»Du bist hier nicht willkommen!«

Massive Proteste auf Lesbos beim Besuch der EU-Kommissarin Johannsson

EU-Kommissarin Ylva Johansson wurde bei ihrem Besuch auf Lesbos von massiven Protesten der einheimischen Bevölkerung empfangen. Die ist der fatalen EU-Asylpolitik müde und machte ihrem Unmut Luft: »Du bist hier nicht willkommen!« schallte es Johannson immer wieder entgegen.

Foto: EU / PD
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Ihren Besuch auf der griechischen Insel Lesbos hatte sich die EU-Kommissarin Ylva Johansson vermutlich auch deutlich anders vorgestellt. Statt freundliche Worten und ein landestypischen Getränk zur Begrüßung gab es für die auf Plakaten bezeichnete »Asylkönigin« lautstarke Proteste der einwanderungsmüden Inselbevölkerung. Das lag nicht zuletzt daran, dass Johannson vor Ort Pläne für neue Asyllager erörtern wollte. Der Regionalgouverneur von Lesbos hatte seine eigene Art, sich mit den Plänen der EU und Johanssons auseinanderzusetzen: er schloss sich den Protesten gegen die Besucherin an und ließ sie wissen: »Du bist hier nicht willkommen!«

Die Einheimischen versammelten sich vor dem für die Gespräche vereinbarten Gebäude und blockierten Johannsson schon bei der Zufahrt. »Sie sollten sich schämen«, rief man der EU-Kommissarin zu. »Dies ist unser Land, nicht deins!« rief eine ältere, sehr zornige Frau der von der Intensität der Proteste überraschten EU-Politikerin direkt ins Gesicht. Die Demonstranten machten deutlich, dass sie nicht im geringsten an weiteren Lagern mit Einwanderern aus der Dritten Welt auf der Insel interessiert waren.

»Weder auf Lesbos noch anderswo werden wir griechische Inseln in Gefängnisse verwandeln«, sangen sie unter dem Fenster stehend, in dem Johannson mit dem Regionalgouverneur Moutzouris die Gespräche führen wollte. Der verließ plötzlich selbst das Gebäude der Regionalregierung, winkte dem Publikum und gab bekannt, dass er das Treffen abgesagt hatte. Er erklärte, er sei zuversichtlich, dass der Bau der geplanten Lager eingestellt werde - was mit großem Jubel begrüßt wurde.

Der Gouverneur erklärt, er habe beschlossen, das Treffen abzusagen, nachdem er einen Blog-Beitrag gelesen hatte, den Ylva Johansson vor ihrer Reise veröffentlicht hatte. Dort war zu lesen, die EU-Kommissarin plane unter anderem, etwa eine Viertelmilliarde Euro für den Bau neuer Lager auf den griechischen Inseln bereitzustellen. »Es ist offensichtlich, dass sie die lokale Bevölkerung nicht berücksichtigt und dass sie hier war, um bereits getroffene Entscheidungen zu besprechen«, so Moutzouris nach seiner Absage an Johansson und die EU.

Von den Protesten der indigenen Bevölkerung - wie in diesem Fall - gegen die rücksichtslose Politik der EU erfährt man in den deutschen Mainstreammedien so gut wie nichts.

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