»Wann werden wir die neue Variante loslassen?«

Lockdown-Files: »Wir müssen ihnen eine Mordspanik einjagen«

Der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat sich zur Corona-Pandemie mit seinen Mitarbeitern unterhalten, wie man den Menschen »eine Mordspanik einjagen« könne und »die neue Variante loslassen« kann.

Foto: Telegraph
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Der renommierte britische Telegraph hat 100.000 WhatsApp-Nachrichten des ehemaligen Gesundheitsministers Matt Hancock von der Journalistin Isabel Oakeshott erhalten, die mit Hancock »Die Pandemie-Tagebücher« geschrieben hat.

Daraus wird ersichtlich, wie die Johnson-Regierung Corona-Entscheidungen nach Bauchgefühl gefällt hat und bewusst versucht hat, Angst in der Bevölkerung zu schüren, um härtere Maßnahmen durchsetzen zu können. Im Juni 2021 musste Hancock zurücktreten, nachdem Fotos belegten, wie er die Lockdown-Regeln missachtete, um eine Affäre mit seiner Mitarbeiterin Gina Coladangelo zu führen (siehe Foto). Boris Johnson musste im September 2022 wegen Missachtung der Corona-Regeln im Zuge der »Party-Affäre«  zurücktreten.

Im WhatsApp-Gespräch mit seinem Pressemitarbeiter Damon Poole am 21.12.2020 schrieb Poole, die  Konservativen Abgeordneten seien »stinksauer« wegen der Androhung weiterer Maßnahmen, aber dass »die neue Variante das vielleicht abfedern hilft.«

Gesundheitsminister Matt Hancock antwortete: »Wir müssen ihnen mit der neuen Variante eine Mordspanik einjagen.«

»Ja, das wird die richtige Verhaltensänderung erreichen«, schrieb Poole.

»Wann werden wir die neue Variante loslassen?« schrieb Hancock.

»Ich habe darüber nachgedacht und glaube, wir müssen das vorsichtig angehen, was die neue Variante betrifft. Sie haben das schon zum Ausdruck gebracht, aber wir müssen die Schulschließungen nicht so in Papierform auf die Tagesordnung bringen«, so Poole.

Am 19.12.2020 wurde der Weihnachts-Lockdown in UK beschlossen.

Während dieses Lockdowns schrieb Kabinettsekretär Simon Case an Hancock, »der Angst/Schuldfaktor« sei »ausschlaggebend.«

Case und Herr Hancock besprachen am 21.1.2021, welche Maßnahmen man noch verhängen könne, einschließlich »mehr Maskenpflicht … in allen Umgebungen außerhalb des Hauses«.

»Grundsätzlich müssen wir die Einhaltung der Vorschriften verbessern«, schrieb Case, warnte aber davor, dass einzelne Maßnahmen wie z.B. ein Angelverbot »wie eine Parodie« wirken könnten, »wenn es so aussieht, als hätten wir plötzlich entschieden, dass das Angeln der wichtigste Schritt ist!«

Hancock schrieb zurück: »Ich würde ehrlich gesagt keine kleinen Schritte ergreifen, nur Große. Die einzigen großen verbleibenden Maßnahmen sind die Kindergärten und der Arbeitsplatz.«

Case antwortete: »Das sehe ich auch so – ich denke, das ist richtig. Kleine Schritte sehen lächerlich aus. Wir müssen die Botschaft intensivieren – der Angst/Schuldfaktor ist entscheidend.«

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: kassaBlanka

Ans Kreuz mit dem Pack!

Gravatar: Wahrheitsfinder

Das Grundproblem mit Unrecht, ist immer Unlogik.
Unrecht ist meistens bis immer unlogisch !

Logik liebende Menschen - die womöglich noch dazu ein gutes Angstmanagement haben - sind daher nicht wirklich in Panik versetzbar !
Erschrecken geht schon mal; aber nicht wirklich in Angst versetzten.
Aber auch Schrecklagen sind händelbar !

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