Der Osten der Republik und die dort lebenden Menschen werden für die Altparteien und ihre Vertreter immer mehr zu einem unberechenbaren Faktor. Anders als in manchen westlichen Bundesländern sind die Bürger im Osten besonders hellhörig, wenn die Regierenden ihnen »absolute Wahrheiten« auftischen wollen oder ihnen anderweitig ein »X« für ein »U« vormachen wollen. Eine solche Politik hatte man dort in den Jahren des SED-Staates und das Regime wurde 1989 vom Hof gejagt. Seitdem haben die Menschen dort ein feines Gefühl dafür, wenn man sie für dumm zu verkaufen versucht.
Dieses Gefühl schlägt sich sowohl bei den Wahlen wie auch bei den Umfragen nieder. Profitieren vom Verhalten der Altparteienvertreter kann die AfD, die bei den Sonntagsfragen auf Länderebene in den meisten östlichen Bundesländern als Sieger hervorgeht. Bei der aktuellen Sonntagsfrage zur Bundestagswahl steht sie jetzt in einer separaten Betrachtung der östlichen Bundesländer mit 26 Prozent auf Platz Eins, gefolgt von der CDU mit 23 Prozent. Die Parteien der Berliner Ampel werden abgestraft: die SPD kommt auf 20 Prozent, die Grünen auf 10 und die FDP auf 8 Prozent. Überraschend schlecht ist das Ergebnis der mehrfach umbenannten SED: sie kommt in ihren einstigen Hochburgen gerade einmal auf 9 Prozent.
Anstatt sich mit dieser Entwicklung sachlich auseinanderzusetzen und Ursachenforschung zu betreiben, versteigen sich die Altparteienvertreter hingegen immer wieder in Anfeindungen, Diskriminierungen und Beleidigungen gegen die Bürger in den östlichen Bundesländern. So wird man kaum Wähler zurückgewinnen. Darüber hinaus wird die Politik der Berliner Ampel von Leuten bestimmt, die tief im Westen sozialisiert wurden. Ihnen geht jegliches Feingefühl für die Sorgen und Ängste der Menschen in Sachsen, Brandenburg und den anderen östlichen Regionen völlig ab. Daran ändert auch eine Küchenhilfe als eine Art »Quotenfrau aus dem Osten« nichts.
Kommentare zum Artikel
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Mich überrascht, dass die Grünen im Osten einen Zuwachs verzeichnen können! Gerade da hätte ich das nicht erwartet.