»Nieder mit der Islamischen Republik!«

Proteste im Iran erreichen Teheran und Hamburg

Im Iran wird seit einer Woche gegen Wasserknappheit und gegen das Regime demonstriert, die Polizei schlägt mit brutaler Gewalt zurück. Zeugen berichten von drei Toten in der Nacht. Die Proteste sollen sich bis nach Teheran ausweiten. Auch vor dem iranischen Konsulat in Hamburg wurde demonstriert.

Proteste in Chusestan
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Am vergangenen Wochenende begannen die Proteste in der Provinz Chusestan im Südwesten, wo die arabische Minderheit der Ahvazi lebt. Die iranische Regierung hat die beiden wichtigsten Flüsse der Region Karoon und Karkheh umgeleitet, und eine Dürre verursacht. Die Proteste richteten sich schnell auch gegen das Regime, Demonstraten skandierten »Tod Khamenei« und »Nieder mit der Diktatur«.

Die iranische Polizei schlägt mit aller Härte zurück, es soll mindestens vier Tote geben. Das Internet wird im Iran heruntergefahren, um die Berichterstattung zu erschweren. Mittlerweile haben sich die Proteste auf andere Städte ausgeweitet: In der U-Bahn in der Hauptstadt Teheran skandierten Fahrgäste, »Nieder mit der Islamischen Republik! Nieder mit Khamenei!«

Im Iran zu protestieren ist lebensgefährlich. Am 15.-17.11.2019 ließ das Regime nach landesweiten Protesten zirka 1500 vornehmlich junge Leute erschießen und mehrere tausend weitere inhaftieren und foltern.

Derweil verhandelt die Bundesregierung in Wien weiter mit dem Iran, um eine Wiederbelebung des Atomdeals zu erreichen, im Zuge dessen 2016 dem Iran 100 Milliarden Dollar ausgezahlt wurden, darunter 1,7 Milliarden Dollar in bar. Am 16. Januar 2016 flog ein US-Transportflugzeug mit 400 Millionen Dollar in bar auf Paletten nach Teheran, wie CNN berichtete.

2018 wollte die »Europäisch-Iranische Handelsbank« in Hamburg 300 Millionen Euro in bar nach Teheran fliegen, mit Wissen des Kanzleramts, des Auswärtigen Amtes und Finanzministeriums, musste den Plan aber stoppen, nachdem die BILD-Zeitung darüber berichtet hatte.

In Hamburg besprühten iranische Oppositionelle den Eingang des iranischen Generalkonsulats mit Graffitis und skandierten »Nieder mit dem Regime! Nieder mit Khamenei!«

Laut »Welt« liegen dem Hamburger Verfassungsschutz mehrere Belege vor, die die Weisungsgebundenheit der »Blauen Moschee« des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) gegenüber dem iranischen Regime bestätigen. So wird der Leiter des IZH, Mohammad Mofatteh in Schreiben der Staatsführung aus Teheran als »geehrter Vertreter des Obersten Führers, Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg« bezeichnet. Des Weiteren finden sich Belege für Verknüpfungen zwischen dem IZH und der terroristischen Organisation Hisbollah. Die Hamburger Grünen und SPD wollen trotzdem an ihrer Zusammenarbeit mit dem IZH festhalten.

Am 12.7. offenbarte das FBI, dass der iranische Geheimdienst die in New York lebende Oppositionsjournalistin Masih Alinejad offenbar in ein Drittland locken und dort entführen wollte. Der iranische Geheimdienst ermordet auch in Europa Oppositionelle und plant Terroranschläge.

Dennoch hält Berlin an der Zusammenarbeit mit dem islamistischen Terrorregime fest. Die Messe München, die u.a. von der Stadt München, dem Freistaat Bayern und der Bundesregierung finanziert wird, veranstaltet im Herbst die Bergbaumesse IranConMin, an der voraussichtlich alle führenden Firmen des  iranischen Atomprogramms teilnehmen werden.

Im März sagte der deutsche Botschafter im Iran nach einem Bericht der Freien Welt seine Teilnahme am Europe-Iran Business Forum ab. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte nach einem Protestbrief von EU-Abgeordneten seine Teilnahme ebenfalls ab.

In den vergangenen 5 Jahren hat die EU laut Finanztransparenzportal dem Iran 60 Mio. Euro  zur Verfügung gestellt. Haushaltsausschussmitglied Joachim Kuhs forderte ein Ende der EU-Gelder für das Regime. »Während Deutschland unter Wasserfluten versinkt, finanziert der Steuerzahler das Regime in Teheran, das das eigene Volk erschießen lässt und Terror in alle Welt exportiert. Ich denke, dafür hat niemand mehr Verständnis.«

»Unsere deutschen Freunde denken, dass der Atomdeal Frieden bedeutet, aber in Wahrheit bedeutet er Terror, Tod und Tyrannei. Man kann nicht mit einem Terrorregime verhandeln, das die eigenen Leute auf den Straßen erschießt«, so die iranische Oppositionelle Nila Behzadi zur Freien Welt. »Wir bitten unsere Freunde in Deutschland: fallen Sie nicht auf die Mullahs herein. Das sind nicht eure Freunde, und sie werden es nie sein.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Homa

I wish you chose a photo which showed huge protesting people

Gravatar: mitunsnichtmehr

@ Werner

Sie haben ja so Recht.
Alle glauben sie können hier bei uns Protest machen.
Ab in die Heimat mit ihnen.

Gravatar: Manni

Die eine Diktatur hakt der anderen kein Auge aus,Deutschland wird halt von Diktatur bestimmt und deshalb muss der Rubel rollen -Wahnsinn nich?Is aber so.

Gravatar: D.Eppendorfer

Wie prophezeite der auslandserfahrene Journalist Peter Scholl-Latour bereits vor vielen Jahren: "Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta."

Das jedoch verneinen unsere Hereinspaziert- Schlaumeier mit zunehmend aggressiver Vehemenz, obwohl es längst Stadtviertel gibt, die das mit erschreckender Deutlichkeit bestätigen. Nur, dass es bei uns keine Inder, sondern Orientalen und Afrikaner sind.

Unfähig, sich bei besonders viel Regen selber zu schützen, wollen diese gutmenschlichen Spinner die ganze Welt retten. Nur naiv oder schon komplett verblödet?

Gravatar: kim

Das merkel kann Freund und Feind nicht unterscheiden (siehe auch China), und der Rest der Kamarilla watschelt einfach hinterher.

Gravatar: werner

Die Iraner sollen in Ihrem Land demonstrieren und nicht in Deutschland. Alle Iraner sofort abschieben.

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