30.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Börse jubelt.

Mega-Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank immer wahrscheinlicher

Eine Mega-Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank würde 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr bringen. Auch der Bund würde wegen seines 15,6-prozentigen Anteils der Commerzbank involviert sein. Analysten sehen eine System-Gefahr, die im Falle einer Finanzkrise von einer zu großen Bank ausgehen könnte.

Foto: Pixabay
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Die Börse jubelt. Für Anleger ist das eine gute Nachricht: Die Deutsche Bank wird womöglich mit der Commerzbank fusionieren. Sowohl die Aktien der Deutschen Bank als auch die der Commerzbank schnellten nach der Ankündigung nach oben [siehe Berichte »ARD«, »FAZ«].

Doch ist das auch eine gute Nachricht für die deutschen Steuerzahler? Und für die Kunden der Bank? Und wie steht es mit den vielen Bankangestellten, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen? Die Welt besteht ja nicht nur aus Aktionären!

Wie »RP-Online« berichtete, könnte eine Bankenfusion aus Deutscher Bank und Commerzbank bis zu 30.000 Jobs kosten. Derzeit hat die Deutsche Bank noch 92.000 Mitarbeiter. Die Commerzbank hat zurzeit rund 42.000 Mitarbeiter.

Eine Gefahr besteht zudem, dass auch die Steuerzahler belastet werden. Denn 2009 hatte der Bund rund 15,6 Prozent der Commerzbank-Aktien gekauft. Der Bund müsste dann auch Anteilseigner der neuen Superbank werden [siehe Bericht »Welt-Online«]. Falls der Bund zum falschen Zeitpunkt seine Anteile verkaufen sollte, wäre dies der Verlust investierter Steuergelder.

Auch zahlreiche Finanzmarkt-Analysten sehen die mögliche Fusion kritisch. So hält der Chef-Marktanalyst von »Markets.com«, Neil Wilson, die Entwicklung nur oberflächlich positiv für die Banken. Er sieht das Risiko, dass daraus zwar eine größere, aber genauso schwache Bank entstehe.

Der Chef der Monopolkommission sieht gar ein Systemrisiko [siehe Berichte »Zeit-Online«, »n-tv«]. Achim Wambach, der zugleich auch Chef des Wirtschaftsinstituts ZEW ist, befürchtet, dass die neue fusionierte Bank wegen ihrer gewaltigen Größe zu einem echten Systemrisiko werden könnte. Solch ein Zusammenschluss könnte eine Bedrohung für die Finanzwelt sein. Denn solche Banken können im Falle einer Finanzkrise nicht so ohne Weiteres abgewickelt und von den Steuerzahlern gerettet werden.

Am Ende stehen die Bürger, Steuerzahler, Angestellten und Kunden wie immer vor einer grauen Wand, bei der man nicht weiß, welche Überraschungen dahinter warten. Wenn die Börse jubelt, muss das nicht immer ein gutes Zeichen sein. Und zu einer erneuten Bankenrettung großen Ausmaßes haben die Bürger wohl wenig Motivation.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: W.E. Mai

MEINUNGSkommentar
Zwei KRANKE zusammen (ins gemachte Bett) legen und insb. dem Steuerzahler dann vorzugaukeln, dass daraus ein GESUNDER würde, ja dies sogar (wider besseres Wissen, das man bei einem Finanzminister doch voraussetzen können müsste) zu fördern, ist verantwortungslos.
Dem Steuerzahler gegenüber scheint dgl. gar kriminell, zumal es doch wahrlich auch genug warnende seriöse Stimmen dagegen gibt.
Abgesehen davon dürfte es auch ohne Fusion zu massivem Stellenabbau kommen - bei beiden Banken.

Als wäre das teure Desaster des EEG ff. nicht schon schlimm genug für die Verbraucher und die massive Enteignung der Altersvorsorgesparer durch die EZB-Geldpolitik, wovon die Staatskasse profitiert, ohne dass sie dies sinnvoll zur Steuersenkung für den gebeutelten Mittelstand nutzen würde!

Gravatar: karlheinz gampe

@ Tina

Nach Fusion ist die neue Bank erst recht to big to fail. Die Boni Bankster können wieder richtig loszocken, wenn die sich wieder verzocken ist das Hilfsgeld der Steuerzahler sicher. Politiker und Bankster, da sind Kriminelle unter sich, wie uns die Vergangenheit lehrte. Da feiert man auch zusammen im Bundestag die Abzocke der Bürger. ( Bsp. Rote CDU Merkel + Bankster Ackermann)

Gravatar: germanix

@ Karlheinz gampe

Ich unterschreibe alles, was in dem kurzen Kommentar Eingang fand! KLASSE!

Macron, als Rothschild-Handlanger reibt sich die Hände - ich hoffe sehr, dass er und Merkel mit einer Zwangsjacke für immer abgeführt werden!

Gravatar: caesar

Die ganze Angelegenheit ist wohl überlegt.Die DB ist eine reine Spielbank ,die von Derivatewetten lebt.Wetten haben eine einfache Struktur: Es gibt einen Gewinner und einen Verlierer.Irgendwelche Werte werden nicht erzeugt.
Die DB hat ca. 2 Billionen (Billionen !!) Wetten ausständig.
Platzt nur 1% davon ,dann war die DB Geschichte.
Werden DB und CB fusioniert wird der Staat automatisch Miteigner über seinen Anteil an der CB.Und damit wird seine Rettung des Konstrukts mit Steuergeldern vorbereitet.
Es geht also nur darum eine Spielbank mit Steuergeldern zu "retten".
Wir brauchen keine Spielbanken.

Gravatar: Tina

Ich habe bisher nicht verstanden, warum die Deutsche Bank diese Fusion wollen sollte.

Beide Banken stehen aktuell nicht gut da. Außer dass wieder massenhaft Arbeitsplätze wegfallen, wird bei dieser Fusion nicht viel passieren.

Gravatar: Emma Klüger

An BDI-Bosse: sie müssen ab sofort dafür sorgen, daß diese und andere z.B. von der Autoindustrie gekündete wirklich gut ausgebildete Menschen eine Arbeit bekommen oder umgeschult werden, damit das Brüllen diese dumme-Bosse endlich aufhört und nicht noch mehr ************ ins Land geholt werden!!!!
Das Theater muß endlich aufhören und Grenzen zu, wir haben genug Fachleute im Land, basta....

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Falls der Bund zum falschen Zeitpunkt seine Anteile verkaufen sollte, wäre dies der Verlust investierter Steuergelder.“ ...

Ich bin davon überzeugt:

Der „Bund“ ´wird` frei nach Joschka Fischer verkaufen!!!

Wie schrieb er noch in einem seiner Bücher?

„Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

So äußerte man sich selbst im Präsidium der bayerischen Landessynode äußert besorgt über die politische Kultur in Deutschland!!!
https://wasserburgerpatenprojektasyl.files.wordpress.com/2018/07/18-07-13-pm-praesidium-der-landessynode-zur-politischen-situation-in-deutschland.pdf

Wurde etwa auch dort erkannt, dass der Sumpf zwischen der ARD und Soros trockengelegt werden muss https://www.journalistenwatch.com/2019/03/19/ard-soros-den/
um vor dem Zugriff der Gro Ko auf Deutschland i. A. einer Göttin(?) sicher zu sein???

Allerdings: Handelt es sich nicht auch bei der Allmächtigen(?) um eine Protestantin???

„WIRD DIE „GROKO“ (deshalb) BALD SCHON AUSEINANDERBRECHEN?“
https://philosophia-perennis.com/2019/03/19/wird-die-groko-bald-schon-auseinanderbrechen/

Weil die Göttin(?) etwa keine(?) kommunistische Vergangenheit mit Stasi-Hintergrund nachweisen kann/will???
http://kpkrause.de/2017/12/07/wie-merkel-1987-mit-sed-grosen-feierte-2/

Gravatar: Freigeist

@Sigmund Westerwick
Bedenken Sie, dass das Geld, das von der EZB aus dem Nichts geschöpft wurde, leicht ausgebucht werden kann. Das Geld ist in Umlauf und hat nicht groß geschadet. Wie gesagt, die Ausbuchung wird eine Lösung der Probleme sein, sollte es zu einem gefährlichen Zustand für das Finanzsystem kommen. Wer etwas von Buchhaltung versteht, kann das voll und ganz gut verstehen. Prof. Starbatty, der Neo-Liberale, hat mir das mündlich in einer Diskussionsrunde bestätigt, an der ich teilgenommen habe. Es hat ihm aber nicht gepasst, es war ihm peinlich, denn er ist Hayek-Anhänger. Ausbuchung wäre gegen die Hayek-Religion.

Gravatar: Freigeist

Die Boni-Banker haben doch stets gejubelt, wenn Firmen Leute entlassen haben, so dass die Gewinne und Aktien stiegen. Diese Banker, vor allem der Großbanken, haben das Finanzsystem (Lehmann-Pleite) erschüttert. Der Abbruch kommt nun endlich bei ihnen selbst an. Die Raiffeisen- u. Volksbanken, auch Kreis- und Stadtsparkassen stehen relativ gut da. Die großen Zocker haben verloren, totale Selbstüberschätzung.

Gravatar: Theo

Die Schadensersatzklagen gegen die Hypo Real Estate sind nach 10 Jahren immer noch nicht erledigt, und da kommt die Sozialistenbrut auf die Idee, die die völlig absurde und sinnlose Zwangsverstaatlichung der Hypo Real Estate zu verantworten hat, die teilverstaatlichte Commerzbank mit der Deutschen Bank platt zu machen.

Wieviele SPD-Sozialisten muss man eigentlich noch tolerieren, bis diese Zwangsneurose einer Industrie-Verstaatlichung endlich aufhört. Es ist Zeit, die SPD auf Schadensersatz zu verklagen, bis das letzte Sozialisten-Häufchen seine/ihre üppige Rente verpfänden muss.

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