Haltung des Westens »begünstigt Putins Wut«

Papst rügt NATO für »Bellen an Russlands Tür«

»Ich kann nicht sagen, ob seine Wut provoziert wurde«, sinnierte Franziskus, »aber ich vermute, dass sie vielleicht durch die Haltung des Westens begünstigt wurde«.

Papst Franziskus und Kirill von Russland/Bild: Vatican News
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Das »Bellen vor Russlands Tür« der Nordatlantikpakt-Organisation könnte Präsident Wladimir Putin dazu veranlasst haben, in die Ukraine einzumarschieren, sagte Papst Franziskus am Dienstag einer italienischen Zeitung.

»Ich kann nicht sagen, ob seine Wut provoziert wurde«, sinnierte Franziskus, »aber ich vermute, dass sie vielleicht durch die Haltung des Westens begünstigt wurde«, sagte Franziskus gegenüber Fiorenza Sarzanini, Journalist und stellvertretender Herausgeber des Corriere della Sera.

»In der Ukraine waren es andere Staaten, die den Konflikt ausgelöst haben«, so der Pontifex. »Es ist klar, dass in diesem Land die Waffen getestet werden. Dafür werden Kriege geführt - um die Waffen zu testen, die wir hergestellt haben.«

»Die Produktion und der Verkauf von Rüstungsgütern ist eine Schande, aber nur wenige sind mutig genug, dagegen aufzustehen«, beklagte er.

Franziskus wich jedoch der Frage aus, ob der Westen den Konflikt durch Waffenlieferungen an die Ukraine verschärft hat: »Ich weiß nicht, wie ich antworten soll - ich bin zu weit weg - ob es richtig ist, die Ukrainer zu beliefern,« berichtet Church Militant.

Der Papst räumte ein, dass »die Ukrainer empört waren« über seinen Versuch, »eine russische [Frau] und eine ukrainische [Frau] zusammenzubringen, um die Gebete zu lesen« - an der 13. Station des Karfreitags-Kreuzwegs im Kolosseum in Rom. 

»Sie sind sehr empfindlich, die Ukrainer, vielleicht weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg besiegt und erniedrigt wurden und einen sehr hohen Preis bezahlt haben. Sie haben so viele Menschenleben verloren: Sie sind ein Märtyrervolk«, fügte er hinzu.

Der ukrainische Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hatte die symbolische Versöhnungsgeste des Pontifex als »inkohärent und sogar beleidigend« kritisiert und festgestellt, dass »eine solche Idee unzeitgemäß und zweideutig« sei und »die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine nicht berücksichtigt.«

Der Papst erklärte, er sei bereit, nach Moskau zu fliegen, um Putin zu treffen und zum Frieden aufzurufen, aber der Kreml habe nicht darauf reagiert. Er sei aber noch nicht bereit, nach Kiew zu reisen, obwohl er Cdl. Michael Czerny und Cdl. Konrad Krajewski als seine Gesandten in die Ukraine entsandt habe.

»Ich muss zuerst nach Moskau, ich will zuerst Putin treffen«, betonte Franziskus und lobte den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin als einen Diplomaten par excellence »in der Tradition von Agostino Casaroli« (der unter fünf Päpsten, von 1967 bis 1990, als vatikanischer Außenminister diente).

Der von Vatikanbeobachtern als »Kissinger im Talar« bezeichnete Casaroli soll im Geheimen mit Papst Johannes Paul II. und den Vereinigten Staaten zusammengearbeitet haben, um die Sowjetunion zu schwächen. Parolin hingegen hat ein geheimes Abkommen des Vatikans mit der Kommunistischen Partei Chinas sowohl unterzeichnet als auch erneuert, was zu einer verstärkten Verfolgung von Katholiken in China führte.

Der Pontifex sagte, er habe mit Patriarch Kirill von der Russisch-Orthodoxen Kirche »40 Minuten lang über Zoom« gesprochen, aber »in den ersten 20 Minuten las er von einem Stück Papier, das er in der Hand hielt, alle Gründe vor, die die russische Invasion rechtfertigen.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: karl josef

Was ist denn in diesen Papst gefahren?
Es war noch nie Aufgabe der Kirchen die
Kriegsparteien zu kritisieren, sondern deren
Waffen zu segnen.
Nun ja, Gottes Wege sind halt unergründlich.
Wollen hoffen, dass es doch irgendwie hilft
den Wahnsinn zu beenden.
Ob Satans Erben, die gegenwärtig die Welt
beherrschen, sich vom gutwilligen Papa in Rom beeindrucken lassen, kann man bezweifeln.

Gravatar: Frank

...ich bin verwirrt...steht der derzeitige, demente Pabst nicht mehr für das böse, weltliche - statt für die wahre Gottgläubigkeit?

Gravatar: Aufbruch

Hat dieser Papst mittlerweile tiefere Einsichten in das politische Geschehen? Bisher ist er den Mainstream zu Füßen gekrochen, hat die Massenimmigration mitgetragen, die Corona-Maßnahmen ausdrücklich unterstützt und die Kirchenkanzeln sogar als Propaganda-Tribünen für die Impfmafia zur Verfügung gestellt. Impfen wurde quasi zum Sakrament erhoben.

Was bringt den Papst nunmehr dazu, sich gegen den Mainstream zu stellen? Wenn er die Einsicht gewonnen hat, dass sich der Westen an diesem Krieg mitschuldig gemacht hat, soll er das ganz klar zum Ausdruck bringen. Natürlich hat er Recht, wenn er das "Bellen der Nato" vor Russlands Haustür anspricht. War es doch Selenskij selbst, der in München ausposaunte, das die Ukraine an der Schwelle zu einer Nuklearmacht stehe. Das konnte Putin einfach nicht hinnehmen. Kyrill hat schon von Anfang an dem Westen eine Mitschuld an dem Krieg gegeben.

Erzbischof Vigano analysiert schon seit zwei Jahren die verbrecherischen Machenschaften der globalistischen Milliardärs-"Eliten", die die ebenfalls den Ukraine-Krieg befeuern. Wenn der Papst wirklich Frieden will und den Schutz der Kirchen, muss er sich gegen die gottlosen Aktionen der Globalisten stellen. Nur dann wirkt er glaubhaft.

Gravatar: Uddo Knalle

Diesmal hat er recht, aber wenn er das schon früher gemacht hätte, wäre heute kein Krieg gekommen und keine tausenden Toten.
Müßte er mit Bidet sprechen und ihn warnen, denn die amis werden nicht aufhören.

Gravatar: Hajo

Wenn er das tatsächlich so gesagt hat wie hier öffentlich gemacht wird, dann müßte man so einiges gegenüber der Amtskirche revidieren, denn diese Aussage hat es in sich und ist keine Gratulationstour Richtung USA und Europa, sondern berechtigte Kritik und das läßt hoffen, daß wir im Geiste des Glaubens und der Hoffnung nicht ganz verloren sind.

Die Kirche vertritt nicht nur den Glauben an Gott, sondern auch das Recht und das wiederrum geht von ihrem Heilsbringer aus und ist unveräußerlich, wenn man seine Worte ernst nimmt und es gilt auch für das kommunistische Rußland, wenn es aus der Sicht des Papstes differenziert betrachtet wird, ob es den anderen paßt oder nicht, weil er als oberste Instanz auch Ungerechtigkeiten jeder Art tadeln muß.

Sonst hätte er jeden Anspruch verloren sich einer Handlung anzunähern, die zwei Seiten hat und nur über Vernunft zu regeln ist, was ja gottgegeben ist und man es anwenden kann, wenn man den will und damit könnten sie alle beweisen, daß sie gottesfürchtige Menschen sind, bei den Kommunisten ist es was anderes, aber die haben auch einen gottgegebenen menschlichen Kompaß und das wäre ein Bindeglied um die Differenzen auszuräumen, denn sonst könnte es böse enden.

Gravatar: Karl Biehler

Ich halte nichts von diesem Papst, da ich ihn für den Falschen Propheten halte. Aber hier hat er nicht ganz unrecht. Entweder Putin siegt oder der tiefe Staat mit der Errichtung der NWO.

Gravatar: Fritz der Witz

Meiner Erinnerung nach das erste Mal, dass dieser Papst-Darsteller etwas Vernünftiges von sich gibt.

Gravatar: Ketzerlehrling

Dann geht sie jetzt zum Beissen über. So einfach ist das.

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