Vorwurf: Schleppertätigkeit und Beihilfe zur illegalen Einreise

Libysche Küstenwache beschlagnahmt spanisches »Retterschiff«

Die libysche Küstenwache hat ein weiteres Schiff einer selbsternannten »Rettungsorganisation« in den Küstengewässern des Landes aufgebracht und vorübergehend beschlagnahmt. Anschließend wurde das Schiff aus der libyschen Seezone eskortiert.

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Für die selbsternannten »Seenotretter« werden die Küstengewässer Libyens mehr und mehr zu einer region, der sie sich besser fernhalten sollten. Diese Erfahrung machte nun auch die Besatzung der »Golfo Azzurro«, ein ehemaliger Fischtrawler, der seit Monaten im Auftrag der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms vor der libyschen Küste Migranten aufgenommen und in die EU befördert hat.

Gestern wurde das Schiff innerhalb der libyschen Seezone von der dortigen Küstenwache angetroffen und versuchte, in die internationalen Gewässer zu entkommen. Zwar gelang dem Trawler offenbar diese Flucht, doch das Seerecht der Vereinten Nationen sieht vor, dass der landeseigenen Seezone eine sogenannte »Anschlusszone« folgt. Schiffe, die in den Küstengewässern Straftaten begangen haben, können daher auch in dieser Anschlusszone aufgebracht und beschlagnahmt, bei Widerstand sogar versenkt, werden. Ein solches Vorgehen steht im Einklang mit international geltendem Seerecht.

Die »Rettungsorganisation« heult derweil laut auf und beschwert sich darüber, dass ihr Schiff rechtswidrig beschlagnahmt worden sei und moniert, dass man der Besatzung gedroht habe, bei Widerstandshandlungen das Schiff zu beschießen. Man habe sich widerstrebend der Gewalt gebeugt, ließ man über die sozialen Netzwerke verbreiten. 

Die libysche Küstenwache machte zu diesem Vorfall keine weiteren Angaben, bekräftigte aber noch einmal die Ankündigung, die Verfolgung von Schiffen, die in libyschen Hoheitsgewässern Gesetzesbrüche vorgenommen hatten, auch auf die internationalen Gewässer auszudehnen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Armin Helm

Seit zwei Jahren geht das so. Da fragt man sich, warum erst jetzt?

Mir schwant Übles.

Das könnte eine Ablenkung sein. Wenn sich der Wust künftig über Spanien nach Deutschland wälzt, ist das Risiko bei der Überfahrt (Umgebung von Gibraltar) geringer, man bräuchte auch keine NGO-Schiffe mehr und würde so schlechte Presse und auch noch Kosten sparen.

Gravatar: Werner

Endlich wird diesen Seenotretter-Gutmenschen, wenigstens von den Libyern ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Illegalen wissen doch, wenn sie sich in ihren Booten auf den Weg machen, die Seenotretter-Gutmenschen schon auf sie warten und ihnen dadurch gar nichts passieren kann. Darum hält sie auch nichts davon ab, immer wieder in ihre Boote zu steigen.
Warum geht die Pastorentochter, Single keine Kinder, nicht dagegen vor?

Gravatar: K Becker

Endlich wird diesen das Handwerk gelegt.
Folgender Text , nicht von mir, ist unbedingt zutreffend:
Opa erklärt Klein Erna, natürlich leicht verständlich, "Seenotrettung" auf Ärzte-ohne-Grenzen-Art.
Jemand aus Graz hat gehört, dass in Wien öfters Verkehrsunfälle passieren. Deshalb fährt er nach Wien, um dort erste Hilfe leisten zu können. Er bekommt dann einen Anruf, der ihm mitteilt, wo genau in 30 Minuten einer dieser Unfälle stattfinden wird. Da fährt er nun hin und wartet. Bald darauf kommt ein Auto, hält an, Fahrer steigt aus, zündet sein Auto an und steigt dann zum Grazer in den Wagen. Der fährt diesen Mann nun nach Graz in ein Krankenhaus.
Eine völlig normale Erbringung von 1.Hilfe,wie wir sie alle aus Erfahrung kennen. Vom Ablauf her absolut üblich und ohne eine einzige offene Frage. Wem dabei nun irgendetwas seltsam vorkommt, muss ein bildungsferner, gesellschaftlich abgehängter und moralisch verkommener Rechtspopulist sein.

Gravatar: Tom

" Schiffe, die in den Küstengewässern Straftaten begangen haben, können daher auch in dieser Anschlusszone aufgebracht und beschlagnahmt, bei Widerstand sogar versenkt, werden. Ein solches Vorgehen steht im Einklang mit international geltendem Seerecht. " - eine wahrhaft gute Idee , das mit dem Versenken. Nur so lernen die das.

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