Geldstrafe bis 100.000 Euro droht

Plastiktütenverbot soll ab 2020 gelten

Die Plastiktüte soll bis 2020 aus deutschen Supermärkten und Discountern bis Ende 2020 verbannt werden. Händlern, die nach Ablauf einer Übergangsfrist immer noch solche Tüten anbieten, droht eine Geldstrafe von 100.000 Euro. Doch der Antrag geht knallhart am Problem vorbei.

Foto: Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0-de/Wikimedia Commons
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Den Plastiktüten droht in Deutschland das »Aus«. Ein Gesetzentwurf von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) wird aktuell in die Ressortabstimmung gebracht. Alle Plastiktüten, auch bio-basierte und bio-abbaubare, sollen im Einzelhandel bis Mitte 2020 verboten werden. Anschließend gelte eine Karenzzeit bis Ende 2020. Händlern, die danach immer noch Plastiktüten anbieten, droht laut Gesetzentwurf eine Geldstrafe von 100.000 Euro.

Der Verbrauch an Plastiktüten in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark rückläufig. 2015 lag der Pro-Kopf-Verbrauch an solchen Tüten hierzulande noch bei 68. In dem Jahr verabschiedete die EU ein Gesetz, dass den Verbrauch auf 40 Tüten pro Kopf begrenzte. Von 45 Tüten (2016) über 29 Tüten (2017) ging der Verbrauch auf 24 Tüten im Vorjahr zurück. Immer mehr Käufer stiegen um auf mehrfach verwertbare Stofftüten oder nutzen beim Einkauf, wie zu Großmutters Zeiten, Einkaufskörbe. Lediglich der Verbrauch von den dünnen Einmal-Tütchen, sogenannten Hemdchentüten, am Obst- und Gemüsestand bleibt nach wie vor hoch respektive wurde sogar gesteigert.

Doch genau diese Tütchen werden bei dem Gesetzentwurf von Schulze ausgenommen. Für die gibt es kein Limit, die dürfen nach wie vor unlimitiert angeboten und verbraucht werden. Dabei sind sie es, die als noch weniger umweltfreundlich gelten als normale Plastiktüten. Der Gesetzentwurf der Umweltministerin geht also knallhart an dem tatsächlichen Problem vorbei. Solche Anträge werden allgemein als »Schaufensteranträge« bezeichnet: hören sich toll an, tragen aber nichts zur Problemlösung bei.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heino de Witt

So wie wir Deutschen trennt kein anderes Europäisches Land den Müll. Wir Deutschen geben so viel Geld für unsere Mülltrennung aus, wie grüner Punkt und andere fragwürdige Etiketten die uns angeblich nach Vorne bringen. Der Müll ist in Deutschland zu einem Milliardengeschäft geworden. Die großen Halden sind verschwunden der Müll wird weiter verkauft und landet dann auf dubiosen Wegen in unseren Ozeanen. Aber nach unseren Öffentlich Rechtlichen Medien sind wir als Deutsche Verbraucher schuld an der Verschmutzung der Ozeane und wir müssen bis zur eigenen Selbstaufgabe für die Rettung der Welt kämpfen. Das kostet natürlich mal wieder eine Kleinigkeit. So eine schöne CO2 Steuer und über vielleicht noch ein paar andere Steuer Ideen würden sich unsere sogenannten Volksvertreter freuen. Das macht das Leben in Deutschland immer fragwürdiger. Immer mehr Verbote und Gängelungen, irgendwann müssen wir noch fürs Atmen bezahlen. Mal sehen wie weit das hier noch geht .

Gravatar: Fritz der Witz

Alle sind für "Umweltschutz". Toll, toller, am tollsten !

Über die - geradezu apokalyptisch anmutenden - HYGIENISCHEN VERHÄLTNISSE, gerade im Lebensmitteleinzelhandel machen sich diese "Blitzmerker" nicht einen einzigen Gedanken, obwohl gerade hier der Tod lauert.
Bekanntlich sind - nicht zuletzt mit der "Flüchtlings"-Flut alle möglichen und unmöglichen, hochinfektiösen Erreger (Tuberkulose, Ebola, etc.) vollkommen unkontrolliert in unser Land "eingewandert".

Wer die Situation in den Lebensmittelabteilungen der Supermärkte kennt, weiß, dass dort offen herum liegendes Gemüse und Obst von hunderten von Kunden angetatscht, an die Rotznase gehalten, und dann wieder zurück gelegt wird.
Der dabei entstehende - tödliche - Keim- und Virenantrag ist eine apokalyptische Zeitbombe sondergleichen, und lässt sich mit Waschen zuhause keineswegs "einfach" entfernen.

Früher war Selbstbedienung verboten. Da haben Angestellte die gewünschte Ware eingepackt.

Dieses Problem zu lösen scheint mir weitaus vordringlicher, als die Plastiktüten-Hysterie. Aldi berechnet ja schon Gebühren auf den Tütchen-Verbrauch. Der Plastiktüteneinsatz wird sich bald erledigt haben, nicht aber die tickende Keim- und Viren-BOMBE.

Gravatar: Moritz

Wie war das noch mit der Integration?
Schon wieder ein Verbot weil neue Gäste nicht in der Lage sind die einfachsten Regeln zu befolgen, bringen tut es oben drauf nichts.

Gravatar: francomacorisano

Werden dann Kondome ebenfalls verboten?
Sind doch auch Plastiktüten... :)

Gravatar: Thomas S

Die Tütenhersteller gehen aber bestimmt nicht pleite.

In Deutschland werden immer mehr Spuckschutz-Tüten gebraucht um die neuen Hochkulturellen an der Ausübung ihrer Bräuche zu hindern. Die Branche wird weiter boomen.

Gravatar: Freidenkende

Was machen die eigentlich den ganzen Tag?
Eine Idee, sie kann noch so dumm sein, und danach hört und sieht man nichts mehr. Auch werden die Ideen gar nicht umgesetzt, weil sie vor allem vor den Wahlen gemacht wurden.
Jetzt werden Ideen eingebracht, um wieder an Geld heran zu kommen, egal auf welche Art und Weise.

Brauchen wir eigentlich soooooo viele Minister, Abgeordnete etc. für unser kleines Beute-, Blöd- und Opfer-Land? Andere Länder sind viel größer und benötigen viel weniger.
Die Kosten könnten wir uns sparen, es sind sowieso viele dabei, die gar nicht in die Politik gehören, sondern in Therapie oder in die freie Wirtschaft, damit sie lernen, was das Arbeiten bedeutet und wissen wovon sie "reden."

Gravatar: Katja Liebermann

Die Dame sollte einmal überprüfen, ob ihr Kaffeegeschirr im Schrank noch vollzählig ist.
Ich bezweifle das.

Gravatar: Müller

Wieder so ein Baustein, um die Industrie hierzulande kaputt zu machen. Ich freue mich schon, wenn in meiner Gemeinde mit Sitz des Marktführers in Sachen Papier- und Kuststoffproduktion in Europa 3.000 Arbeitsplätze dadurch wegfallen. Sind eh viele CDU-Wähler dabei.

Hinter den Kulissen der Firma wird nämlich schon länger gemunkelt, dass diese im Falle eines Brexits nach England abwandert, wegen der ständigen Umwelt- und sonstigen Auflagen.

Gravatar: Der nachdenkliche Bürger

Diese Svenja Schulze mit ihrer Verboteritis geht mir so was von auf den Sa** (die letzten Zwei Buchstaben spare ich mir):-(

Heute kommt diese untaugliche Sozen Tante in ihrem Verbotswahn bereits mit dem nächsten Verbot um die Ecke. Die Ölheizungen möchte sie zukünftig verbieten lassen. Und schon wieder sorgt sie dafür, dass der SPD weitere Wählerstimmen entzogen werden. Die 5% Hürde rückt bedrohlich näher.

Gravatar: Quezal

Die Politik in Deutschland ist schon eigenartig. Einerseits ein Plastiktütenverbot um den Pazifk nicht zu verschmutzen.
Andrerseits aber nichts tun damit den Sparern ihr Erspartes zur Altersvorsorge erhalten bleibt. Warum wird nicht die verbrecherische Zins-Politik einer EZB gestoppt?
Das wäre doch wichtiger als der Plastiktüten-Verbotsrummel.

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