Wirtschaft kann sie nicht:

Saskia Esken, SPD, blamiert sich

Sozialdemokraten gelten nicht gerade als Fachleute in Sachen Wirtschaft. Also sollte sie vorsichtig sein. Sollte man denken. - Eine Glosse

Olaf Kosinsky / CC BY-SA 3.0 DE
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Den Anfang machte, wie heute so oft, ein Tweet. Jürgen Joost, ein Liberal-Konservativer Reformer, hatte nach den Gerüchten um den neuen Posten für Andrea Nahles gezwitschert: »Sollte Genossin #Nahles vom Genossen @OlafScholz ein bedingungsloses Grundeinkommen von über 10.000 monatlich als "Präsidentin" der Bundesanstalt Post und Telekommunikation zugeschanzt bekommen, täte sich ein (weiterer?) Abgrund moralischer Verkommenheit der #SPD auf @EskenSaskia« -

Worauf der direkt angesprochenen @SaskiaEsken nicht besseres als eine Retourkutsche einfiel: »Und was machen Sie beruflich, was ein Monatsgehalt rechtfertigt?«

Während der reformierte Konservative Esken mit einem indirekten ›Retourkutsche gilt nicht‹ abblitzen ließ, erwiderte ein rhetorisch etwas weniger begabter Zwitscherer mit einem Versuch der Rechtfertigung: »Sehr geehrte Frau Sesken, die Frage nach der Rechtfertigung eines Gehaltes ist durchaus interessant. Ich z.B. arbeite im Einzelhandel und finanziere damit einen Teil ihrer Diäten.«

Auch jetzt noch hätte die muntere Saskia auf die falsche Namensschreibung hinweisen können. Doch in ihr schlägt das Herz eines roten Genossen. Sie zischte zurück: »Und ich zahle daraus nicht nur Steuern, ich kaufe davon auch jeden Tag ein. Wer finanziert jetzt wen?«

Zwei Retourkutschen! Das kann nicht gut gehen. Jetzt hagelte es Lacher und böse Kommentare. Denn was auf den ersten roten Blick wie Logik reinstens Wassers erscheint, lässt in die trübe Suppe sozialdemokratischen Denkens und Wirtschaftens blicken:

Esken glauben offenbar, sie finanziere mit ihren Lebensmitteleinkäufen den Laden, der ihr die Lebensmittel verkauft. Nur vergisst sie dabei offenbar, dass es Geld für ihre Diäten ohne Steuern gar nicht erst gäbe; während umgekehrt die Einnahmen des Händlers auch ohne Steuern entstünden und sogar stiegen.

Nun wird Esken sicherlich argumentieren, mit Polizei, Feuerwehr und einigen anderen Diensten wie Schule und Kita wäre es ähnlich. Und da sagt sicherlich ebenfalls niemand, sie leisteten nichts.

Doch gerade dieser Vergleich macht deutlich, für wen Esken sich hält: Für einen Teil dieses Staates. Wo sie doch in Wirklichkeit nur den politischen Willen des Volkes vertritt.

Es hatten schon einen guten Grund, dass die Abgeordneten des Deutschen Reichstags in den ersten Jahren kein Geld erhielten. Wofür auch? – Sie waren Interessenvertreter. Sollten doch die sie finanzieren, deren Interessen sie im Reichstag vertreten.

Saskia Esken wäre nach diesem Konzept heute eine Art Angestellte ihrer Partei, die für die Sozialdemokraten im Bundestag arbeiten geht – und demnächst vielleicht wieder arbeitslos ist.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas Schulz

Man muss die roten, geistigen Kleingärtner nur machen lassen, wie man sieht.

Gravatar: Bertl

Gratuliere, echt toll geschrieben!!!

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