Sterbehilfe in Frankreich

Michel Houellebecq verteidigt den Lebensschutz

In Frankreich ist eine Debatte über Sterbehilfe entbrannt. Darin bekannte sich der Schriftsteller Michel Houellebecq als Lebensschützer. Eine Gesellschaft, die Euthanasie legalisiere, verliere jedes Recht auf Respekt, schrieb der weltberühmte Autor im »Figaro«.

Fronteiras do Pensamento, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
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In der französischen Tageszeitung »Le Figaro« veröffentlichte Michel Houellebecq eine flammende Stellungnahme für den Lebensschutz. Der medizinische Fortschritt ist soweit gekommen, selbst schwerste Schmerzen erträglich zu machen. Die Würde des Menschen verbindet sich mit dem Leben, schreibt Houellebecq, nicht mit dem Tod. Das Mitleid, das die Fürsprecher des assistierten Suizids zu Felde führen, sei nichts weiter als eine Lüge.

In seinem Gastbeitrag für die Tagespost beschreibt der Historiker David Engels Houellebecqs luzide und gleichzeitig radikal lebensbejahende Argumentation. Die wahren Interessen am schnellen Ableben der Alten lägen Houellebecq zufolge zum einen im schnöden Interesse der Nachkommen am Erbe, zum anderen am Interesse des Staats, die hohen Pflegekosten der betagten Menschen zu senken. Gleichzeitig analysiert Houellebecq schonungslos die aussichtslose Lage, in der sich die Befürworter des Lebensschutzes befinden. Er weiß, daß der zu erwartende Widerspruch der katholischen Kirche lächerlich gemacht, während der von jüdischer, muslimischer wie buddhistischer Seite totgeschwiegen werden wird. In der Opposition der Ärzte, die sich durch den offenen Bruch mit dem hippokratischen Eid in Bedrängnis sehen, bewertet der Schriftsteller als »Rückzugsgefechte«.

Diese Rückzugsgefechte haben sich erledigt in dem Moment, in dem der gesellschaftspolitische Druck durch die Medien und opportunistische Wortführer der Parteien übermächtig wird. Daraus zieht Houellebecq eine radikale Konsequenz, wie David Engels schreibt: »Ich werde hier sehr explizit sein müssen: Wenn es mit einem Land – einer Gesellschaft, einer Zivilisation – so weit ist, dass es die Euthanasie legalisiert, verliert es in meinen Augen jegliches Anrecht auf Respekt. Es wird daher nicht nur legitim, sondern sogar wünschenswert, es zu vernichten, damit etwas anderes – ein anderes Land, eine andere Gesellschaft, eine andere Zivilisation – die Möglichkeit hat, an ihre Stelle zu treten.«

Ein Gastbeitrag der Initiative Familien-Schutz

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

Nachdem dieser "weltberühmte Autor" sich nicht geschämt hat, Andersdenkende auf das übelste zu beleidigen, würde ich ihn gerne fragen, was er davon hält, daß man geliebte Haustiere notfalls durch Einschläfern von ihren Leiden erlöst, daß er diese Gnade aber als angeblicher "Lebensschützer" Menschen nicht gewähren will. Wobei wir Menschen ja noch den Vorzug haben, (bisher leider nur theoretisch) selbst entscheiden zu dürfen, ob wir zuendeleiden oder sterben wollen.

Vielleicht sollte dieser Herr seine "flammende Stellungnahme für den Lebensschutz" doch etwas herunterkühlen und vor allem auf Beleidigung anderer verzichten.

Nachdem ich selber alt bin und schon mit vielen Menschen über diese Problematik diskutiert habe, würde ich ihm auch gerne sagen, daß ich noch keinen getroffen habe, dem es nicht eine Beruhigung wäre, wenn er darauf vertrauen könnte, im Notfall "eingeschläfert" zu werden.

Gravatar: Werner Hill

Ich finde es nicht gut, wenn die FW hier einen solch völlig einseitig orientierten "Lebensschutz"(?)-Fundamentalisten zu Wort kommen läßt.

Ich habe selbst zwei Familienmitglieder begleitet, die unendlich leiden mußten bevor sie sterben "durften". Für sie wäre es eine Gnade gewesen, wenn es einen legalen assistierten Suizid gegeben hätte.

Als Fürsprecher einer Legalisierung der Beihilfe zur Erlösung in solchen Fällen, halte ich es für ein Frechheit, mein Mitleid als "Lüge" zu bezeichnen, mir "jedes Anrecht auf Respekt" abzusprechen und es "wünschenswert" zu finden, diese "Zivilisation" der ich mich zugehörig fühle, zu "vernichten".

Gravatar: Croata

-Wo seid Ihr KirchenVäter und warum versteckt ihr euch?

Im Krieg könnte man um 2:00 Uhr morgens bei der Kapuziner zur Beichte gehen oder um ein Gespräch dringend bitten um 23.00, wegen Selbstmord Gedanken. Es war IMMER jemand für dich da.

Heute verstecken sich die Priester hinter einer Maske.
Wegen Plandämie gibt es heute keine Messe.
Beichte?
Sakramenten?

Sterbehilfe-?
Das Leben ist von Anfang bis Ende heilig.
Das Wort STERBE + HILFE deutet mir auf einen Komplizen des Verbrechens hin.

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