Ablösung des brasilianischen Real als Währung mit höchster Steigungsrate

Russischer Rubel auf Fünf-Jahres-Hoch

Ausgerechnet der russiche Rubel hat sich aktuell an die Spitze der Währungen mit der höchsten Wertsteigungsrate in diesem Jahr gesetzt. Mit einer Steigerung von elf Prozent hat er den bisher führenden brasilianischen Real (neun Prozent) abgelöst.

Foto: tfiglobalnews.com
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Der Anstieg oder auch der Verfall einer Währung lassen mitunter Rückschlüsse auf Wirtschaft und Politik des jeweiligen Landes zu. Während zum Beispiel Erdogan, der Despot vom Bosporus, hilf- und tatenlos zusehen muss, wie die türkische Lira von Tag zu Tag mehr an Wert verliert und bald nicht einmal mehr das Papier wert ist, auf das sie gedruckt wird, erfreuen sich der brasilianische Real und der russische Rubel höchster Beliebtheit und Wertschätzung an den Tauschbörsen - zumindest dort, wo sie gehandelt werden können.

In Brasilien hatte die vom Präsidenten Bolsonaro eingeleitete Wirtschafts- und Finanzpolitik den erhofften Erfolg gezeigt. Nachdem der Real im Sommer 2020 auf einen Tiefstwert von 15 Euro für 100 Real gefallen war, hatte Bolsonaro umfangreiche Reformen angekündigt und umgesetzt. In diesem Jahr stieg der Real um neun Prozent und war damit bisher Spitzenreiter. Jetzt wurde er vom russischen Rubel abgelöst.

Der verzeichnet nämlich aktuell eine Wertsteigerungsrate von elf Prozent und klettert somit auf ein Fünf-Jahres-Hoch, heißt es in einem Bericht von Bloomberg. Es mute geradezu ironisch an, so ist im Beitrag zu lesen, dass der Rubel ausgerechnet im Krieg und trotz der zahlreichen gegen Russland verhängten Sanktionen sich so stark entwickelt hat.

Dieser Effekt beruhe nicht zuletzt auf die Entscheidung Moskaus, dass Rohstofflieferungen aus Russland nicht wie bisher in US-Dollar, Euro oder einer anderen Währung beglichen werden können, sondern dass diese Geschäfte ausschließlich in Rubel abgewickelt werden. Das hat der angeschlagenen Staatswährung Stabilität verschafft und erklärt so den Kurs-Aufschwung.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

Seltsam: Da wurde doch festgelegt, daß 1g Gold = 5000 Rubel sein soll.

Bei der derzeitigen Parität von 1€ = 66,5 Rubel wäre es doch sinnvoll, in Gold statt in Rubel zu zahlen.

Bei einem Goldpreis von derzeit ca. 58€ pro Gramm könnte man eine Rechnung über 5000 Rubel wesentlich billiger mit 1g Gold bezahlen als mit Rubel, die etwa 75€ kosten würden.

Fragt sich nur, ob der Rubel zu teuer oder das Gold zu billig ist - oder ob die Arbitrage an den Sanktionen scheitert.

Jedenfalls ist die russische Währungspolitik klüger als die Machtpolitik.

Gravatar: Ulrich Müller

Fünfjahreshoch des Rubels, und das obwohl Herr Hebold noch vor wenigen Wochen den absoluten Absturz des Rubels und den zwangsläufig darauffolgenden wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands prognostiziert hat. Tja, das ist das Problem mit der Zukunft, man weiss sie eben nicht im voraus!

Für denkende Menschen ist allerdings klar, dass der Rubel im Kern auf Gas und Öl gestützt ist, also sozusagen ein Petro-Rubel - und deswegen einen materiellen inneren Wert hat, im Gegensatz zum Papiergeld des Westens.

Gravatar: Erdö Rablok

Es fehlt nur noch der Goldrubel.
Amerika wünscht den Krieg mit Russland, aber letztendlich wird es die Weiße Rasse vernichten.

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