Der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister, Michael Bloomberg, erklärte am Sonntag nun auch offiziell, als Kandidat für die Demokraten US-Präsident Donald Trump bei der anstehenden Präsidentschaftswahl 2020 herausfordern zu wollen. Er werde in die Vorwahlen seiner Partei gehen.
Der Inhaber des 1994 von ihm gegründeten TV-Kanals Bloomberg Television reiht sich damit recht spät in ein großes Bewerberfeld der Demokraten mit fast 20 Kandidaten ein, wo bisher aber nur die weit links stehenden Elizabeth Warren und Bernie Sanders sowie der durch ukrainische Gasgeschäfte umstrittene Ex-Vizepräsident Joe Biden als chancenreich galten.
Allen gemein ist, dass sie alle keinen wirklichen Aufbruch bei den Demokraten verkörpern, den in Umfragen hinsichtlich einer Wiederwahl vorne liegenden Trump ernsthaft herausfordern zu können. Außer die 70-jährige Warren sind alle diese Bewerber auch älter als der amtierende US-Präsident.
Das ist bei Michael Bloomberg, der bei der letzten Präsidentschaftswahl noch die gescheiterte Hillary Clinton unterstützte, nicht viel anders. Der 77-jährige, der laut dem Magazin »Forbes« mit 55,5 Milliarden Euro Vermögen der neuntreichste Mensch der Welt sein soll, ist vier Jahre älter als Trump. Bürgermeister in New York war er von 2001 bis 2013.
Bekannt wurde, dass er hinsichtlich der Vorwahlen mehr als 30 Millionen Dollar für das Schalten von Fernsehspots ausgeben will. Zudem soll er laut Branchendienst Advertising Analytics in rund 20 Bundesstaaten Werbezeiten im Fernsehen für insgesamt 31 Millionen Dollar gekauft haben.
Seinem Entschluss finanzintensiv in den US-Wahlkampf einsteigen zu wollen, liegt die Äußerung zugrunde, dass auch er keinem der bisherigen Präsidentschaftsbewerber der Demokraten zutraut, bei der Wahl in knapp einem Jahr gegen Trump gewinnen zu könnten. Mit viel Geld und seinem Fernsehkanal im Rücken tritt er daher nun selber an.
Bloomberg will sich inhaltlich unter anderem für mehr Klimaschutz und strengere Waffengesetze einsetzen. 2001 war Bloomberg übrigens noch als Republikaner New Yorker Bürgermeister geworden, bis er 2009 die Partei verließ und als Unabhängiger kandidierte. Erst 2018 wechselte er zu den Demokraten.
Im März erklärte Bloomberg, ein Kind russischer Immigranten, noch öffentlich, er wolle nicht Präsidentschaftskandidat werden. Da hatte er vor, Obamas Vize-Präsidenten Biden zu unterstützen, da dieser jedoch durch die Ukraine-Affäre politisch angeschlagen ist und in Umfragen zunehmend an Rückhalt verlor, kam auch hier ein Kurswechsel.
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
... „Milliardär Bloomberg will für Demokraten gegen Trump antreten“ ...
„Was aber macht seine Kandidatur einzigartig – außer seinem Vermögen und dem Plan, als Ich-AG bei den Demokraten Staub aufzuwirbeln? Fünf Argumente gegen Michael Bloomberg“:
https://www.welt.de/politik/ausland/article203789340/US-Praesidentschaftswahlen-Fuenf-Argumente-gegen-Michael-Bloomberg.html