber hier liegen die selbst gemachten Probleme.
Die Europäer haben eher keine eigene Strategie in Sachen Wirtschaft, Sozialstaat, Aussenpolitik ...
Wo es Ansätze gab sind sie grandios gescheitert, also Euro, Agrarpolitik, Infrastruktur, Schengenabkommen, ...

Konkret geht nichts voran, über die Digitalisierung in Deuzschland wird seit jahrzehnten lamentiert, und es gibt nicht einmal flächendeckendes Internet, die Güterbahn-Trasse Genua-> Rotterdam funktioniert nicht, weil Deutschland es innerhalb 25 Jahren nicht geschafft hat die Rheinschiene auszubauen, in dieser Zeit haben sogar die Schweizer einen 50 km langen Bahntunnel durch den Gotthard gebaut.

Zuletzt lassen sich die Europäer von den Amerikanern gegen Russland in einen Dauerkrieg in der Ukraine einbinden, sie sind Militärbasis der Amerikaner in Ramstein und sie lassen sich auch gerne für die amerikanischen Interessen gegen die arabische Welt wie Syrien und Iran einbinden.

Kurz und gut, wer seine eigenen Interessen nicht verfolgt und wie die Amerikaner die Wirtschaft nach China auslagert, und wer systematisch gegen eigenen Interessen in der arabischen Welt und Afrika arbeitet, darf sich dann nicht wundern, daß sogar ein Land, daß vor 50 Jahren noch ein Entwicklungsland war, ins Hintertreffen gerät.

Amerika ist ein Hegemon, der nicht in der Lage ist, seinen Vorsprung zu behaupten, und Europa ist als eigene politisch Kraft nicht wahrnehmbar, da ist es nur natrülich, daß Chine aufholt und überholt, die können eben Politik und sind nicht nur Politiksimulanten.

Gravatar: Rolo

Europa sollte sich mit allen anderen westlichen Staaten, mit Japan und auch Russland, handelswirtschaftlich verbünden um einen wirtschaftlichen Kontrapunkt gegenüber China sowie auch gegenüber dem Islam, zu bilden! WMW

Gravatar: Karl Napp

Was dieser Herr Bannon so alles weiß! Vielleicht gehört er zur Minderheit in USA, die weiß, wo China auf dem Globus zu finden ist!

Gravatar: FISHMAN

Der Kapitalismus zwingt die Wirtschaft zur Gewinnmaximierung. Egal ob kurz.- mittel.- oder langfristig gedacht. Menschliche Rücksichtnahme spielt dabei keine Rolle. Es darf daher nicht verwundern wenn die Produktion dahin wandert wo sie am wenigsten kostet. China hat es verstanden jede Menge Wissen und know how in kürzester Zeit zu akkumulieren. Gleichzeitig sind die Banken mit Hilfe der Politik von den Zügeln gelassen worden. Der sogenannte Interbankenmarkt, in dem sich die Banken untereinander Geld leihen, in nahezu jeder benötigten Höhe, für jeden Zweck, hat den Finanzmarkt aufgeblasen und unkontrollierbar gemacht und zwar durch Einflußnahme. Da die Finanzwirtschaft auch große Teile der Realwirtschaft kontrolliert brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn zunächst alles so weiter läuft obwohl die Gefahr erkannt wurde.
Der Versuch Trumps hier korrigierend einzugreifen, ist es Wert unternommen zu werden. Wer der Leidtragende letztendlich ist, hat St. Bannon treffend formuliert.

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