Relative Ruhe im Norden und Westen, schwere Kämpfe um die Donbas-Republiken

Russische Truppen geben Gebiete in der Westukraine frei

Im Westen und im Norden der Ukraine geben die russischen Truppen immer mehr Gebiete frei. Die Militäraktionen am Boden verlagern sich nun fast ausschließlich auf den Kampf in den beiden Donbas-Republiken. Vor allem um die Stadt Mariupol wird heftig gerungen.

Foto: BBC
Veröffentlicht:
von

Die russisch-ukrainischen Friedensgesspräche scheinen zumindest zu einem Teilerfolg zu führen: im Westen und im Norden der Ukraine sind die Kämpfe am Boden fast vollständig eingestellt. Seit Tagen schon gibt die russische Armee viele zuvor besetzte Gebiete frei und zieht sich aus den entsprechenden Regionen zurück. Auch der Druck auf die ukrainische Hauptstadt Kiew durch russische Bodentruppen ist weg. Damit wurde ein wichtiger Verhandlungspunkt der jüngsten Gespräche erfüllt.

Für Irritationen sorgen derzeit Bilder und Berichte aus Butscha, einer Kleinstadt im Oblast Kiew. Die letzten verbliebenen russischen Truppen haben die Stadt am 31. März komplett geräumt. Seit gestern sind Bilder und Meldungen im Umlauf, dass es in Butscha ein Massaker gegeben haben soll. Sowohl die Ukraine wie auch Russland ergehen sich in gegenseitigen Vorwürfen. Russland hat eine Sondersitzung der UN einberufen, um die Klärung der Ereignisse in Butscha voranzutreiben.

Während der relativen Ruhe im Norden und Westen der Ukraine verstärken sich die Kämpfe in den beiden Donbas-Republiken massiv. Hier gehen die russischen Truppen an allen Abschnitten gegen die ukrainische Armee vor, die seit der Invasion 2014 Teile der Donbas-Republiken besetzt hält. Vor allem die Kämpfe um die Hafenstadt Mariupol werden mit unverminderter Härte fortgeführt. Die ukrainische Regierung will weder die 2014 ausgerufene Unabhängigkeit der Republiken Luhansk und Donetzk anerkennen noch will sie anerkennen, dass Mariupol, das integraler Bestandteil des Oblast Donetzk war, weiterhin dort verbleiben soll.

Dazu noch ein kleines Schmankerl: auf (fast) allen internationalen Karten wird Mariupol (im äußersten Südwesten) als zum Oblast Donezk und somit auch zur Republik Donezk zugehörig angezeigt. Nur in Deutschland »überarbeitete« Karten weichen von dieser Darstellung ab.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dieselherold

@danke für nichts
Wie lautet denn die Quelle für das gesehene Video, würde ich auch gern sehen.
Aber diese Fixation hatten wir auch schon bei den "Hetzjagden" in Chemnitz, die Frau Merkel so gesehen haben will. Diese Regierung ist ein einziger Jammerhaufen und gehört entsorgt, aber Herr Solenski ist auch nur der Schoßhund und Kläffer von diesem alten, verblödeten Tattergreis und seinem Schattenkabinett von "übern Teich", die gerne ihre dreckige Wäsche in europäischen Waschbottichen waschen lassen und sich dann die lenorgespülte duftende Rendite in ihren Schrank legen (lassen)...
Nur dummerweise sind da der Bär und der Drache mit diesem Narrativ nicht mehr so einverstanden, Zeit wird es auch diese hegemoniale Arroganz aggressiv zu hinterfragen.
Ich hoffe nur, dass die funzeldeutsche Verräterriege endlich auch zum Teufel gejagt wird bevor wir alle hier am A..ch sind.

Gravatar: Hans von Atzigen

Der Rückzug aus dem Westen und Norden das Ergebnis
der Verhandlungen?
Mitnichten da wird vorarbeit für die Nachkriegszeit geleistet.
Am Ende werden nur noch jene Gebiete von den Russen besetzt bleiben die Russland für sich beansprucht resp.
die Bewohner sich zu Russland zugehörig fühlen.
Bei der aktuellen extrem Emotional geführten Debatte und Reaktion, absolut nachvollziehbar, denkt kaum jemand an die Nachkriegszeit.Die hat es in sich.
Russland wird nur jene Gebiete besetzt halten, die sich
Russisch fühlen und volgerichtig nur dort Aufbauarbeit leisten.Den Rest der Ukraine das ist der Löwenanteil bleibt an der EU hängen.
Für die EU kommt laufend mehr an nicht oder nicht mehr lösbaren Problemen und Belastungen dazu, die das Potenzial zum absaufen der EU beschleunigen.
Letzlich sind ALLE Imperien an Wirtschaftlichen unzulänglichkeiten gescheitert.
Das letzte war die UDSSR der sog.Ostblock.
Der nächste Kandidat ist die EU.
Wie seit eh und je Hochmut kommt vor dem Fall.

Gravatar: Harald Kolter

Wenn Mariupol fällt, hat er gewonnen und muß endlich Frieden machen.
Jetzt kommen die Retourkutsche von Sanktionen, denn ISS wird ohne uns und ohne den Westen laufen.
Hätten Sie Antragsitzung in Sicherheitsrat gestellt, wenn sie Massaker gemacht hätten in Butscha?
Wahrscheinlich nicht, also.
Wo war der Westen bei Irakkrieg und Gräueltaten der Amis?

Gravatar: caesar

Die Vorgänge in Butscha erinnern an die Schießerei auf dem Maidan. Wenn die von ukrainischen Behörden "aufgeklärt" werden sollten, wird etwas Ähnliches wie bei dem Maidan herauskommen. Man kann zwar für irgendwelche Truppenteile nicht die Hand ins Feuer legen aber wir können sicher sein ,daß die russ. Führung kein Interesse an solchen Vorgängen haben kann. Aber es gibt natürlich andere Akteure ,die großes Interesse im Auftrag Dritter haben die BRD in den Krieg zu ziehen, wie z.B. Hr.Melnyk. Wir können nur hoffen ,daß unsere sehr schwachen Figuren dem widerstehen können. Olaf ist da sehr gefährdet.

Gravatar: Klaus Reichel

Ich bin gegenüber allen Meldungen aus Kriegsgebieten mißtrauisch, egel ob nun von den Ukrainern oder von den Russen. Gerade bei angeblichen oder tatsächlichen Kriegsverbrechen sollte man kühl und sachlich überlegen. Da fällt mir in dem Zusammenhang der Fall Katyn ein, wo von den Sowjets einige tausend Polen umgebracht wurden und das jahrzehntelang den deutschen Nazis in die Schuhe geschoben wurde.

Was mich auch erschüttert, ist diese wie aus dem Nichts entstandene Russen-Phobie, die jetzt alle und jeden trifft, der sich nicht in die allegemeine Russen-Verdammung einreiht. So gut wie immer sachlich unbegründet, aber man versteht jetzt besser, wie es z.B. 1945 zu den Massakern an völlig unschuldigen Deutschen in der Tschechei kommen konnte, von Leuten, die kaum unter deutscher Herrschaft gelitten hatten und von Heute auf Morgen zu blutrünstigen sadistischen Bestien wurden.

Gravatar: Hajo

Das war von anfang an falsch angelegt, denn eine Frontlinie von über 1200 km mit relativ wenigen Soldaten kann man nicht erfolgreich bestreiten, weil man sich verzettelt und nicht den Kern trifft um von dort aus dann in dichter Linie weiter in eine Richtung zu streben und das wird nun nachgeholt und wer ein drittel des Landes dann als einzige Masse erobert hat kann von dort aus weiter nach Norden und Westen ziehen, oder im schlimmsten Fall sich mit dem zufriedengeben was man bereits hat.

Eine großflächige Offensive kann man sich nur erlauben, wenn man die 5-fache Anzahl der derzeitigen Soldaten, einschließlich des erforderlichen Kriegsmaterials einsetzt, damit alle Abschnitte äußerst schlagkräftig sind und er Nachschub vorher abgesichert wurde, was man russischerseits sträflich vernachlässigt hat.

Die Verteidiger, selbst wenn sie in der Minderheit sind haben zumindest anfangs immer gewisse Vorteile um den Feind aufzuhalten, bzw. entsprechend zu dezimieren und allein das Verhältnis Angreifer-Verteidiger war im Ungleichgewicht und das hätten eigentlich kriegserfahrene Generäle wissen müssen und weil man aus der Vergangenheit heraus aus vielen Kriegen weiß, daß der Angreifer weit mehr aufbieten muß als der Verteidiger kann man das nicht als intelligente Leistung betrachten.

Da sind sie nun dabei es zu korrigieren, was von allen anderen nun fehlgedeuted wird, weil man dem Feind damit Schwäche unterstellt, die gegeben war, aber sicherlich mit neuer konzentrierter Massivität erneut an anderer Stelle auftaucht und das werden sie noch zu spüren bekommen.

Fläche bedeuted immer schnellere Abnutzung oder man kompensiert sie mit ungeheueren Mengen an Kriegsmaterial und wenn man sich alte Schlachtordnungen ansieht, das geht sogar auf 3000 Jahre zurück, dann war es noch nie sinnvoll, sich breit zu streuen, allenfalls Seitenattacken oder über Umgehung des Feindes ihm von hinten in den Rücken zu fallen, der Rest wie in der Ukraine wird nicht funktionieren, was man nun gesehen hat.

Somit sind alte Taktiken mit dem Frontalangriff auf eine Kernzone immer noch die sicherste Art und Weise den Gegner zu vernichten, das kann man dann sogar noch mit weniger Leuten bewältigen, wenn die einzelnen Stoßrichtungen gezielt und abwechselnd eingesetzt werden, innerhalb eines bestimmten Radius, wo man selbst nicht dabei die Kontrolle verliert und das war bislang bei den Russen der Fall, allerdings auch bei den Ukrainern, die sich damit auch kräftig zerreissenn lassen mußten.

Wer in den Krieg zieht mit dem Anspruch dem Feind nicht zu schaden, der sollte gleich zuhause bleiben, denn was bei unserer heutigen Betrachtungsweise eingezogen ist, scheint ja irrigerweise nur für die Russen zu gelten, von den eigenen Greueltaten der letzten 75 Jahre spricht man erst garnicht mehr und diese bewußte Manipulation ist ein Nebenprodukt der heutigen Kriegsführung um den Feind ins schlechte Licht zu rücken, was aber ebenso hinterhältig ist wie der Angreifer selbst, weil jeder für sich in Anspruch nimmt für die gerechte Sache zu kämpfen, was das immer auch heißen mag.

Gravatar: Schnully

Wir lesen in allen Medien von getöteten Zivilisten im Ukrainekrieg und unsere Politiker das wir kein Gas mehr nehmen . Komischerweise interessierte das bei den US Kriegen und deren Drohnenangriffe in anderen Ländern Niemanden , wenn Zivilisten mitstarben . Oder in Vietnam Bewohner ganzer Dörfer durch Napalm starben wenn auch nur ein Kämpfer dort vermutet wurde . Auch mit der Atombombe in Hiroshima hatte die Welt kein Problen weil es im Krieg geschah .

Gravatar: Patriot

@dankefürnichts: Klingt interessant! Wo bitte genau kann ich die Auferstehung von den Toten im Rückspiegel sehen? Würde mir das gern ansehen...danke!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Russland hat eine Sondersitzung der UN einberufen, um die Klärung der Ereignisse in Butscha voranzutreiben.“ ...

Ist es dabei nicht nicht schon extrem merkelwürdig, dass ich in Sachen „Butscha“ so extrem an die sogenannte „Baby-Lüge“ erinnert werde???
https://www.youtube.com/watch?v=Ti7oC2mzX3o

Gravatar: Patriot

Butscha etc: Jeder Wehrmachtsoldat, der im Wk2 an der Ostfront hinter einem Maschinengewehr gelegen hat, konnte.- wenn er es überlebt hat,- berichten, wie die Russen mit Menschenleben umgegangen sind. Sie liessen ihre Soldaten schreddern. Und wenn sie es gewagt haben, sich umzudrehen, dann wurden sie von den eigenen Leuten erledigt. One way. Biomasse. Nicht mehr. Und für das, was die Flüchtlinge aus der Ukraine heute erleben, wurde 1945 bei den Flüchtlingen aus Ostpreußen das Muster geliefert. Die Westalliierten jammern heute herum. Sie hätten es wissen können. Denn sie haben der Roten Armee den Weg nach Mittelosteuropa freigeschossen. Sie haben in Jalta mit dem Massenmörder Stalin gekuschelt und das, was dieser mit Hitler bzgl. der Einflußgebiete ausgekungelt hat, sehenden Auges zementiert, nachdem sie mit einer heiligen Waffenbrüderschaft Deutschland endgültig erledigt haben. So what? Ein großer Kriegsverbrecher erklärt einem anderen großen Kriegsverbrecher die Rechtslage? Die Deutschen wurden kastriert. Sie sind heute gehirngewaschene Weicheier, wohlstandsverwahrlost, entscheidungsschwach, angstgetrieben. Wohlstandsverlust. Wir werden ärmer. Meine Güte! Ich nicht. Weil ich auch nur essen und trinken kann, keine Rolex brauche, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hat. Und ein Warmduscher bin ich auch nicht. Wie erbärmlich ist dieses Gegreine eigentlich? Ich bin heute älter als 70 Jahre. Wenn ich jünger wäre, würde ich für die Ukrainer zur Waffe greifen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang