Wanderwitz: Kandidatur von Maaßen für den Bundestag »Irrsinn«

Merkels Ostbeauftragter Wanderwitz keift gegen Hans-Georg Maaßen

Der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, will für den Bundestag kandidieren. Wiederholt sich nun die Geschichte ?

Bundesministerium des Innern/Sandy Thieme, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
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Angela Merkels Ostbeauftragter Marco Wanderwitz, mancher spricht auch von Stadthalter, versteht die Welt nicht mehr: Ein Mitglied der Christlich-Demokratischen Union, also ein Mitglied seiner eigenen Partei, wagt es, möglicherweise für den Bundestag zu kandidieren. Allerdings ist der Kandidat auch nicht irgendeiner; es ist der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen.

Maaßen hatte angekündigt, bei der Bundestagswahl im September für den Bundestag zu kandidieren. Nicht über eine Landesliste, sondern als Direktkandidat im Wahlkreis 196 in Südthüringen. Der Wahlkreis ist im gewissen Sinne verwaist, denn dort hatte 2017 Mark Hauptmann die meisten Erststimmen geholt. Er stürzte über dubiose Maskengeschäfte und ist nun auch nicht länger Christdemokrat. Bis zum September wird er durch die Nachrückerin Kristina Nordt vertreten, denn verlorene Direktmandate werden über die Landesliste befüllt.

Da die AfD der CDU in Wahlkreis 196 nach dem Maskenskandal im Nacken sitzt, wäre eine Aufstellung von Maaßen durchaus verständlich. Das passt aber Wanderwitz nicht. Er, der dafür bekannt ist, das Sprachrohr, oder besser der Filteraufsatz, von Kanzlerin Merkel zu sein und nur redet, was sie zulässt oder nicht selbst sagen will, hat scharfe Worte gewählt: »Das ist Irrsinn«. Denn aus seiner, Wanderwitz' Warte, »ist Herr Maaßen in Stil und Inhalt schon länger nicht mehr kompatibel mit der Christlich-Demokratischen Union«.

Nun, das wird sich zeigen. Der Thüringer CDU-Landeschef Christian Hirte twitterte am Freitag: »Ich teile viele Sichtweisen und den Stil von Maaßen nicht. Für die CDU Thüringen steht aber fest: Politik für Thüringen ohne AfD und Linke!« – Was kann Hirte damit nur meinen ?

Wer in Wahlkreis 196 für die CDU kandidiert, entscheiden laut Satzung die Delegierten der vier CDU-Kreisverbände in Südthüringen, die zu dem Wahlkreis gehören: Das sind Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und die kreisfreie Stadt Suhl. Eine heikle Entscheidung. Denn nach der Demaskierung von Mark Hauptmann stehen die Chancen schlecht für die Christdemokraten, das Direktmandat gegen den Kandidaten der AfD zu halten. Es sei denn, Hans-Georg Maaßen tritt für sie an.

Das wird spannend. Vielleicht wiederholt sich, was wir vom Februar 2020 noch in Erinnerung haben als Kanzlerin Merkel die Wahl des Ministerpräsidenten rückgängig machte. Wählen die Kreisverbände der CDU Hans-Georg Maaßen zu ihrem Direktkandidaten, greift Merkel durch und erklärt, auch diese Wahl müsse man rückgängig machen. Wen das an Zeiten der SED erinnert, der liegt richtig. Und Irrsinn ist es auch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolfgang Schlichting

Der Thüringer CDU Masken - Hauptmann soll durch einen, bei Frau Merkel in Ungnade gefallenen Superspitzel, der von 2012 bis 2018 Präsident des Verfassungsschutzes war und dafür 972.510,00 Euro kassiert hat ausgetauscht werden. Da der Spitzel bereits seit 1991 im Innenministerium als ranghoher Mitarbeiter tätig war und in den 20 Jahren mindestens so viel verdient hat wie in den 7 Jahren, in denen er als Spitzelhäuptling das deutsche Volk überwachte ist es sicherlich nicht zu hoch gegriffen wenn man davon aus geht, dass Herr Maaßen die deutschen Steuerzahler bisher mehr als 2 Millionen Euro gekostet hat.
Mit der Kandidatur schlägt er 2 Fliegen mit einer Klappe, er verdoppelt seine Ruhestandsbezüge und hat darüber hinaus die Möglichkeit, der AfD einen Teil ihrer Wähler abspenstig zu machen, was ihm bei Frau Merkel sicherlich ein paar Pluspunkte einbringen würde, weil die AfD in Thüringen fast genau so stark ist wie die CDU und weil bei der AfD die internen Querelen immer noch absolute Priorität haben.

Gravatar: Jörg L.

Ich halte die Kandidatur nach wie vor für einen Aprilscherz.

Gleichwohl schätze ich Maaßen sehr, blieb er doch über sein Schicksal hinaus immer bei der Wahrheit.

Und das ist heute bei Politikern so oft wie Sonnenfinsternis.

Gravatar: Rasio Brelugi

Maaßen wäre "in Stil und Inhalt schon länger nicht mehr kompatibel mit der Christlich-Demokratischen Union"? Das stimmt. Aber soll die CDU doch froh sein, dass Maaßen selbst das noch nicht gemerkt hat. So können sie mit Maaßen den Wählern noch eine CDU vorgaukeln, die es schon lange nicht mehr gibt.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Das wird spannend. Vielleicht wiederholt sich, was wir vom Februar 2020 noch in Erinnerung haben als Kanzlerin Merkel die Wahl des Ministerpräsidenten rückgängig machte. Wählen die Kreisverbände der CDU Hans-Georg Maaßen zu ihrem Direktkandidaten, greift Merkel durch und erklärt, auch diese Wahl müsse man rückgängig machen. Wen das an Zeiten der SED erinnert, der liegt richtig. Und Irrsinn ist es auch.“

Weil es sich etwa auch um Blasphemie handelt, wenn Thüringens CDU ihrer(?) Göttin(?) den Stinkefinger zeigt???
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Thueringens-CDU-zeigt-Merkel-den-Mittelfinger-article22466595.html

Gravatar: Hajo

Es ist jedermanns gutes Recht, wenn er sich Chancen verspricht sich der politischen Aufgabe zu stellen, da spricht nichts dagegen und innerhalb der Schwarzen kann es durchaus auch Gegensätze geben, was völlig normal ist, wenn man demokratische Gepflogenheiten aufrecht erhalten will.

Ein grundsätzliches Problem ist derzeit der Zuwachs der grünen Kommunisten, die durch die Naivität vieler Wähler unter Umständen die größte Fraktion bilden könnten und somit Kanzlerpartei wären.

Das allerdings sollte auf jeden Fall verhindert werden, denn sind sie erst mal Entscheidungsträger, werden sie alles daran setzen, die Merkelsche Politik, die eigentlich die Ihrige ist fortzusetzen und das wäre dann die größte Katastrophe die uns ereilen würde.

Um das zu verhindern kann man aus strategischen Gründen bei der Bundestagswahl nur die Schwarzen wählen, damit diese als das kleinere Übel den Kanzler stellen um wenigsten das Schlimmste zu vermeiden.

Das könnte dann zu Lasten anderer Parteien gehen, wäre aber immer noch erträglicher als die üblen Agitatoren aus dem Stamme der Stalinisten und Maoisten, deren Bestrebungen eindeutig auf den Niedergang dieses Landes ausgerichtet sind, gut getarnt unter ihren unterschiedlichen Labeln und bereits in dritter Generation, was nicht von ungefähr kam, weil sie diese Gedanken schon seit Jahrzehnten über ihre kommunistischen Vordenker der Frankfurter Schule formuliert haben und bis heute daran hängen.

Wer immer noch glaubt, das sei eine Spaßpartei, die nur das Beste für die Bürger will, der scheint total vernagelt zu sein, das sind Hardcore-Kommunisten übelster Gattung und die werden jeden Zwangsbekehren, wenn sie die Macht dazu haben und deshalb bleibt nur noch wenig Zeit und eine vernünftige Überlegung um diese Typen zu verhindern, bis sich der Wind dreht und eine neue Politik eingeleitet werden kann.

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