Eiertanz um Justizminister und NATO-Beitritt

Regierungskrise in Schweden

Drei Monate vor der Parlamentswahl erschüttert eine veritable Regierungskrise Schweden. Es geht um den Eiertanz von Ministerpräsidentin Magdalena Andersson, ihrem Justizminister und den NATO-Beitrittsverhandlungen. Andersson hat mit ihrem Rücktritt gedroht.

Foto: Government Sweden
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Für den kommenden September steht in Schweden die Wahl eines neuen Parlaments auf der Agenda. Aktuell ist aber fraglicher denn je, ob die jetzige Regierung von Magdalena Andersson (Sozialdemokraten) die drei Monate noch durchhält. Momentan vollführt die Ministerpräsidentin einen Eiertanz sondergleichen. Sie hat zeitgleich zu viele Baustellen aufgerissen und übt sich nun darin, jede von ihnen so gut wie möglich zu bedienen. Daran aber scheint sie zu scheitern.

Schwerpunkte sind drei Themen, von denen zwei in unmittelbaren Zusammenhang stehen, das dritte allerdings vollkommen separart zu betrachten ist: die Beitrittsverhandlungen zur NATO. Hier ist es so, dass es außer bei der Linkspartei (Vänster) in kaum einer Fraktion ein geschlossenes Meinungsbild gibt. Die Linken lehnen einen Beitritt zur NATO rundweg ab, in allen anderen Fraktionen finden sich sowohl Befürworter wie auch Ablehner. Selbst die Regierungskoalition ist in sich tief gespalten.

Ganz anders sieht es hingegen bei der Zuwanderungspolitik und der unmittelbar damit verbundenen extremen Zunahme der Ausländerkriminalität im Land aus. Die Zahl der organisierten Kriminalität unter Banden von jugendlichen Migranten nimmt stetig zu, ohne dass die Ermittlungsbehörden in die Lage versetzt werden, effektiv dagegen vorzugehen. Immer mehr schwedische Polizisten quittieren den Dienst lange bevor sie das Ruhestandsalter erreicht haben. Schlimmer noch: immer weniger Schweden treten überhaupt erst dem Polizeidienst bei. Ihnen fehlt vor allem die politische Rückendeckung.

Hier schließt sich nun der Kreis der aktuellen Regierungskrise: der schwedische Justizminister Morgan Johansson steht im Zentrum der Kritik. Sein Versagen habe dazu geführt, dass Schweden in der Zwischenzeit »zu einem Gangsterland mutiert ist«, schreibt Jimmie Åkesson von den Schwedendemokraten auf Facebook. Johansson müsse sofort zurücktreten und dürfe nicht die verbleibenden drei Monate durchgeschleppt werden. Die Schwedendemokraten haben ein Misstrauensvotum im Parlament angekündigt, die Kristdemokraten, die Moderaten und die Liberalen unterstützen dieses Votum. Zusammen haben sie 174 Stimmen, 175 sind erforderlich.

Sollte Johansson gekippt werden, so werde sie zurücktreten, hat Magdalena Andersson angekündigt. In diesem Fall würden die Beitrittsverhandlungen zur NATO bis zur Bildung einer neuen Regierung auf Eis gelegt. Ob eine wie auch immer sich zusammenfindende neue schwedische Regierung dann überhaupt den Beitritt zur NATO verfolgen will, steht auf einem ganz anderen Blatt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Das geschieht den Schweden sowie dieser schwedischen Regierung doch nur recht! Die haben ihr Land genauso und noch viel früher beginnend als Deutschland fahrlässig, bewusst und sehr willentlich zu einem kriminellen Chaotenstaat gemacht, indem dort alles ist aller Welt hereingelassen wurde, was wollte. Und nun will dieses verkommene Land auch noch in die Nato aufgenommen werden, was das Fass zum Überlaufen bringt, da es doch noch einige denkende Schweden zu geben scheint. Das heizt den Bürgerkrieg noch so richtig an. Aber soll es ruhig. Die Schweden haben es nicht anders verdient. Genau wie die Deutschen, da es bald zu ähnlichen Zuständen kommen wird. Ein Volk, das vor lauter verblödetes Solidarität und falscher, verlogener Humanität einer Regierung die Zerstörung des eigenen Landes protestlos gewehrt und sich somit das eigene Grab gräbt, hat es nicht anders verdient! Der Nato-Beitritt wird Schweden endgültig den Hals brechen.

Gravatar: Gerhard G.

@Ekkehardt Fritz Beyer 03.06.2022 - 09:20

EU/Schweden hat sicher noch Platz.... lt. NZZ.ch

,,In Ostkongo wächst die Angst vor einem Krieg: Zehntausende fliehen aus ihren Dörfern
Heftige Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und der Miliz M23 treiben grosse Teile der Bevölkerung in die Flucht. Auch die Nachbarländer Rwanda und Uganda verfolgen ihre Interessen in der an Rohstoffen reichen Region.''

Was sagen die Kabinettologen in Berlin ?Wann kommt die nächste Fluglinie ...wieviel Geld müssen wir nach dorthin verschieben? Wir brauchen auch deren Rohstoffe....

Gravatar: John Sheridan

WEF-Mitglied auf welches K. Schwab stolz ist, und sie ist nicht die Einzige!

Gravatar: Fritz der Witz

Bürgerkriegsähnliche Zustände in Schweden ? Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder nicht ? Die Abrißbirne aus der Uckermark hat sich indessen rechtzeitig auf üppige Steuerzahleralimentierungsgrundlage vom Acker gemacht.

Ihr Kumpel Olaf ist indessen ein würdiger Umvolkungs-Nachfolgemanager.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Ganz anders sieht es hingegen bei der Zuwanderungspolitik und der unmittelbar damit verbundenen extremen Zunahme der Ausländerkriminalität im Land aus. Die Zahl der organisierten Kriminalität unter Banden von jugendlichen Migranten nimmt stetig zu, ohne dass die Ermittlungsbehörden in die Lage versetzt werden, effektiv dagegen vorzugehen.“ ...

Weil die Migrationskrise etwa auch in Schweden nur als ´Einstieg` zu sehen ist, aus ´diesem` Land etwas später mit ´Covid-19` „ein Paradies für Gangster“ zu formen???
https://www.swp-berlin.org/publikation/ein-paradies-fuer-gangster-transnationale-organisierte-kriminalitaet-in-zeiten-der-covid-19-pandemie

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