Nach Ankündigungen folgen die Maßnahmen

Mainstream-Medien in der Krise: Springer baut Stellen ab

Springer hat seine Geschäftsprognosen gesenkt und beginnt bald mit dem angekündigten Stellenabbau. "Welt Kompakt" wird eingestellt.

Axel Springer Verlag / Wikicommons / CC BY-SA 4.0
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Axel Springer hat seine Geschäftsprognosen für das nächste Jahr deutlich gesenkt. Zudem soll bald der Mitte September angekündigte Stellenabbau beginnen. Und als wäre das nicht genug, wird "Welt Kompakt" eingestellt.

Hintergrund für die teilweise drastischen Maßnahmen sind deutliche Mindereinnahmen und immer weiter sinkende Verkaufszahlen. Die bekannteste und zugleich umsatzstärkste Sparte News Media, in der "Welt", "Bild" und digitale Angebote untergebracht sind, verzeichnete im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatzrückgang von 6,3 Prozent. Dieser fiel speziell in Deutschland mit 8 Prozent noch deutlicher aus.

Der Grund sind zum einen einen Mindereinnahmen aus dem Werbegeschäft, aber dann vor allem sinkende Auflagen. In den letzten 10 Jahren ist die Auflage von Welt von 298.000 auf ca. 150.000, also um die Hälfte gesunken. Ähnlich entwickelte sich auch die Auflage der Bild-Zeitung.

Unter Druck gerät der Konzern nach dem Einstieg des amerikanischen Finanzinvestors Kohlberg Kravis Roberts (KKR), der etwa 45 Prozent Anteile hält. Springer soll von nun an verstärkt auf die Rendite achten. Nach den deutlich gesenkten Prognosen für das laufende Jahr, wurde ein radikaler Umbau des Unternehmens angekündigt. Die Sportberichterstattung von “Bild”, “Welt” und “Sport Bild” soll zusammengefasst, “Welt Kompakt” werktags eingestellt und die Redaktionen von “Bild” und “Bild am Sonntag” zusammengelegt werden. Als Folge rechnet man mit einem Stellenabbau um womöglich 20 Prozent - das wären bei aktuell 16.000 Mitarbeitern womöglich 3.000 Arbeitsplätze.

Hinter der Umstrukturierung steckt eine grundlegende Änderung der Medienpräsenz. "Der Zeitungsjournalismus muss sich vom Papier emanzipieren", sagt der VorstandsvorsitzendeMathias Döpfner: "Die Zukunft des Journalismus ist digital".

Ob damit die Ursachen für die Schwierigkeiten korrekt markiert sind, ist jedoch fraglich. Denn andere Print-Medien wie die "Junge Freiheit" können auf teilweise stark steigende Leserzahlen verweisen. Zum anderen sind die deutlich sinkenden Umsätze eine Folge des Einbruchs beim Anzeigegeschäft, dessen Erlöse im ersten Halbjahr deutschlandweit um 16,8 Prozent sanken.

Womöglich sind die Schwierigkeiten bei Springer eher eine Folge der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise. Unternehmen sparen in einer solchen Situation zunächst bei der Werbung. Und vielleicht haben die Leser Kommentare und Berichte satt, die sich noch immer zu oft regierungsamtlich daherkommen und eine kritische Distanz zum Versagen der Merkel-Regierung vermissen lassen. Da diese Positionierung bei vielen Medien ähnlich ist, reicht im Grunde eine einzige Zeitung. Die anderen verschwinden früher oder später vom Markt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Deppendorfer

Nicht nur Springer, die gesamte deutsche Wirtschaft baut nicht zuletzt durch sozialistische Bremsklötze und Demontagegesetze zigtausende Stellen ab, während das erfolgreich verblödete Michelvolk weiter treudoof das Märchen von noch mehr dringend nötigen Arbeitskräften aus Takatukaland glaubt und seiner selbst gekrönten Obrigkeit kadavergehorsam applaudiert.

Just will GesundMi Spahn in Mexiko nach Pflegekräften suchen. Wahrscheinlich, weil alle bisher importierten Hartz4-Akademiker hoffnungslos überqualifiziert sind.

Naja die neue deutsche Gründlichkeit eben.

Weiter so! Wir schaffen das!

Gravatar: Fritz der Witz

Solange man am Kiosk noch die "BLÖD" kaufen kann, ist die "Krise" - leider - nicht groß genug.

Wer Bild (sowie Spügel-Lügel & Co.) kauft, oder dort Werbung schaltet, ist MITTÄTER eines gigantischen Menschheitsverbrechens !

Wann begreifen die Abonnenten das ?

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