Geschlechtervielfalt und Abtreibung statt Lebensschutz und Familie

Sexualpädagogische Arbeitsblätter der katholischen Kirche geraten zum Gender-Manifest

Mehrere Arbeitsblätter der katholischen Kirche lassen an der Seriosität ihres sexualpädagogischen Auftrags zweifeln. Trotzdem lässt die Kirchenleitung die Broschüren weiter im Netz verbreiten.

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Sexualerziehung lässt die meisten Eltern aufhorchen. Was wird vermittelt, welche Methoden werden angewandt, wer klärt mein Kind auf? – das wollen die meisten Mütter und Väter im Vorfeld erfahren. Bei der katholischen Sexualpädagogik darf man vermuten, dass das christliche Ideal der Ehe und die personale Liebe zum Ehepartner im Zentrum der Wertevermittlung stehen. Ist dem wirklich so? Wie Publikationen der Kirche zum Thema nahelegen, ist das Gegenteil der Fall.

Das Erzbistum Berlin stellt sich in der sexualpädagogischen Arbeit als besonders progressiv heraus. In dem vom Bistum publizierten "Praxistipps für den Einsatz von Methoden in der sexualpädagogischen Arbeit mit Jugendgruppen" kommt man gleich zur Sache: "Wie funktioniert Blasen?" wird gefragt und "Wie lang muss ein Penis sein?". Als Einstiegsspiel zum Thema "5, Sex, 7, 8 – Los geht’s!" wird ein mit "rosaroter Brille, Kondom, Dildo, Handschellen" und anderen einschlägigen Materialien bestückter "Grabbelsack" empfohlen, in den die Teilnehmer greifen sollen.

Diese und weitere in den "Praxistipps" angeführten Methodenspiele stammen aus direkter Autorschaft des Instituts für Sexualpädagogik (ISP). Dessen Mitbegründer und wissenschaftliches Beiratsmitglied, der umstrittene Sexualpädagoge Uwe Sielert, gilt als vehementer Verfechter der Lehre sexueller Vielfalt und der betont lustfreundlichen sexuellen Bildung von Kindern. Was genau Sielert damit meint, stellte er Anfang der 90er Jahre in seinem Kinder-Aufklärungsbuch "Lisa und Jan" unter Beweis. In dem offen pornografischen Werk werden bereits 6jährige in Wort und Bild animiert, sich gegenseitig an den Geschlechtsteilen zu streicheln und ihre Eltern beim Geschlechtsakt zu beobachten. Das Buch wurde daraufhin vom Markt genommen. Die Katholische Junge Gemeinde (KjG) scheint das nicht weiter zu stören. In ihrem sexualpädagogischen Arbeitsheft "Erste allgemeine Verunsicherung" finden sich mehrfach längliche Zitate des zweifelhaften Sexualwissenschaftlers.

In Sachen Frühsexualisierung ist auch die Soziologin Elisabeth Tuider keine Unbekannte. Zusammen mit Sielert ist sie Mitverfasserin des Methodenbuchs "Sexualpädagogik der Vielfalt". Darin werden Schüler unter anderem angeleitet, einen Puff nachzuspielen und Sexspielzeug für lesbische und schwule Paare zu entwerfen. Der Titel wurde nach Protesten durch Elternverbände aus dem Schulunterricht entfernt. Trotz alledem verweist das Erzbistum Berlin in seiner Publikation unter "Literatur und Links" auf das hoch umstrittene Praxisbuch.

In einem solchen "wissenschaftlichen" Umfeld kann es nicht weiter verwundern, dass Gender und Geschlechtervielfalt in den kirchlichen "Praxistipps" unhinterfragt als gegeben firmieren. Ein übersichtliches Schaubild, wo man "bi-", "trans-", "cis-" und andere Geschlechter verorten soll und was die sogenannte "Heteronormativität" ausmacht, wird ganz am Ende mitgeliefert. Auch die Beispielgeschichten dürften – nicht nur konfessionell gebundene – Leser verwundern. Während homosexuelle Paare wie "Irina (15) und Aida (16)" und "David (18) und Alex (16)" romantisch verklärend als "total verliebt" und heiratsfreudig dargestellt werden, wird die Liebe zwischen Jungen und Mädchen problematisch verzerrt. So soll "Mariam (16)" mit ihrem muslimischen Cousin zwangsverheiratet werden, während zwei andere Mädchen vom Freund ungewollt schwanger werden. Am Beispiel der verzweifelten imaginären Mädchen wird die günstige rechtliche Lage im Fall einer Abtreibung als Lösung angedeutet. Der Lebensschutz spielt im Kirchenpapier dagegen nur eine traurige Statistenrolle.

Gastbeitrag der Initiative Familienschutz

Links zum Thema:

"Praxistipps"
KjG Erste allgemeine Verunsicherung

 

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