Die Zeichen der Zeit

Schüler in England können die Uhrzeit nicht mehr lesen

Nein, die armen Schüler haben es nicht leicht. Es soll ihnen natürlich so leicht wie möglich gemacht werden. Viele Schüler in England können keine Uhr mehr lesen. Was tun?

Pixabay
Veröffentlicht:
von

Der Anblick einer Uhr irritiert sie. Das ist ihnen zu unübersichtlich. Die Schüler werden von den verschiedenen Zeigern nur verwirrt und geraten durch eine konventionelle Uhr unnötig unter Stress, sie kriegen schlechte Noten und bestehen die Prüfungen nicht. Um Abhilfe zu schaffen, sollen Digital-Uhren eingeführt werden.

Hadmut Danisch weist auf seinem Blog Ansichten eines Informatikers darauf hin, als könne er selbst nicht glauben, was er da lesen muss: „Der Anblick einer herkömmlichen Uhr setzt die Schüler unter Stress, weil sie nur noch digitale Uhrzeitanzeigen gewohnt sind, und man wolle alles tun, um es den Kinder leicht und angenehm zu machen.“

So ist es tatsächlich: Eine elementare Kulturtechnik der Abstraktion geht verloren. Schüler können die Uhrzeit nicht mehr problemlos von einer Uhr mit Zeigern ablesen.

Die Kuschelpädagogen von heute haben nichts Besseres zu tun, als sich danach zu richten; denn es kann natürlich nicht darum gehen, dass die Schüler etwas lernen müssen, vielmehr muss die Umwelt den aktuellen Lernschwächen angepasst werden. Kurz: Es müssen Digitaluhren her. Dann klappt es auch mit den Prüfungen.

Darüber berichten der telegraph – „ ... children are having problems telling the time“ – und the sun.

Wir sehen: Auch in England stehen die Zeichen der Zeit auf Digitalisierung. Die Zeichen der Zeit stehen aber auch auf Abbau von Leistungen und von kognitiven Fähigkeiten. Niedriger Kenntnisstand, mindere Qualität und eingeschränkte Fähigkeiten werden zum neuen, verbindlichen Maßstab. Es beginnt ein – wie man auf Englisch sagt – „race the bottom“. Achtung, Fertig, Los!

 

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Christoph Schneegans

Uhren mit Ziffernblättern sind ein Anachronismus, und ich jedenfalls werde ihnen keine Träne nachweinen. Das geht schon damit los, daß ein Ziffernblatt nur 12 Stunden anzeigen kann, ein Tag aber 24 Stunden hat, eine solche Uhr also nicht einmal ihre einzige Funktion brauchbar erfüllen kann.

Ich würde es keinem Grundschüler anlasten, wenn er kein Ziffernblatt ablesen kann. Ich (Baujahr 1978) habe ja auch nie gelernt, einen Rechenschieber zu benutzen.

Gravatar: gisela glatz

In England können die Schüler die Uhr nicht lesen und was ist mit den deutschen Schülern ? Die können weder flüssig lesen , noch können sie rechnen und sprechen können sie schon lange kein deutsch mehr, nur EEEHHH, und MMMH und so weiter. Es interesssiert aber keinen, das die Kinder und Jugendlichen immer dümmer werden, und in den Berufsausbildungen total versagen, weil die einfachsten Rechenarten, Allgemeinwissen und Kommunikationen fehlen. Aber den Lehrern ist es doch schon lange egal. Sind sie doch Beamte, bekommen ihr Geld und üppige Pensionen. So etwas dürfte es nicht geben. Wer keine Leistung bringt, fliegt raus, so ist es in der Wirtschaft gang und gebe, nur im Beamtentum nicht. Da kann man sich sonnen und ausruhen und im Pensionärsalter ist man ausgeruht und frisch, nicht verbraucht wie ein Arbeiter.Das ist der Sozialstaat, nur abschöpfen und bloß keine Leistung bringen, nach Art der Politiker und Parteien !!!

Gravatar: Karl

ist doch auch völlig egal, denn es ist eh 5min vor 12:00 , man wartet nur auf den grossen Bums...

Gravatar: Müller Milch

Es geht bergab mit unserer Zivilisation...

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang