Ein unwillkommenes Weihnachtsgeschenk für traditionsfreundliche Katholiken

Neues Vatikan-Dokument verschärft Einschränkungen der traditionellen Liturgie

»Mit diesen Bestimmungen wird nicht beabsichtigt, die Gläubigen, die in der früheren Form der Feier verwurzelt sind, an den Rand zu drängen: Sie sollen sie nur daran erinnern, dass es sich um ein Zugeständnis zu ihrem Besten handelt (im Hinblick auf den gemeinsamen Gebrauch der einen lex orandi des Römischen Ritus) und nicht um eine Gelegenheit, den früheren Ritus zu fördern.«

Messe in der außerordentlichen Form/Bild: Can Elvir Tabakovic
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In einem am 18. Dezember veröffentlichten Dokument hat die Kongregation für den Gottesdienst die Beschränkungen für den Gebrauch der traditionellen lateinischen Messe verschärft und die Verwendung traditioneller Rituale für Firmung und Priesterweihe verboten, berichtet Catholic Culture.

Die Kongregation legt außerdem fest, dass ein Priester, der an einem Wochentag die Messe in der gewöhnlichen Form feiert, am selben Tag nicht auch die traditionelle Messe zelebrieren darf, dass ein Diözesanbischof die Genehmigung des Vatikans benötigt, bevor er einem neu geweihten Priester die Verwendung des traditionellen Ritus gestattet, und dass die Feier der traditionellen Messe in einer gewöhnlichen Pfarrei nicht in den regulären Pfarrplan aufgenommen werden kann.

Das vatikanische Dokument, das von Erzbischof Arthur Roche in seiner Eigenschaft als Präfekt der Kongregation unterzeichnet wurde, ist eine Antwort auf Fragen, die seit der Veröffentlichung des apostolischen Schreibens Traditionis Custodes durch Papst Franziskus im Juli aufgekommen sind. Die Kongregation erklärt, dass diese neuen Regeln »den einzigen Zweck haben, das Geschenk der kirchlichen Gemeinschaft zu bewahren, indem wir gemeinsam, mit Überzeugung des Verstandes und des Herzens, in die vom Heiligen Vater vorgegebene Richtung gehen«.

In der Tat schränkt die neue Regel nicht nur den Gebrauch der traditionellen Liturgie ein, sondern verlagert auch die Kontrolle über die liturgischen Normen in den Vatikan. Traditionis Custodes hatte die Rolle des Bischofs als oberste Autorität über die Feier der Liturgie in seiner Diözese bekräftigt; das Dokument vom 18. Dezember verlangt von den Bischöfen, die Zustimmung des Kongregation einzuholen, bevor sie den Traditionalisten Zugeständnisse machen.

Das Kongregation bestätigt eindeutig, dass Traditionis Custodes mit der Lehre von Papst Benedikt XVI. in Summorum Pontificum gebrochen hat, und betont, dass die ordentliche Form der Liturgie »der einzige Ausdruck der lex orandi des römischen Ritus ist« und dass »alle früheren Normen, Anweisungen, Zugeständnisse und Bräuche außer Kraft gesetzt sind.«

Die Kongregation betont, dass die neuen Einschränkungen für den alten Ritus nicht als Strafe gedacht sind, räumt aber ein, dass sie dazu dienen, die Beibehaltung der traditionellen Liturgie zu erschweren:

»Mit diesen Bestimmungen wird nicht beabsichtigt, die Gläubigen, die in der früheren Form der Feier verwurzelt sind, an den Rand zu drängen: Sie sollen sie nur daran erinnern, dass es sich um ein Zugeständnis zu ihrem Besten handelt (im Hinblick auf den gemeinsamen Gebrauch der einen lex orandi des Römischen Ritus) und nicht um eine Gelegenheit, den früheren Ritus zu fördern.«

Die Kongregation weist die Bischöfe an, dass sie Priestern, die die Gültigkeit der Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht bejahen, keine Erlaubnis zur Feier des alten Ritus erteilen dürfen. Und in dem Dokument heißt es ausdrücklich, dass die Weigerung eines Priesters, die Chrisam-Messe mit seinem Bischof zu konzelebrieren, als »fehlende Akzeptanz der Liturgiereform und fehlende kirchliche Gemeinschaft mit dem Bischof« gewertet werden sollte und somit ein Grund ist, die Erlaubnis zur Feier der traditionellen Liturgie zu verweigern.

Traditionis Custodes erlaubte die fortgesetzte Verwendung der traditionellen Liturgie in Kapellen oder persönlichen Pfarreien, die dieser Form gewidmet sind. Das neue CDW-Dokument besagt, dass eine Diözese in Fällen, in denen keine geeignete Kirche für diesen Zweck gefunden werden kann, dafür sorgen kann, dass die traditionelle Messe in einer Pfarrei gefeiert wird, aber es muss klar sein, dass die alte Liturgie »nicht Teil des gewöhnlichen Lebens der Pfarrgemeinde ist.« Die traditionelle Messe darf weder im Terminkalender der Pfarrei aufgeführt sein, noch darf sie zu einer Zeit gefeiert werden, in der andere Aktivitäten der Pfarrei stattfinden.

Bei der Verweigerung der Erlaubnis für Priester, an einem Wochentag in einer Pfarrei zweimal die Messe zu feiern - einmal im alten und einmal im neuen Ritus - erklärt die CDW, dass es keinen Bedarf für eine weitere Messfeier geben kann, da den Gläubigen »die Möglichkeit geboten wird, an der Eucharistie in ihrer gegenwärtigen rituellen Form teilzunehmen.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Die Entscheidung des "Papes", die Reste von traditioneller Liturgie in der modernistischen "Kirche" zu beseitigen, zeigt wieder einmal, daß meine Entscheidung vor vielen Jahren mit diesem Verein vollständigen, offen und definitiv zu brechen, richtig war.

Jeder wahrer Katholik sollte es auch tun.

Gravatar: Thomas Waibel

Das ist normal, weil die Konzilssekte eine modernistische Sekte ist, die die Tradition haßt und bekämpft.

Gravatar: Gero Pischke

Die eigentlich entscheidende Frage: Hätte Christus die tridentinische Liturgie auch praktisch verunmöglicht (also faktisch verboten) oder würde er sich durch beide Formen geehrt fühlen? Die Konsekration durch geweihte Priester bliebe ja gleich. Ich meine, auf die Ehrung der Dreifaltigkeit kommt es an und da ist die tridentinische Messe sicher weit vorne.

Gravatar: Lonte Folly

Diese Einführung wird weiter zu Austritte führen.
Wenn ich vergleich wie hoch die Kirchensteuer bei uns ist, ist auch kein Wunder.
In manchen EU-Staaten sind es nur 1-2 %.
Sie sollen in der Kirche lieber aufwachen und unsere Biodeutschen vorher helfen, bevor Menschen zu Seeüberfahrt angelockt werden.
Diese sind nebenbei gesagt auch keine Christen, sondern Christengegner, also?
Vor Orts Hilfe wäre dann angebrachter, wenn die EKD nicht das Geld für Schiffe ausgibt.
Seit wann gint es Geld für eine Schiffahrt, gegen den Osmanen haben sie auch kein Geld damals gehabt, also.

Gravatar: Ekkehardt Fritz+Beyer

... „Bei der Verweigerung der Erlaubnis für Priester, an einem Wochentag in einer Pfarrei zweimal die Messe zu feiern - einmal im alten und einmal im neuen Ritus - erklärt die CDW, dass es keinen Bedarf für eine weitere Messfeier geben kann, da den Gläubigen »die Möglichkeit geboten wird, an der Eucharistie in ihrer gegenwärtigen rituellen Form teilzunehmen.«

Im Auftrag Gottes, dessen Vize und Büttel (der Franzi als Papst) alle herkömmlichen Zugeständnisse abschaffen will?
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/vatikan-praefekt-zur-alten-messe-papst-will-alle-zugestaendnisse-abschaffen

Könnte das möglicherweise sogar daran liegen, dass sich der selbst aus meiner Holzfäller-Sicht von Menschen geschaffenen Corona-Virus etwa auch im Hirn des ´Herrn` einnistete???

Gravatar: R. Avis

Die Kirchen schaffen sich ab. Es ist Zeit für einen spirituellen Neuanfang, um der Neuen WeltOrdnung zu trotzen. Die Globalisten (Feudalkommunisten) haben nichts gegen Religionen, aber sie fürchten das Christentum. Unser Prinzip "Glaube, Liebe, Hoffnung" ist ihnen suspekt. Eine neue Ära der Verfolgung und Märtyrer ist angebrochen, mitten unter uns, erinnern wir uns an die erschlagenen Priester in Frankreich und die brennenden Kirchen in Kanada.

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