Russische Zentralbank beendet Goldankauf

Russland stoppt Ankauf von Gold

Eine bemerkenswerte Wende auf dem Goldmarkt: Jahrelang war Russland ein starker Käufer auf dem Goldmarkt. Jetzt hat Russland überraschend seine Nachfrage gestoppt.

Foto: Pixabay
Veröffentlicht:
von

Russland und China hatten sich in den letzten Jahren als Ankäufer von Gold hervorgetan. Experten vermuteten, dass die Länder ihre Reserven aufstocken wollen, um im Notfall ihre Währungen zu stabilisieren und Rücklagen zu haben.

Am Montag hatte nun die russische Zentralbank verkündet, dass man ab April vorerst kein Gold mehr aufkaufen wolle [siehe Berichte »Goldreporter«, »Bloomberg«]. Russland hat bereits Reserven von 2.289 Tonnen Gold. Das entspricht einem derzeitigen Wert von fast 120 Milliarden US-Dollar.

Für diesen Schritt gibt es viele Erklärungsversuche. Eine möglich Erklärung könnte sein, dass durch die Coronavirus-Pandemie viele Minen, Goldhändler und Goldveredler derzeit geschlossen haben oder gar unter Quarantäne stehen. Daher könnte dies eine schlechte Zeit für den Goldankauf sein.

Eine andere Erklärung geht davon aus, dass Russland schon seit längerer Zeit eine Reduzierung und schließlich einen temporären Stopp des Goldankaufs anvisiert hatte, weil das Soll erfüllt worden ist. Russland hat nun ungefähr so viel Goldreserven wie China. Es könnte sogar zum Goldverkäufer werden. In Zeiten fallender Ölpreise wäre dies eine plausible Erklärung. Denn Russland ist derzeit vom Erdgas- und Erdölexport abhängig. Goldhandel könnte zumindest teilweise und zeitweise eine Entlastung sein.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Mufy de

Alle Zentralbanken der Welt hatten eigentlich die letzten Jahre Goldbarren gehamstert. Diese werden wahrscheinlich nun alle verkauft werden müssen.
Abzuwarten wann die Hyperdeflation so richtig beginnt.

Gravatar: Hans von Atzigen

Das aktuelle Geschehen ervordert ein umlenken der
verfügbaren Geldmittel.Das macht sinn, bis auf weiteres
den Reseve, Sparstrumpf, nicht mehr auszuweiten.
Soweit von aussen beobachtbar, Russland fährt eine
grundsolide, klassische Wirtschaftspolitik.
Massvolle und damit solide Wachstumsraten.
Offenbar haben die sehr viel, aus dem Megadesaster
das die abgesoffene UDSSR hinterlassen hat gelernt.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang