Nach dem Rausch der Propaganda folgt die Ernüchterung

Missmut und Proteste gegen Tesla in Grünheide

Dem medial befeuerten Rausch um die geplante Errichtung eines Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide folgt nun die Ernüchterung. Weder die versprochenen Arbeitsplätze für die dort ansässige Bevölkerung wird es geben noch wird das Werk, wie propagiert, umweltgerecht errichtet werden.

Screenshot Youtube
Veröffentlicht:
von

Es sollte ein Meilenstein in der Region, in Deutschland und in ganz Europa werden. Das neue Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide wurde von Altparteienpolitikern und Mainstreammedien derart propagandistisch befeuert, dass Tesla-Chef Elon Musk schon beinahe wie der Erretter der Nation wirkte. Ihm respektive seinem Unternehmen wurde ein Riesenareal rund um Grünheide zu einem Spottpreis überlassen, damit Musk dort das erste Tesla-Werk in Europa und das vierte Werk des Unternehmens weltweit errichten könne.

Hunderte bis Tausende Arbeitsplätze, laut Werbebroschüre des Unternehmens bis zu 8.000(!), in der infrastrukturell relativ schwachen Region sollte es geben; bei der Errichtung des Werks an sich, später im Werk selbst und bei den entsprechenden Zulieferbetrieben, die sich auch in der Region niederlassen sollten, versprach man seitens Tesla.

Das Werk würde ein Meilenstein in umweltbewusster Konzeption großer Produktionsanlagen sein. Die gesamte Energieversorgung sollte über Solar-Panele auf dem Dach erfolgen, das dem Grund entnommene Wasser würde in einem eigenen Reinigungskreislauf aufbereitet und fast genau so sauber wieder zurückgegeben werden.

Wie sich jetzt herausstellt, war das eine Menge Propaganda, die so nicht realisierbar ist - und die Menschen vor Ort auf die Straße treibt. Es sei seitens der politischen Entscheidungsträger ein Unding, dass ein Werk mit einem so immensen Wasserverbrauch mitten in einem Wasserschutzgebiet errichtet werden dürfe. Anstatt mit den Anrainern und Anwohnern im betroffenen Gebiet vorher zu reden, wurden die erst nach der Unterzeichnung der Verträge zwischen Regierung und Tesla von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Transparenz sei anders, so die Kritik der Protestler, die sich von nun an jedem Samstag zu ihren Kundgebungen treffen wollen.

Die Politik unter Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) duckt sich weg und ist bisher nicht zu einer Stellungnahme bereit. Tesla hat zumindest ein Informationsbüro vor Ort eröffnet. Dort finden sich aber keine Tesla-Mitarbeiter, sondern lediglich zwar freundliche und charmante aber relativ ahnungslose Angestellte eines beauftragten Sub-Unternehmens, die die Fragen entgegennehmen, jedoch keine substanziellen Antworten leisten können (oder dürfen).

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: germanix

Wie immer - die Menschen glauben an den Weihnachtsmann - wenn die Politik und die Mainstream-Medien es wollen!

Es muss doch jedem einleuchten - Tesla ist kein Sozialverein - und die Politik unter Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD auch nicht!

Knallharte Verträge läutern die Bewohner mit ihrer Sucht nach "Himmel hoch jauchzend" - "zu Tode betrübt".

Tesla-Chef Elon Musk wandelte schon im Traum der Mecklenburg-Vorpommerner, barfuß wie Jesus über die Mecklenburgische Seenplatte!

2021 können die Mecklenburg-Vorpommerner bei den Landtagswahlen zeigen, wo der Hammer hängt!

Doch ich habe so meine Zweifel - zwischen durch kommt wieder ein Seligmacher - und alle sind hin und weg...!

Gravatar: Olaf Fröhlich

Ja wenn man nur von der Batterie bis zum Gummireifen denkt, kommt sowas dabei raus. Man hätte Bedingungen für solche Vorhaben knüpfen können. Aber nein, erst mal schien es wichtiger eine Batterie mit Reifen herzustellen. Und schon wieder wird Geld gegen die Wand gefahren. Es wird Zeit für die gelbe Weste, sonst sitzen die bald mit bei euch am Tisch, weil beschlossen wird, wo 4 satt werden können auch nochmal 4 mitessen.

Gravatar: Rita Kubier

Wo sind und bleiben hier die Grünen, um für den Umwelt- und Tierschutz der wald-und seenreichen Region in und um Grünheide zu demonstrieren??!! Hier könnten die doch endlich mal sinnVOLL statt sinnLOS auf die Straße gehen! Warum verschlägt es den Grünen immer dann die Sprache und es ist weit und breit von denen nichts zu hören und zu sehen, wenn die sich mal für etwas Gescheites und Vernünftiges einsetzen und sich SINNVOLL STARK machen könnten?!

Gravatar: egon samu

Warum fällt mir bei solchen kriminellen Machenschaften gleich die Tatsache ein, daß Musk, Soros, Zuckerberg, Merkel und all ihre Komplizen zur gleichen Blut- und Ahnenverwandtschaft gehören?

Gravatar: Thomas Waibel

Tesla-Werk grabt das Wasser ab.

Wie der Abbau von Lithium in der Puna de Atacama in Südamerika, wodurch dieses Gebiet ausgetrocknet und die Existenz von ca. 50.000 indianischen Kleinbauern gefährdet wird.

Gravatar: Heinz Becker

Ja, in diesem Land wird die Dummheit gaaaanz sicher als Letztes sterben, da habe ich keinerlei Zweifel.

------------------
Florian Greller 24.01.2020 - 11:11
Liege Journalisten,
es gibt auch dementsprechenden Zuspruch und auch Demonstrationen für das Projekt. Bitte der ehrlichkeitshalber erwähnen.
-----------------

Gravatar: lupo

Ja in Polen bekommt Tesla nicht die Subventionen dafür strengere Umweltauflagen, dann wird ebend in Deutschland gebaut aber in der Nähe zu Polen um von dort die billigen Arbeitskräfte zu bekommen die Kehrseite wird auch sein das die Lebenshaltungskosten in der Region immens ansteigen werden und das im Umfeld die Einheimischen wegziehen werden. Das ganze Werk ist ein Flop des Jahrtausend, so wie der Visionär Elon Musik, der die Welt zu Narren hält und den doofen Michel abzocken wird ohne Ende.
Wer soll überhaupt solche teuren unökonomischen Umweltschleudern kaufen? Da nächste Problem ist doch die ganze Belastung für die Umwelt (Entsorgung , teuere Instandhaltung, höhere Ressourcen verpulvert usw.).

Gravatar: Querulantino

>>Die gesamte Energieversorgung sollte über Solar-Panele auf dem Dach erfolgen, ...<<

Wie soll eine Fabrik, die nur dann arbeiten kann wenn die Sonne ausreichend Energie liefert in vertretbarer Zeit die Stückzahlen produzieren, die notwendig sind um rentabel zu sein.
Ob die vorwiegend osteuropäischen Arbeitskräfte überhaupt zur Arbeit erscheinen müssen hängt dann vermutlich vom Wetterbericht ab.
Werden bei Fehlprognosen die Wetterfrösche auf Schadenersatz verklagt?

Gravatar: Horrido

Man sollte doch einmal auf dem geplanten Baugeländer näher nachsehen.Sicher befindet sich dort irgendeine Pflanze oder eine besonders geschütze Tierart. dann ist erst mal Schluss mit der verarsche.

Gravatar: Florian Greller

Liege Journalisten,
es gibt auch dementsprechenden Zuspruch und auch Demonstrationen für das Projekt. Bitte der ehrlichkeitshalber erwähnen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang