Wehrpflichtige sollen künftig an US-Kriegen teilnehmen müssen

Schweden ist jetzt NATO-Mitglied

Schweden ist nun offiziell Mitglied der NATO – es gibt jedoch noch kein Wort darüber, ob schwedische Wehrpflichtige zum Kampf an der Außengrenze der NATO gezwungen werden können. Verteidigungsminister Pål Jonsson ist jedoch offen für die Möglichkeit, dass dies der Fall sein wird.

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Kaum ist Schweden Mitglied im NATO-Kriegsbündnis (am vergangenen Donnerstag stimmte das schwedische Parlament in einer Sondersitzung dem Beitritt zu, Ministerpräsident Kristersson händigte das entsprechende Dokument Bidens Außenminister Blinken noch am selben Abend aus), da beginnen schon die Diskussionen um den Einsatz von schwedischen Wehrpflichtigen bei US-Kriegen.

In Schweden wurde die 2010 ausgesetzte Wehrpflicht für junge Männer und Frauen bereits 2014 wieder eingeführt. Nach einer allgemeinen Grundausbildung (drei Monate) folgen Spezialausbildungen, die von drei bis zu 12 Monaten andauern können. Nach Ablauf dieser maximal 15 Monate dauernden Ausbildungen ist zwar der Grundwehrdienst absolviert, aber die Wehrpflicht in Schweden dauert an. Entweder weitere zehn Jahre nach der letzten Einberufung zu einer Übung oder bis zum Erreichen der Altersgrenze von 47 Jahren. Für Zivildienstleistende gilt die Wehrpflicht sogar bis zu einem Alter von 70(!) Jahren.

Bisher waren Wehrpflichtige, egal ob sie Dienst an der Waffe tun oder einen Zivildienst absolvieren, von einem Einsatz im Ausland ausgeklammert. Doch kaum ist Schweden dem Kriegsbündnis beigetreten, soll diese Regelung überarbeitet werden, sagt Verteidigungsminister Pål Jonsson von der Moderaten Partei (M).

»Es kann nicht ausgeschlossen werden, Wehrpflichtige auch außerhalb Schwedens einzusezten. Die Wehrpflicht sei die Grundlage für die Personalversorgung der Streitkräfte, sagt Pål Jonson gegenüber Sveriges Radio. Es geht konkret um die Frage, ob Schweden, die Militärdienst geleistet haben, zum Kampf an die NATO-Außengrenze geschickt werden können. Nach dem Gesetz über den Gesamtwehrdienst dürfen Wehrpflichtige zur Verteidigung Schwedens eingesetzt werden. Doch nach Ansicht des Verteidigungsministers könnte sich die Bedeutung der Verteidigung Schwedens mit dem NATO-Beitritt ändern. »Da wir nun Verbündete sind, kann die Verteidigung außerhalb Schwedens beginnen«, sagt Pål Jonson. Wichtig sei ein »breiter politischer Konsens« zu diesen Fragen und daher sei es angebracht, diese im Verteidigungsausschuss anzusprechen, sagt der Minister.

In dieser Frage einen Konsens zu erreichen, dürfte sich aber als schwerer herausstellen als der Minister glaubt. Denn in den sozialen Medien hat sich bereits jetzt ein Sturm der Entrüstung gegen diesen Vorschlag erhoben und die Schwedendemokraten von Jimmie Åkesson, die die aktuelle bürgerlich-konservative Regierung stützen, haben bereits durchscheinen lassen, dass sie von derlei Planspielen wenig bis gar nicht angetan sind.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: SchlafKindleinSchlaf

Kanonenfutter für die Amis. Da tropft den Kriegsmachern der Zahn. Und Pistorius guggt sich gleich noch das Modell von Schweden ab. Jawohl , Gleichberechtigung beim sterben. Wie sagte da Einer kürzlich? Ich muss in diesem Krieg nicht sterben. Natürlich nicht, da sterben nur die Kleinen.
Und die lassen sich immer noch verheizen ,
seit Jahrhunderten.

NIE wieder Krieg! Menschen weigert euch Feinde zu sein!

Gravatar: <Frank>

Na wenigstens ist dann für Möbel bei der Bundeswehr gesorgt.

Keine Ahnung wohin mit den Gewehren nach Feierabend?

Keine Sorgen, die schwedische Kompanie kommt morgen an und bringt den Schrank Hauga mit, da passen neben den Gewehren auch Uniformen und Schuhe rein!

Die Munition geht nach 2 Tagen aus? Kein Problem, wir haben Unmengen des Stuhl´s Odger und können damit werfen! Die Schweden haben einfach alles!

Ich wette Putin baut als Reaktion auf diese neue Bedrohung schon jede Menge Möbelhäuser an der russischen Grenze wo er das Zeug dann einlagert!

Gravatar: Else Schrammen

Nach den "Feierlichkeiten" wird die Biden-Administration einen neuen Stützpunkt installieren mit Raketenschirm, natürlich nur zur Abwehr der Russen bzw. Putin. Biden will das Herz vor Freude fast zerspringen - den übrigen NATO-Hetzern auch - und er wird Großvaters Säbel von der Wand nehmen und sich persönlich mit Macron und Konsorten im Gleichschritt und mit Hurrrraaaa! auf den Feind stürzen.

Gravatar: Ketzerlehrling

Gutes Beispiel für Buntland. Die Buntenwehr wird verheizt.

Gravatar: Fritz der Witz

Dann haben die Amis jetzt wenigstens mal echte Soldaten an der Front und nicht nur Darkroom-Manager.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „In dieser Frage einen Konsens zu erreichen, dürfte sich aber als schwerer herausstellen als der Minister glaubt. Denn in den sozialen Medien hat sich bereits jetzt ein Sturm der Entrüstung gegen diesen Vorschlag erhoben und die Schwedendemokraten von Jimmie Åkesson, die die aktuelle bürgerlich-konservative Regierung stützen, haben bereits durchscheinen lassen, dass sie von derlei Planspielen wenig bis gar nicht angetan sind.“

Was dem Biden Sep & Co völlig wurscht ist, da das schwedische Volk dazu ebenso wenig gefragt wird, wie das Russische?
https://weltwoche.de/daily/die-russische-sicht-der-nato-beitritt-schwedens-werde-politische-und-militaerische-vergeltungsmassnahmen-zur-folge-haben/

Da die westlichen Politiker ohnehin nur zu Wohle der Völker entscheiden, Demokratie aber bedeutet,
dass „Abgeordnete dem Volkswillen widersprechen“ müssen???
https://www.deutschlandfunkkultur.de/demokratie-wenn-abgeordnete-dem-volkswillen-widersprechen-100.html

Gravatar: Fritz der Witz

Selbstverständlich werden die Schweden - wie alle anderen auch - Wehrpflichtige als "letztes Volkssturmaufgebot" den Kanonen in der Schlacht als Futter vorwerfen.

Jeder muss in den Schützengraben oder UNTER die Panzerketten, nur nicht diejenigen, die die Kriege verbrecherisch anzetteln. Das muss aufhören.

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