Kathastrophaler als die arianische Krise des 4. Jahrhunderts

Prof. Rist: Die katholische Kirche erleidet eine der schlimmsten Krisen in ihrer Geschichte

»Ein ‚guter Papst‘ kann unerwünschte Dinge im Sinne seiner Tradition unterdrücken, aber ein schlechter Papst kann tun, was er will und die guten Dinge unterdrücken.«

Prof. John Rist/Bild: Screenshot
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Der renommierte Gelehrte Professor John Rist warnt, dass die katholische Kirche mit einer Krise zu kämpfen hat, die möglicherweise schlimmer ist als die arianische Kontroverse des 4. Jahrhunderts. Die kürzliche Suspendierung des italienischen Priesters Pater Tullio Rotondo, der die apostolische Exhortation Amoris Laetitia von Papst Franziskus kritisiert hatte, unterstreicht die Tiefe dieser Krise. Rist erörtert das Thema und seine Auswirkungen anhand von Zitaten, die zum Nachdenken anregen.

Rist kritisiert in einem Interview mit Edward Pentin die Suspendierung und bezeichnet sie als »völlig ungerecht« und als Sinnbild für eine Krise der Lehre, die sogar die Reformation übertrifft. Er erklärt: »Man muss bis zur Arianischen Kontroverse zurückgehen, um etwas Vergleichbares zu finden. Aber ich denke, dass dies im Hinblick auf den Schaden, den es jetzt verursachen könnte... mehr Ärger verursachen wird, als alles andere, was wir bisher gesehen haben.«

Der englische Philosoph unterstreicht die Rolle eines überzentralisierten Papsttums in dieser Frage: »Ein ‚guter Papst‘ kann unerwünschte Dinge im Sinne seiner Tradition unterdrücken, aber ein schlechter Papst kann tun, was er will und die guten Dinge unterdrücken.« Er erklärt, dass die moderne Struktur der Kirche die Unterwürfigkeit der Bischöfe fördert und zu einem spalterischen Umfeld beiträgt.

Bei der Diskussion über die Suspendierung von Pater Rotondo betont Rist die Bedeutung einer ausgewogenen Debatte und einer wissenschaftlichen Behandlung. Er würdigt die Fähigkeit des Priesters, beide Seiten des Arguments darzustellen und den historischen Kontext darzustellen: »Dieses Buch hätte nicht zur Zeit von Johannes Paul II. oder Benedikt XVI. geschrieben werden können... Es hätte nicht dazu geführt, dass er von seinem Bischof suspendiert worden wäre.«

Rist spricht auch die allgemeine Krise an und vergleicht sie mit der Arianer-Kontroverse: »Wenn die Kirche nur eine weitere NGO ist, werden die Leute den echten NGOs beitreten wollen.« Er sieht die gegenwärtige Krise als eine Einladung an die Kirche, einen säkularen Ansatz zu wählen, der die eigene Identität und Relevanz der Kirche gefährdet.

Außerdem weist Rist auf die Unzulänglichkeiten des Kirchenrechts in Bezug auf die Absetzung eines häretischen Papstes hin: »Unglücklicherweise gibt es trotz des Beispiels von Honorius nichts im Kirchenrecht, das einem sagt, wie genau man unter anderen Umständen einen häretischen Papst absetzen kann.« Er lobt Pater Rotondo dafür, dass er auf diese Lücke hingewiesen hat und sieht seine Arbeit als einen Dienst an der Kirche.

Das Interview beleuchtet die Herausforderungen, mit denen die katholische Kirche konfrontiert ist, wenn es darum geht, ihre traditionelle Lehre und Identität inmitten des zeitgenössischen Drucks und der Debatten zu bewahren. Die Suspendierung eines Priesters wegen wissenschaftlicher Kritik und die allgemeine Krise der Lehre werfen Fragen über den weiteren Weg der Kirche auf.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rudi Konti

Haben wir nicht nach unserem Papst alle gewußt?
Und die dumme Christen wollen weiterhin Erneuerung.
Was kann man in der 2000 Jahre alte Kirche erneuern?
Keine Reformen, weiter so, sonst verlieren wir noch mehr echte Christen.

Gravatar: Matthias

Da die Kirche Christi nach Jesu ausdrücklicher Bestimmung fortbestehen sollte bis ans Ende der Welt, so musste auch das Papsttum fortbestehen als eine der wesentlichsten Einrichtungen der Kirche, die die Menschen zur Wahrheit führen, mit Gnaden erfüllen und zum ewigen Leben leiten sollte. In der Tat erhielt Petrus, der im Jahr 42 seinen bischöflichen Sitz in Rom aufgeschlagen hatte, seine Nachfolger im Amt und die Reihe der Oberhirten auf dem päpstlichen Stuhl hat sich in 266 Päpsten fortgesetzt bis auf unsere Tage. Alle Nachfolger des heiligen Petrus auf dem Stuhl zu Rom hat die Kirche durch alle christlichen Jahrhunderte als ihre rechtmäßigen Oberhirten anerkannt, an den Bischof von Rom haben sich alle Bischöfe der Welt bei vorkommenden Streitigkeiten gewandt, seine Entscheidung galt als letzte Instanz, von seiner Genehmigung waren die Beschlüsse der Konzilien abhängig. Auf die höchste Warte gestellt, haben die Päpste über die Herde Christi gewacht, die reißenden Wölfe zurückgehalten, das wuchernde Unkraut ausgerottet, die Schäflein auf gute Weide geführt. Sind auch in der langen Reihe der Päpste einige wenige, die durch weltlichen Einfluss zur höchsten Würde gelangten, nicht von Verirrungen freizusprechen, so hat doch keiner von ihnen Irrlehren ausgesprochen, und es gibt keine Regentenfamilie, die so edle Charaktere, so mutige Bekenner, so heroische Martyrer, so gelehrte und kunstliebende Herrscher aufzuweisen hat, wie der Heilige Stuhl zu Rom.

Gravatar: werner S.

Die Krise war die katholische Kirche, seit ihrer Gründung durch Rom, schon immer selbst.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „»Ein ‚guter Papst‘ kann unerwünschte Dinge im
Sinne seiner Tradition unterdrücken, aber ein schlechter Papst kann tun, was er will und die guten Dinge unterdrücken.« …

Ja mei: Ist das Franzi nicht auch deshalb ein schlechter – von Clinton, Obama und Soros ins Amt gehobener - Papst
https://gloria.tv/post/VpadP7uZXY1Q1eiADRJnC7pUP,
weil er den Dialog mit den Muslimen
https://www.katholisch.de/artikel/20545-warum-papst-franziskus-der-dialog-mit-muslimen-so-wichtig-ist
mit scheinbar dem Ziel will, aus beiden Religionen
eine Einheit unter Allah zu formen, da angeblich
´jeder Mensch` Bekenntnis-, Gedanken-, Meinungs-
und Handlungsfreiheit` genießt???
https://www.kath.ch/newsd/stueck-fuer-stueck-arbeitet-franziskus-am-dialog-mit-dem-islam/

Gravatar: Zippit

Nein, sie ist am Ende. Laut der Weissagung des heiligen Malachias (aka Filippo Neri) ist der jetzige Papst der Letzte. Meiner Meinung nach ist er ohnehin das Letzte.

Gravatar: Fritz der Witz

Man nennt das Elend "Great Reset".

Das geschieht alles zielgerichtet und vorsätzlich.

Gravatar: Croata

Ein einfacher Franziskaner hat jetzt bei Sonntag Predigt in Sarajevo irgendwas über Flüchtlingen "böses" gesagt.
Die ganze MSM Medienwelt hat sich gleich eingeschaltet und empört - und der Papst persönlich (!) hat reagiert.....
Der Priester hat sich dann für "Mißverständnis" entschuldigen müssen.
Und ich wundere mich über Meinungs + Rede Freiheit......
( dabei hat er gesagt, eigentlich das = was alle schon wissen und denken ).

Gravatar: COBRA

Die Kriese ist doch von der K-Kirche gewollt !

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