30.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Börse jubelt.

Mega-Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank immer wahrscheinlicher

Eine Mega-Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank würde 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr bringen. Auch der Bund würde wegen seines 15,6-prozentigen Anteils der Commerzbank involviert sein. Analysten sehen eine System-Gefahr, die im Falle einer Finanzkrise von einer zu großen Bank ausgehen könnte.

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Die Börse jubelt. Für Anleger ist das eine gute Nachricht: Die Deutsche Bank wird womöglich mit der Commerzbank fusionieren. Sowohl die Aktien der Deutschen Bank als auch die der Commerzbank schnellten nach der Ankündigung nach oben [siehe Berichte »ARD«, »FAZ«].

Doch ist das auch eine gute Nachricht für die deutschen Steuerzahler? Und für die Kunden der Bank? Und wie steht es mit den vielen Bankangestellten, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen? Die Welt besteht ja nicht nur aus Aktionären!

Wie »RP-Online« berichtete, könnte eine Bankenfusion aus Deutscher Bank und Commerzbank bis zu 30.000 Jobs kosten. Derzeit hat die Deutsche Bank noch 92.000 Mitarbeiter. Die Commerzbank hat zurzeit rund 42.000 Mitarbeiter.

Eine Gefahr besteht zudem, dass auch die Steuerzahler belastet werden. Denn 2009 hatte der Bund rund 15,6 Prozent der Commerzbank-Aktien gekauft. Der Bund müsste dann auch Anteilseigner der neuen Superbank werden [siehe Bericht »Welt-Online«]. Falls der Bund zum falschen Zeitpunkt seine Anteile verkaufen sollte, wäre dies der Verlust investierter Steuergelder.

Auch zahlreiche Finanzmarkt-Analysten sehen die mögliche Fusion kritisch. So hält der Chef-Marktanalyst von »Markets.com«, Neil Wilson, die Entwicklung nur oberflächlich positiv für die Banken. Er sieht das Risiko, dass daraus zwar eine größere, aber genauso schwache Bank entstehe.

Der Chef der Monopolkommission sieht gar ein Systemrisiko [siehe Berichte »Zeit-Online«, »n-tv«]. Achim Wambach, der zugleich auch Chef des Wirtschaftsinstituts ZEW ist, befürchtet, dass die neue fusionierte Bank wegen ihrer gewaltigen Größe zu einem echten Systemrisiko werden könnte. Solch ein Zusammenschluss könnte eine Bedrohung für die Finanzwelt sein. Denn solche Banken können im Falle einer Finanzkrise nicht so ohne Weiteres abgewickelt und von den Steuerzahlern gerettet werden.

Am Ende stehen die Bürger, Steuerzahler, Angestellten und Kunden wie immer vor einer grauen Wand, bei der man nicht weiß, welche Überraschungen dahinter warten. Wenn die Börse jubelt, muss das nicht immer ein gutes Zeichen sein. Und zu einer erneuten Bankenrettung großen Ausmaßes haben die Bürger wohl wenig Motivation.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dontich

Mit dem "too big to fail" geht es immer NUR um das Risiko der Kredit-Ausfälle. In der 2008er Krise waren es zB die derivativen Instrumente der US-Hypotheken. Aber um das geht es gar nicht bei der von der Bundes-regierung forcierten Fusion von DtB und CB. Auf der Eben von Savings&Loans ist Deutschland sowieso overbanked.

Sondern es geht um ein Bewahren einer nationalen Investmentbank in Deutschland. Ob dies vernünftig ist, oder ob das Investmentbank-Geschäft für deutsche Firmen besser aus Zürich, London und NY gemacht werden soll steht auf einem anderen Blatt. Das eigentliche Problem ist nämlich dass Deutsche besonders negative Emotionen gegenüber Investment hegen.

Viele Probleme sind historischer Natur - die galoppierende Inflation in den frühen 1920er Jahren erforderte eine Rekapitalisierung durch US-Amerikanische Investoren, wie Henry Ford, GM, JPM, Shell, Busch Family etc, die Anfang 1930er Jahre den politischen Wechsel forcierten. Es folgte anschliessend Arisierung, und in den späten 1940er Jahren wieder eine Rekapitalisierung durch die US (Marshall-Plan etc). In jedem der 3 Schritte wurde Einheimisches Kapital durch Fremdkapital ersetzt.

Seit 2005 kommt nun aber eine zusätzliche Verschlechterung der Investitionsbedingungen für Einheimische durch die rot-schwarze Koalition unter Merkel. Dies zu verändern ist politisch ungewollt, vielmehr sind weitere Grausamkeiten in Anmarsch. Die Aufstellung einer nationalen Investmentbank wird an diesen verschlechterten Investmentionsbedingungen für Einheimische nichts ändern, und daher ein Schlag ins Wasser.

Gravatar: Hans

Immer mehr, immer mehr von dem Gleichen!

Eine-Welt-Regierung, eine Welt Bank, eine Welt Religion, erst Europa dann eine Welt, eine Welt Geld, eine Welt Überwachung, eine Welt Farbe, die "Bunt" heißt, oh wie langweilig wird unsere Welt, usw.

Gravatar: karlheinz gampe

Wir werden wahrhaft von roten Idioten regiert ! Haben die uns nicht immer was von to big to fail erzählt. Statt die Banken zu verkleinern, was logisch wäre, werden nun noch größere Banken geschaffen. Zwei Kriminelle haben einst schon zusammen im Bundestag gefeiert, der kriminelle Deutsch-Bankster Ackermann und die rote verlogene CDU Stasi Lobby-Tante. Beide stehen für den Untergang der BRD.
Wer CDU oder SPD wählt der wählt den Untergang !

Gravatar: Sigmund Westerwick

Persilschein für die Deutsche Bank

Die Finanzkrise von 2008 ist nicht ausgestanden, vielmehr sind die Banken weiterhin gemessen an ihrer Bilanzsumme gewachsen, und viele Finanzmarktkenner gehen davon aus dass der nächsten Börsencrash in den nächsten Jahren kommt und noch gravierendere Schäden anrichten wird als der von 2008, da viele Steuerungsinstrumente entwertet wurden.
Alle EURO-Länder sind mehr verschuldet als 2008, die Zinsen sind schon auf 0 % angekommen und die EZB-Verpflichtugnen der Regierung belaufen sich auf etwa 900 Mrd €, das sind potentielle Zahlungsausfälle falls Griechenand, Italien oder Spanien ins Straucheln geraten.

Und in diesem Umfeld hat nun die Deutsche Bank ein Problem, sie hat die Finanzkrise von 2008 immer noch nicht überstanden, und sie hat nicht mal ein Geschäftsmodell um aus der Krise herauszukommen, alle Verlautbarungen und Ank+ndigungen der Deutschen Bank haben sich als heisse Luft erwiesen, die Bank ist immer noch krank und die Bankvorstände haben keinen Plan, wie es voran gehen soll.

Die Commerzbank hat es immerhin geschafft im Kernbankengeschäft der Filialen positive Ergebnisse zu erzielen, das Investmentbanking wurde heruntergefahren und die Digitalisierung der Bank immerhin angegangen, und die Commerzbank hat als deutlich kleinere Bank in 2018 einen höheren Gewinn erzielt als die Deutsche Bank.

Nun ist aber die Deutsche Bank die Lieblingsbank der Bundesregierung und deshalb hat Olaf Scholz beschlossen die Commerzbank zum Ausschlachten frei zu geben, um auf Kosten der Commerzbank die Deutsche Bank zu sanieren.
Weiterhin wurde schon mal vorab erklärt, dass die Monopolkommission keine Einwände gegen eine Fusion haben würde, und lediglich Verdi sieht ein Problem mit denm Abbau von etwa 30.000 Arbeitsplätzen, sicherlich zu Lasten der Commerzbank.

Das ist also scheint die Ausgangslage zu sein, allerdings wird das Hauptproblem nicht einmal erwähnt. In 2008 war das Hauptargument für die 'Rettungsaktion' des Staates
, dass die großen Banken systemrelevant sind, und deshalb mußte beliebig viel Geld gedruckt, die Mittelschicht kalt enteignet und die Regierung über das Target-Abkommen Bürschaften von 900 Mrd € unterschreiben, um die Banken zu retten.
Der Zusammenschluss zweier Großbanken verringert aber nicht die Systemrelevanz der Bank, die Regierung wird noch mehr erpressbar, und wenn dann die eine Bank in Schieflage gerät sind nahezu alle Privatbanken Deutschlands in Schieflage.
Ich kann es mir nur so erklären, dass der Olaf Scholz irgendeinen Aufsichtsratsposten erhalten wird, wenn er aus der Politik ausscheidet, aber was er jetzt abspult ist eine deutliche Erhöhung des Haftungsrisikos der Banken, eine Erhöhung der Systemrelevanz und damit eine gesteigerte Erpressbarkeit des Staates und zuguterletzt gibt er alle Möglichkeiten aus der Hand im Krisenfalle irgendetwas retten zu können, sämtliche Privatbanken wie Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank gehören dann zu einem Konzern, dann bleiben noch die Sparkassen und Genossenschaftsbanken übrig, dann ist Ende der Bankenlandschaft.
Es muss schon ein sehr großer Vorteil für den Olaf sein, dass er wissentlich die Privatbanken in den Ruin fährt, für den Steuerzahler sind es sicherlich hundert Milliarden Euro, die vor dem Verbrennungsofen aufgehäft werden.

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